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Glaesener Helga

Glaesener Helga

Titel: Glaesener Helga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfe im Olivenhain
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Cecilias Hände, drückte sie und brachte es noch immer fertig, den Hintern zu bewegen. »Die ganze Zeit. Obwohl ich schwer bin wie ein Hafersack. Bin ich schwer wie ein Hafersack?«
Lächelnd schüttelte sie den Kopf.
»Ich durfte sogar in seinem Arm schlafen. Er hat mich festgehalten, weißt du? Und er hat der Äbtissin gehörig die Meinung gesagt.« Mitten in die Aufregung hinein gähnte sie – und im nächsten Moment fielen ihr die Augen zu. Cecilia steckte die Decke unter ihren Schultern fest und betrachtete sie im Schein der Kerze, die sie mit hinabgetragen hatte. Sie hätte sich gern gefreut, dass das Mädchen wieder daheim war, aber sie fühlte sich zu elend.
    »Ich muss zum Granduca«, flüsterte Rossi, als er tief in der Nacht heimkehrte und Cecilia, die immer noch neben Dinas Bett saß, aufschreckte.
    Er drängte sie, ihm in den Flur zu folgen. »Lupori wird ihn foltern«, sagte er, nachdem er die Tür zu Dinas Zimmer geschlossen hatte. »Er wird es tun.«
    Cecilia nickte.
    »Aber Bruno ist unschuldig. Er hatte keinen Grund,
    Feretti oder Mario zu ermorden.«
»Oder Leo«, fügte sie mechanisch hinzu. Außer es
gab Gründe, von denen sie nichts wussten. »Bruno
wollte nicht zur Köhlerhütte gehen, ehe du wieder daheim bist. Er hatte schreckliche Angst, und ich glaube, dass er geahnt hat, was kommen wird.« Sie konnte in dem wenigen Licht, das der Mond durch das Fenster sandte, nicht erkennen, ob Rossi ihren
Worten Bedeutung beimaß. Er tat es offenbar nicht. »Begreif doch!«, flüsterte er heiser vor Wut. »Es geht
dem Mistkerl weder um Bruno noch um die Aufklärung irgendwelcher Morde, sondern nur um mich. Ich
bin es, den er packen will. Er meint immer nur mich!
Er scheut sich nicht einmal, das zuzugeben. Bruno
wurde reingelegt.«
»Und deshalb willst du zum Granduca?«
Sie spürte, wie er in der Dunkelheit nickte. »Er ist
der Einzige, der ihn retten kann. Wir haben keine Zeit
für umständliche Eingaben und Proteste. Lupori ist in
gewisser Weise im Recht. Der Teufel mag wissen, wie
Brunos Messer neben die Leiche kam, aber damit hat
er einen Beweis. Niemand würde ihm einen Vorwurf
machen, gleich, was er tut. Nur der Granduca kann
ihn zurückhalten.«
»Würde er sich denn für einen Sbirro einsetzen?« Rossi antwortete nicht. Er ging zum Küchentisch,
wo in einer Schale Äpfel lagen, nahm einen davon auf
und biss hinein. An der Vorsicht, mit der er sich bewegte und sein Bein entlastete, konnte sie erkennen,
dass der Hundebiss trotz Arthurs Bemühungen immer
noch nicht vollständig verheilt war.
»Weißt du, was die Äbtissin gemacht hat? In Marliana?«, fragte er.
Cecilia schüttelte den Kopf.
»Es ging um ein verdammtes Fenster. Ich habe in
einem Flur gestanden und auf die Frau gewartet. Die
Mädchen saßen im Schulzimmer und haben gestickt.
Dann ist die Äbtissin durch den Flur gekommen, sie
ist ins Zimmer hinein, und im nächsten Moment pfiff
der Stock. Sie hat Dina vorgeworfen, das Fenster geöffnet zu haben.«
»Sie hat sie geschlagen?«, fragte Cecilia fassungslos. »Darum geht es nicht«, bemerkte er ungeduldig.
»Aber sie konnte nicht wissen, wer das Fenster geöffnet hat. Sie hat auch gar nicht nachgefragt. Sie hat einfach zugeschlagen, die Hexe.«
Gott segne dein ehrliches Richterherz, dachte Cecilia und hasste den Drachen und hätte ihn auch gehasst, wenn Dina jedes einzelne Fenster im Kloster
geöffnet hätte.
»Keine Minute mehr, ist das klar?«
»Bitte?« Er wechselte das Thema zu rasch für ihren
müden Kopf.
»Ich will, dass du keine Minute mehr allein bist.
Bevor ich eben heimgekommen bin, war ich bei dir zu
Hause. Ich habe deine Wohnungstür demoliert – das
sage ich dir, damit du verstehst, wie ernst es mir ist.
Sorge dafür, dass Secci sie unverzüglich repariert.
Kannst du Signora Secci bitten, dich in den nächsten
Tagen bei ihr zu wohnen zu lassen?«
»Sicher«, sagte sie, weil er ihr seiner vielen Sorgen
wegen leidtat.

17. Kapitel
    E r brach wenige Stunden später auf. Sie blickte ihm nach, wie er im trüben Morgenlicht auf Goffredos Pferd die Gasse hinabjagte, und sie wusste, dass er in Schwierigkeiten geraten würde. Er war zu wütend, zu sehr mit dem Herzen bei der Sache.
    Sie seufzte.
In Gedanken sah sie den Granduca in seinen spiegelgeschmückten Räumen mit den Kristalllüstern, umgeben von den Hofdamen mit den schwarzen Sternchen auf den Wangen und den schneidigen
    Männern in bunten Seidenfracks. Sie hörte die Witzchen und ironischen Bemerkungen, mit denen die

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