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Glaesener Helga

Glaesener Helga

Titel: Glaesener Helga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfe im Olivenhain
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wundern, wenn jemand heute Nacht auf dem Bauch schläft, weil ihm der Hintern … Verzeihung, Signorina. Aber das war es natürlich nicht, worüber ich reden wollte. Im Grunde geht’s auch eher den Dottore an.«
Arthur, der gerade seine Noten heraussuchte, hielt inne. »Was liegt Ihnen auf dem Herzen, Abate?«
»Signora Feretti.«
Arthur nickte und hob den Notenstapel an. »Was ist mit ihr?« Er wandte sich zur Tür, und sie folgten ihm.
»Ich bin kein Arzt, will also auch nichts Falsches sagen, aber nach meiner Meinung ist sie durchgedreht. Hat Fra Bonifacio kommen lassen, vor ein paar Tagen. Wollte sich alles von der Seele reden, nehme ich an, Trost, weiß der Kuckuck …«
Cecilia schnitt Rossi eine Grimasse. Sie fragte sich nicht zum ersten Mal, was Guido Brandi bewogen haben mochte, den geistlichen Stand zu wählen.
»Jedenfalls: Fra Bonifacio sagt, eine von Signora Ferettis Dienerinnen hat ihm zugeflüstert, dass die Signora mit den Jagdhunden zusammen die Gegend absucht. Tag für Tag stapft sie los. Schaut in jede Schafshütte, in jeden Schuppen, kraxelt auf Felsen wie eine Ziege … Hat sich dabei verletzt, am Knie, sagt die Frau. Will aber keinen Arzt sehen. Keine Zeit, keine Zeit … Ist in aller Früh auf den Beinen und kommt erst heim, wenn’s wegen der Dunkelheit nicht weitergeht. Gott sei ihrer Seele gnädig, sagt die Frau, aber die arme Signora ist irr geworden. Und das ist es, was ich fragen wollte: Ist sie irr geworden?«
Arthur besaß im kleinen Finger mehr Mitgefühl als der Abate in seiner gesamten breiten Brust. Er seufzte und murmelte, dass er sie aufsuchen werde und dass Menschen in Notlagen dazu neigten, bizarren Eingebungen nachzugeben. »Es tut mir leid, Cecilia. Es scheint, als würden Sie von diesem Unglück verfolgt.« Abate Brandi begriff erst nicht, was er meinte, dann entschuldigte er sich. »War mir nicht mehr im Kopf, Signorina Barghini, dass Sie es waren, die Feretti als Letzte … hm.«
»Wir wissen ja gar nicht, ob er tot ist«, sagte Cecilia. Die Männer schwiegen betreten.
Sie hatten den Salon, in dem die Proben stattfanden, fast erreicht, als sich neben ihnen eine Nische auftat.
»Hübsche Bilder«, meinte Abate Brandi, um etwas sagen.
In dem Eckchen waren auf Stühlen und an den Wänden Gemälde aufgereiht. Undeutlich erhaschte Cecilia einen Blick auf eine Leinwand, die mit einer phantastischen Gartenlandschaft aus rosafarbenen Blüten und geometrisch wirkenden Bäumen bemalt war, durch die ein Einhorn schritt. »Roberta?«, fragte sie.
»Die Gute malt im Moment wie besessen. Und ich muss zugeben: Auf mich wirkt jedes Bild wie ein Meisterwerk.« Arthur schwankte zwischen Stolz und Sorge. »Sie hat gesagt, nach ihrem Tod wird sie die Bilder dem Asyl vermachen. Das wäre doch eine Laune des Schicksals, sollte diese Einrichtung gerade durch die Krankheit eines Patienten einmal aus dem pekuniären Tal der Tränen herauskommen.«
Schlechten Gewissens dachte Cecilia daran, dass sie das Bild, das die Künstlerin ihr geschenkt hatte, in die Rumpelkammer geschoben hatte. Hatte sie es überhaupt angesehen? Wenn ja, dann konnte sie sich nicht mehr daran erinnern, was darauf abgebildet war.
Die Probe verlief an diesem Abend schleppend. Roberta schien von ihrer emsigen Tätigkeit erschöpft, denn sie verschlief den halben Abend, und wenn sie nicht schlief, dann brütete sie vor sich hin. Die weißen Spitzen ihres Kleides waren voller Farbkleckser, die Hände vom Waschen gerötet. Von Vincenzo war nichts zu sehen. Wahrscheinlich hatte Arthur ihm die Gesangsgruppe verboten, um Cecilia nicht weiter zu beunruhigen. Dann wird er ziemlich wütend auf mich sein, dachte sie.
Nach der Probe gab es das übliche Beisammensein, dieses Mal wieder ohne die Irren. Signora Dolfi servierte Wildpastetchen, und Signora Fabbri scharte die Anwesenden um sich und erzählte vom Besuch ihrer Tochter, die offenbar eine begabte Scharadenspielerin war. Als sie über die Reise ihrer Tochter nach Paris auf die Krankheiten ihres Schwiegersohns zu sprechen kam, spürte Cecilia, wie jemand sie am Arm berührte. Rossi lächelte und nickte mit dem Kopf in Richtung Tür. Leise stand sie auf und folgte ihm.
Der Giudice hatte eine der Seidenschirmlampen entliehen, die auf den Tischen standen, und führte sie zu der Nische mit den Gemälden. »Hast du dieses hier gesehen?« Er leuchtete auf einen Männerkopf, der auf einem der Stühle abgestellt worden war.
»Gütiger, ist das …«
»Ich denke schon.«
Ein Mann vor einem

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