Glanz
jenem Gefühl der Macht, das ich empfunden hatte, als ich über das Wasser des Sees schwebte. Alle Versuche, die ich seitdem unternommen hatte, allein durch meine Willenskraft zu fliegen oder auch nur eine Kaffeetasse schweben zu lassen, waren fruchtlos geblieben.
Ein paar Mal versuchte ich Emily anzurufen, doch ihre Nummer war auf rätselhafte Weise aus dem Speicher meines Handys verschwunden, und im Internet fand ich weder ihre noch Marias Daten. Auch das Bild von Maria, das ich einmal glaubte auf dem Sideboard im Wohnzimmer entdeckt zu haben, war nicht mehr dort. Merkwürdig – ich hatte mich nie wirklich gut mit ihr verstanden, und doch vermisste ich sie jetzt noch mehr als ihre Tante.
Als ich mich schließlich überwand in der Faith Jordan Klinik anzurufen, teilte man mir mit, eine Maria Morrison sei nicht unter den Angestellten; ob sie jemals dort gearbeitet habe, könne man mir aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht mitteilen. Immerhin, einen Neurologen namens Dr. Kaufman gab es tatsächlich. Ich verzichtete darauf, mich zu ihm durchstellen zu lassen.
Die Tage vergingen, doch meine Nervosität wuchs. Eric fragte mich irgendwann, wieso ich nicht arbeitete. Ich glaube, es war in diesem Moment, dass ich die Entscheidung traf hierher zu kommen, in den Hinterhof am Times Square.
Ich muss endlich wissen, woran ich bin.
Es dauert eine Weile, bis sich der Bohrer durch das harte Metall des Sicherheitsschlosses fräst. Die ganze Zeit sieht sich Eric nervös um, doch niemand stellt uns zur Rede. Schließlich habe ich es geschafft. Ich stelle den Bohrer auf den Boden und führe einen hakenförmigen Drahtstift in das Loch ein. Eine Handbewegung noch, dann kann ich die Tür öffnen.
Plötzliche Zweifel halten mich zurück. Was ist, wenn hinter dieser Tür die Ebene der Tore liegt? Was ist, wenn es nicht so ist und ich nur in den Gang mit den Toiletten blicke? Will ich es wirklich wissen?
Noch kann ich einfach umkehren und mich in den Anschein von Normalität fügen, der mich umgibt. Ich könnte mich der Vorstellung hingeben, dass all meine merkwürdigen Erlebnisse nur Halluzinationen waren, Folgen einer schweren Geisteskrankheit, die nun von selbst abgeklungen ist. Ich könnte darauf hoffen, dass der Rest meines Lebens so verlaufen wird, wie ich es mir immer gewünscht habe – dass ich zusehen kann, wie Eric erwachsen wird und seinen eigenen Lebensweg findet.
Nein. Ich würde ständig mit dieser Ungewissheit leben müssen, mich permanent davor fürchten, dass sich mein sorgloses Leben von einer Sekunde auf die andere auflöst, dass das Phantastische mit seiner verstörenden Gewalt wieder über mich hereinbricht, meine Illusion zerreißt und mir meinen Sohn wegnimmt.
Ich hole tief Luft und öffne die Tür.
Heiße Luft schlägt mir entgegen. Eric stößt einen Laut des Erstaunens aus. »Was … was ist das, Mom?«
Ich nehme seine Hand. Zögernd folgt er mir hinaus auf die Ebene der Tore. Mit offenem Mund starrt er auf die unzähligen Portale um uns herum.
»Das hier ist unsere Welt«, sage ich, und mein Herz wird leicht. »Komm, lass uns ein paar neue Türen öffnen!«
ENDE
Stopp!
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Ein Mann steht mitten auf der Straße und sieht mich an. Obwohl er von grellem
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