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Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Titel: Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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»Ich weiß.« Er zog ein Handy aus der Hosentasche und tippte eine Nummer.
    Camilla spähte an ihm vorbei ins Treppenhaus, entdeckte Grimm jedoch nicht. Sie atmete auf.
    »Hallo Matthias«, meldete sich Weißhaupt. »Bernd hier. Schick eine Streife zur Jugendherberge im Industriepark Pfefferberg.«
    Weißhaupt erschien ihr noch mehr als zuvor ein netter, kumpelhafter Mann zu sein.
    »Nein, keine Schlägerei. Es soll jemand nach einem Mädchen schauen. Theresa Mielke, sie ist achtzehn bis neunzehn. Eine niedliche, kleine Blonde mit ganz kurzen Haaren.«
    Camilla legte die Stirn in Falten. Die Beschreibung stimmte zwar, aber die Wortwahl klang ihr zu vertraulich.
    »Natürlich sollen die Kollegen dableiben, wenn sie noch nicht angekommen ist«, sagte Weißhaupt scharf und lauschte wieder. »Ja. Später mehr. Ich melde mich, wenn ich Suchhunde brauchen sollte.« Er beendete das Gespräch und wandte sich an Frau Wallraf . »Wir lassen Haus und Gelände durchsuchen. Können Sie bitte alle Stationen davon in Kenntnis setzen?«
    »Soll unser Personal helfen?«, fragte sie.
    »Besser wäre es, da wir zu vielen Räumen keinen Zutritt bekommen …«
    »Was soll ich machen?«, unterbrach Camilla ihn gereizt.
    »Am besten wäre es, wenn Sie sich in Ihrem Zimmer zur Verfügung halten.«
    Sie presste die Lippen aufeinander und ballte die Fäuste. Dachte er, sie sei ein Kind?
    »Damit werde ich Theresa sicher nicht finden«, zischte sie. »Ich will mich beteiligen und ich …« Sie verstummte. Theresa hatte garantiert ihr Handy mit. Warum war sie nicht schon eher auf die Idee gekommen? »Versuchen wir einfach, Theresa auf ihrem Handy anzurufen.«
    Zufrieden lächelte Weißhaupt. »Geben Sie mir ihre Nummer, denn dann kann ich sie anhand des Handysignals suchen lassen, sollte sich Ihre Freundin nicht melden.«
    In den Augen der Ärztin glomm ein optimistisches Leuchten.
    »Hoffentlich hat das Erfolg«, sagte Camilla und schlug den Weg zu ihrem Zimmer ein.
     
    Theresa hatte anscheinend ihr Handy ausgeschaltet. Nach wiederholten erfolglosen Versuchen steckte Camilla enttäuscht ihr Telefon in die Jackentasche und stand auf. Weißhaupt saß in Frau Wallrafs Büro am Rechner und tippte Theresas Nummer ein.
    Nach einigen Sekunden lehnte er sich zurück und verschränkte die Arme im Nacken. Unzufrieden legte er die Stirn in Falten und knirschte leise mit den Zähnen.
    »Ich bekomme kein Signal.« Sein Blick begegnete Camillas. »Ich fürchte, das muss ich meinen Kollegen überlassen, die das regelmäßig machen.«
    Die Worte verstärkten das flaue Gefühl in ihrem Magen. »Was, wenn ihr etwas passiert ist?«
    Frau Wallraf betrat das Zimmer, in einer Hand ein Tablett mit drei Tassen und einer Thermoskanne. »Kein Erfolg, wie?«, mutmaßte sie. Die Enttäuschung stand ihr ins Gesicht geschrieben.
    Weißhaupt nickte und strich sich mit Daumen und Zeigefinger über den Bart. Er griff über den Tisch zum Telefon. Als er den Hörer abgenommen hatte, hob er den Blick zu der Ärztin. »Ich darf doch?«
    »Sicher«, entgegnete sie nur. Sie stellte die Getränke in der Sitzecke auf dem Tisch ab.
    Während Weißhaupt mit seinen Kollegen telefonierte, setzte sich Frau Wallraf gegenüber Camilla nieder.
    »Gehen wir beide zum Empfang und fragen, ob der Nachtportier Theresa gesehen hat?«
    Camilla lächelte matt. »Sie geben sich unheimlich viel Mühe. Vielen Dank.« Sie schluckte verlegen. »Entschuldigung wegen vorhin.«
    Das aufrichtige und freundschaftliche Lächeln der Ärztin tat gut. »Ihr beide seid in einer furchtbaren Lage. Ich verstehe dich sehr gut. Du bist einsam und kennst außer Weißhaupt und mir niemanden.«
    Diese Feststellung aus dem Mund eines anderen Menschen schmerzte körperlich. Camilla stöhnte leise.
    »Du hast von euren Internet-Bekannten gesprochen. Jetzt wäre vielleicht der passende Zeitpunkt, Herrn Weißhaupt zu informieren, solang er seine Kollegen am Apparat hat.«
    »Haben Sie Blatt und Stift für mich?«, fragte Camilla.
    Die Ärztin erhob sich, nahm Papier aus ihrem Drucker und zog einen Kugelschreiber aus dem Tischcontainer. »Hier.«
    Camilla notierte die Internetadresse und einige japanische Namen, ihren Login und das Passwort. Sie stand auf und legte es Weißhaupt vor, der den Blick bis zu diesem Moment starr auf den Monitor gerichtet hielt, sie nun aber fragend ansah. Stumm hielt ihm Camilla die Notizen hin und tippte auf die Internetadresse der Online-Galerie.
    »Warte mal, Matthias«, wandte er sich an

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