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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlene Thompson
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Densh. Lass mich in Ruh. Und lass Tanner auch in Ruh.«
    »Wer ist Tanner?«
    »Na, der Bursche, den du vor zwei Minuten nach seinem Namen gefragt hast, du Leuchte. Er schert sich um seine Angelegenheiten. Warum versuchst du das nicht auch mal zur Abwechslung?«
    Densh fuhr vom Hocker. »Du verdammtes Arschloch! Ich zerleg dich in deine Einzelteile. Ich reiß dir dein hinkendes Bein aus, bis du schreist, du ... du ... blöde Sau!«
    Burt nickte einem Burschen zu, der noch größer und muskelbepackter war als Densh und unglaublich gut aussah, abgesehen von den seelenlosen grünen Augen. Er trat langsam auf Densh zu, seine feingeschnittenen Lippen zu einem Lächeln breit gezogen. »Genug für heute, Densh«, sagte er freundlich. »Warum gehst du nicht heim zu deiner kleinen Frau?«
    »Und warum hältst du nicht dein Maul?«, röhrte Densh.
    Larry wusste, dass der Name des Rausschmeißers Strand war: Er hatte sich selbst schon ein paar Mal mit ihm angelegt, ein übler Kerl, vollgepumpt mit Steroiden. Strand packte Denshs Arm und drehte ihn um, bis Densh aufschrie; dann zerrte er ihn in Richtung Tür.
    Du sollst heimgehen, hab ich gesagt«, knurrte Strand. »Bring deine kleine Frau im Bett mal wieder so richtig auf Touren.« 
    »Davon träumt der doch nur«, murmelte Larry.
    Densh versuchte, auf Larry loszugehen, aber Strand hielt seinen Arm fest, stieß die Tür auf, und ehe er sich's versah, stand Densh murrend auf der Straße. Strand schlug ihm die Tür vor der Nase zu.
    »Gut gemacht, Cochran«, knurrte Strand, als er an Larry vorbeiging. »Weißt auch nie, wann, du aufhören sollst, was?«
    »Geh zum Teufel«, blaffte Larry zurück und wandte sich rasch wieder seinem Scotch zu. Strand schien kurz davor, ihm eine Ohrfeige zu verpassen. Als er weg war, kletterte Larry vom Hocker. Der Schmerz in seinem Bein war die letzten Tage immer schlimmer geworden. Er hinkte ausgeprägter, und die chronischen Schmerzen gruben ihm tiefe Furchen in die Stirn. Er schleppte sich an Alvins Tisch. »Fieser Typ, dieser Densh«, sagte er.
    Alvin beäugte ihn durch die Brille hindurch. »Sie hätten mir nicht zu helfen brauchen. Ich kann schon selbst auf mich aufpassen. «
    »Ach wirklich?« Larry hatte Dankbarkeit erwartet. »Und was hättest du gemacht?«
    »Mit ihm geredet.«
    Larry warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Na klar. Mit Reden richtet man 'ne Menge aus bei Typen wie Densh.«
    »Sie haben mich zum Trottel gemacht«, beklagte sich Alvin.
    Langsam verlor Larry die Geduld mit diesem dürren Kerl, der seine Hilfe nicht zu würdigen wusste. »Da gehört nicht viel dazu. Du bist ja auch ein Trottel, wenn du glaubst, dass man mit Densh reden kann.« Dann kniff er die Augen zusammen. »Du bist Slim Tanners Sohn.«
    Alvin blickte ertappt drein. »Und wenn's so wäre? Haben Sie sie gekannt?«
    »Ich weiß, dass sie deinen Alten da draußen abgestochen hat. Hat dir das Leben gerettet. Aber dank dieser Rebekka Ryan hat sie es genauso büßen müssen wie ich.«
    »Ich kenne Rebekka Ryan nicht«, sagte Alvin steif.
    »Du weißt aber, wer sie ist. Sie hat deine Mom und mich auch ins Gefängnis gebracht. Sie hat versucht, mir das Leben zu vermasseln, aber sie wird sich noch wundern.« Larrys Zunge war schwer geworden. »Sie wird sich noch mächtig wundern.«
    »Bitte verlassen Sie meinen Tisch.«
    »Bitte verlassen Sie meinen Tisch«, äffte Larry ihn nach. »Was ist los mit dir, verdammt nochmal?«
    »Danke, dass Sie mir bei Mr. Densh geholfen haben, aber jetzt möchte ich gern allein sein. Bitte gehen Sie.«
    »Ganz wie du willst, Arschloch«, schnaubte Larry. »Ich hätte zulassen sollen, dass Densh dich umbringt, aber du siehst nicht so aus, als hättest du den Mumm deiner Mutter geerbt.« Seine Augen wurden schmal, als er sich trollte. »Was willst du überhaupt hier? Erinnerungen nachhängen?«
    Alvins Gesicht wurde flammend rot. Grundgütiger, was hatte er denn auch schon in dieser Spelunke zu suchen? Er wollte sich erinnern, genau. Sich erinnern, wie es war, als seine Mutter ihn als kleinen Jungen hierher geschickt hatte, um nach seinem Vater zu suchen. Sich daran erinnern, wie sein Vater ihn in feuchtfröhlicher Laune hochgehoben hatte, damit er an den Flipperautomaten heranreichte, und zu ihm gesagt hatte, er sei schlau wie ein Fuchs. Sich an die junge Bedienung erinnern, die sich an seinen Vater geschmiegt und Alvin mit honigsüßer Stimme »Kleiner Mann« genannt hatte. Sich daran erinnern, wie ein Bursche, genauso fett wie

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