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Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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selbst auf die Entfernung glitzern sah. Dann schaute sie sich um, als fürchtete sie, beobachtet zu werden, und Zed zog den Kopf ein.
    Gott, war sie schön, dachte er. Wie war sie bloß hier am Arsch der Welt gelandet? Eine Frau wie sie war doch gemacht für den Laufsteg oder wenigstens für einen von diesen Dessous-Katalogen von Victoria’s Secret, in denen Models mit üppigen Brüsten in hauchzarten BH s und dazu passenden Höschen posierten, lauter zarte Haut und straffe Schenkel und …
    Zed riss sich zusammen. Was zum Teufel war mit ihm los? Man hätte meinen können, er sei ein richtiger Chauvi. Das war nicht nur den Frauen im Allgemeinen gegenüber unfair, sondern vor allem Yaffa gegenüber, die ihn von London aus unterstützte, die seine verrückte Mutter ertrug und … Andererseits, warum sollte er Rücksicht auf Yaffa nehmen, wo doch Micah in Tel Aviv auf sie wartete und Medizin studierte wie ein guter Sohn, der Zed überhaupt nicht war?
    Er schlug sich mit der Hand an die Stirn. Dann riskierte er einen Blick hinüber zu Alatea Fairclough. Offenbar hatte sie ihr Telefongespräch beendet, denn sie war auf dem Weg zurück ins Haus.
    Das war also der Höhepunkt seines Tages. Großartig, dachte Zed. Wieder ein vertaner Tag in Cumbria. Er blieb noch zwei Stunden auf seinem Posten und tat so, als angelte er. Schließlich packte er seine Sachen und überlegte, was er als Nächstes tun könnte.
    Aber als er auf dem Weg zu seinem Auto war, wendete sich das Blatt. Er hatte gerade das Ende der Ufermauer erreicht, die Nicholas Faircloughs Grundstück einfasste, als ein Wagen in die Einfahrt einbog.
    Am Steuer saß eine Frau. Sie schien sich hier auszukennen. Schnell schlich Zed den Weg zurück, den er gekommen war.
    Die Frau hatte rotes Haar, genau wie er. Sie trug Jeans, Stiefel und einen dicken, moosgrünen Pullover. Er hielt sie für eine Freundin von Alatea und rechnete damit, dass sie auf direktem Weg zur Haustür gehen würde. Aber das tat sie nicht, vielmehr schlich sie ums Haus herum wie eine dilettantische Einbrecherin. Dann zückte sie eine Kamera und begann zu fotografieren.
    Schließlich ging sie zur Haustür und klingelte. Sie schaute sich um, als rechnete sie damit, dass sich jemand – wie Zed – im Gebüsch versteckte. Sie nahm ihr Handy aus der Tasche und schien nachzusehen, ob eine SMS angekommen war. Dann ging die Tür auf, und ohne viele Worte zu verlieren, bat Alatea die Frau ins Haus.
    Aber Alatea wirkte alles andere als erfreut, stellte Zed fest. Und überglücklich stellte er fest, dass das Warten sich gelohnt hatte. Er hatte die Neuigkeit, die er brauchte, die Information, die seine Geschichte sexy machen würde. Denn jetzt wusste er, wen Scotland Yard aus London hergeschickt hatte.
    ARNSIDE – CUMBRIA
    Als Alatea die Tür aufmachte, sah Deborah das Entsetzen in ihren Augen. Es war, als hätte sie den Leibhaftigen erblickt, dachte Deborah bestürzt und wusste nicht, was sie sagen sollte. »Mr. Fairclough scheint nicht zu Hause zu sein«, brachte sie schließlich hervor. »Aber ich muss nicht unbedingt mit ihm sprechen.«
    Das machte alles noch schlimmer. »Was wollen Sie?«, fragte Alatea schroff. Sie schaute über Deborahs Schulter, als rechnete sie damit, dass ein Angreifer um die Hausecke gerannt kam. »Nickie ist bei der Arbeit.« Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr, ein goldenes, mit Strasssteinen besetztes Schmuckstück, das an jeder anderen Frau lächerlich gewirkt hätte. »Das heißt, inzwischen ist er wahrscheinlich auf dem Weg zu seinem Turmprojekt.«
    »Kein Problem«, erwiderte Deborah frohgemut. »Ich habe draußen ein paar Fotos gemacht, um dem Produzenten eine Vorstellung von der Kulisse zu geben – damit er sich überlegen kann, wo er die Interviews führen will. Der Rasen würde sich sehr gut eignen, vor allem bei Flut. Aber hier oben muss man natürlich immer damit rechnen, dass es in Strömen regnet, nicht wahr? Deswegen würde ich gern ein paar Innenaufnahmen machen. Wäre das möglich? Ich möchte Ihnen natürlich keine Unannehmlichkeiten bereiten. Es dauert auch nicht lange. Ich mache nur ein paar Schnappschüsse.«
    Alatea schluckte. Sie rührte sich keinen Millimeter von der Tür weg.
    »Nur eine Viertelstunde.« Deborah bemühte sich um einen heiteren Ton, der besagte: Von mir hast du nichts zu befürchten. »Ich interessiere mich in erster Linie für das Wohnzimmer. Da ist das Licht gut, und der Raum würde einen guten Hintergrund abgeben.«
    Äußerst

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