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Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Fahrer konnten ihr nichts sagen. Beim vierten hatte sie Glück. Er kannte Lord Fairclough. Er kannte »die meisten feinen Pinkel«. Er plaudere gern mit ihnen, weil er ihnen damit auf die Nerven ging, und es mache ihm Spaß zu testen, wie lange es dauerte, bis sie ihm sagten, er solle die Klappe halten. Aber Fairclough sei einem Schwätzchen nie abgeneigt, wenn er allein war. Wenn er in Begleitung war, sehe das allerdings schon wieder ganz anders aus.
    Barbara wurde hellhörig. Ob er jemand Bestimmten meine, fragte sie.
    Ja, sagte der Fahrer, es sei immer dieselbe.
    Seine Frau?, fragte Barbara.
    Der Mann lachte laut.
    Ob er noch wisse, wo er die beiden hingefahren habe?
    Der Fahrer grinste. Er tippte sich an die Stirn, der Ort, wo er seine Informationen speicherte. Er sagte, natürlich wisse er das noch, denn es sei immer dieselbe Adresse. Außerdem, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu, sei die Frau ziemlich jung.
    Das wurde ja immer besser, dachte Barbara. Bernard Fairclough und eine junge Frau, die sich nach einem Stelldichein im Club immer zur selben Adresse fahren ließen. Sie fragte den Mann, ob er sie jetzt gleich zu dieser Adresse bringen könne.
    Er schaute zu der Schlange aus Taxis vor seinem Wagen, und Barbara wusste, was das bedeutete. Wenn er jetzt einen Passagier aufnahm und losfuhr, würde er tierischen Ärger bekommen. Sie sagte, sie würde warten, bis er an der Reihe war. Dann zeigte sie ihm ihren Ausweis. Polizeiliche Ermittlungen, erklärte sie.
    »Können Sie bezahlen?«, fragte er, und als sie nickte, sagte er: »Dann steigen Sie ein, Süße.«
    AUF DEM WEG VON MILNTHORPE NACH LAKE WINDERMERE – CUMBRIA
    »Verstehst du denn nicht, was das bedeutet, Simon?«
    Wenn Deborah ihm diese Frage stellte, wusste St. James, dass er auf der Hut sein musste. Denn dann hatte sie sich längst etwas in den Kopf gesetzt, was sie von ihm bestätigt haben wollte, und in diesem Fall konnte dieses Etwas sie in eine gefährliche Situation bringen. Er sagte: »Ehrlich gesagt, nein, Liebling. Alatea Fairclough ist also völlig außer sich geraten, als du dich mit ihr unterhalten hast, aus Gründen, die uns nicht ganz klar sind, die aber sicherlich nichts mit Ian Cresswells Tod zu tun haben. Am besten, du rufst ihren Mann an, sagst ihm, es ist etwas dazwischengekommen und du musst nach London zurück.«
    »Ohne zu erfahren, was er von mir will?«, fragte Deborah ungläubig und sah ihn misstrauisch an. Wie jede Ehefrau kannte sie die Schwachstellen ihres Mannes. Und sie wusste, dass seine größte Schwachstelle sie selbst war. »Warum in aller Welt sollte ich das tun?«
    »Du hast selbst gesagt, sie weiß, dass du nicht die bist, als die du dich ausgegeben hast. Du kannst doch nicht annehmen, dass sie Nicholas nichts davon erzählt hat. Wenn er dich angerufen und gesagt hat, er möchte gern mit dir reden – das hat er doch getan, oder? –, dann wird er von dir wissen wollen, warum seine Frau so außer sich war, nachdem du gegangen warst.«
    »Darüber würdest du mit mir reden wollen. Er will vielleicht über ganz andere Dinge mit mir reden. Und ich werde nie erfahren, welche Dinge das sind – es sei denn, ich rufe ihn zurück und verabrede mich mit ihm.«
    Sie standen auf dem Parkplatz des Crow & Eagle neben St. James’ Mietwagen, und er musste los, weil er mit Lynley in Ireleth Hall verabredet war. Er war noch nicht wirklich spät dran, aber wenn dieses Gespräch noch länger dauerte, würde es knapp werden. Deborah war ihm nach draußen gefolgt, weil sie im Gegensatz zu ihm das Gespräch noch nicht als beendet betrachtete. Sie hatte ihren Mantel an, was ein schlechtes Zeichen war. Andererseits hatte sie weder ihre Handtasche noch ihre Kamera mit nach unten gebracht, was ihn hoffen ließ.
    Deborah hatte ihm haarklein von ihrem Treffen mit Alatea Fairclough berichtet, und er war der Meinung, dass sie sich aus der Sache zurückziehen sollte, da ihre Tarnung aufgeflogen war. Deborah dagegen ließ nicht locker.
    St. James erinnerte sie daran, dass ein Reporter der Source ebenfalls in der Gegend herumgeschnüffelt habe, und wenn jetzt auch noch eine Fotografin auftauchte, die sich unter falschen Vorgaben Zugang zu ihrem Haus verschaffte, sei es ja wohl verständlich, dass Alatea Faircloughs Nerven blank lagen. Was die Frau denn Deborahs Meinung nach zu verbergen habe? Einen Nazi in der Familie?
    Dummes Zeug, sagte Deborah.
    Dummes Zeug? St. James enthielt sich eines Kommentars und wartete ab.
    »Ich glaube, das hat

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