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Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Schauspielerin?« Sie legte ihre Bürste ab und kam zum Bett. Sie trug ein dünnes Baumwollnachthemd, das sie wie üblich auszog, ehe sie zu ihm unter die Decke kroch. Es gefiel ihm, dass sie nackt schlief. Es gefiel ihm, sie neben sich zu spüren, warm und weich, wenn er sich im Schlaf umdrehte. »Helen wäre begeistert gewesen von so einer Aktion«, sagte sie. »Dass Tommy nicht daran gedacht hat …«
    »Vielleicht hat er das ja.«
    »Hmm. Ja. Auf jeden Fall will ich Tommy helfen, soweit ich kann. Als Aufhänger könnte ich bei Nicholas Fairclough doch etwas in der Art anbringen: ›Nachdem ich in diesem Zeitschriftenartikel über den Formschnittgarten Ihrer Eltern von Ihnen und Ihrem Projekt erfahren habe …‹ Und so weiter und so fort. Das könnte zumindest jemanden interessieren, der einen Dokumentarfilm drehen will. Wenn das nicht wäre, wüsste ich überhaupt nicht, wo und wie ich anfangen sollte. Und wie sieht’s bei dir aus?«
    »Die Ergebnisse der Obduktion dürften kein Problem darstellen. Die forensischen Daten auch nicht. Was den Rest angeht, bin ich mir nicht so sicher. Die Situation ist ziemlich merkwürdig, egal, wie man das Ganze wendet.« Apropos merkwürdige Situationen, dachte er. Da gab es noch etwas. Er sagte: »David hat angerufen. Ich unterhielt mich gerade mit ihm, als Tommy kam.«
    St. James konnte regelrecht spüren, wie sie sich veränderte. Sie holte tief Luft und hielt dann eine ganze Weile den Atem an. Er sagte: »Die junge Frau würde sich gern mit uns treffen, Deborah. Ihre Eltern und der junge Mann würden auch dabei sein. Sie möchte es so, und der Anwalt sagt …«
    »Ich kann das nicht«, sagte Deborah. »Ich habe darüber nachgedacht, Simon. Ich hab es aus jedem denkbaren Blickwinkel betrachtet. Ehrlich. Das musst du mir glauben. Aber egal, wie ich es drehe und wende, ich komme immer wieder zu dem Schluss, dass die Nachteile die Vorteile überwiegen.«
    »Es ist ungewöhnlich, doch andere Leute kommen damit auch zurecht.«
    »Das mag ja sein, aber ich bin nicht andere Leute. Wir müssten ein Kind mit seiner leiblichen Mutter, seinem leiblichen Vater, den leiblichen Großeltern und Gott weiß wem sonst noch alles teilen, und ich weiß , dass das alles fortschrittlich und modern ist, doch ich möchte es nicht. Ich kann mich einfach nicht dazu überwinden, so etwas für mich zu akzeptieren.«
    »Womöglich verlieren die leiblichen Eltern mit der Zeit das Interesse an dem Kind«, wandte St. James ein. »Sie sind immerhin noch sehr jung.«
    Deborah, die neben ihm im Bett saß, schaute ihn fassungslos an. »Sie könnten das Interesse verlieren? Wir reden hier von einem Kind, nicht von einem Welpen. Sie werden das Interesse nicht verlieren. Könntest du dir das für dich vorstellen?«
    »Nein, aber ich bin auch kein Fünfzehnjähriger. Außerdem würde es Absprachen geben. Die würde der Anwalt ausarbeiten.«
    »Nein«, sagte sie. »Bitte frag mich nicht wieder. Ich kann das nicht.«
    Er schwieg. Sie hatte sich abgewandt. Ihr Haar fiel ihr über den Rücken bis fast an die Taille. Er berührte eine Strähne, sah, wie sie sich von allein um seinen Finger wickelte. Er sagte: »Würdest du wenigstens noch ein bisschen darüber nachdenken, ehe du eine endgültige Entscheidung triffst? Wie gesagt, die junge Frau würde sich gern mit uns treffen. Das könnten wir wenigstens machen. Vielleicht magst du sie ja. Und den Jungen und die Eltern. Weißt du, die Tatsache, dass sie in Kontakt mit dem Kind bleiben will … Das ist doch eigentlich nicht schlecht, Deborah.«
    »Wie meinst du das?« Sie wandte sich ihm wieder zu.
    »Es lässt auf ein gewisses Verantwortungsbewusstsein schließen. Sie will das Kind nicht einfach nur schnellstmöglich loswerden und weiterleben, als sei nichts geschehen. Auf ihre Weise möchte sie für das Kind sorgen, für es da sein, falls es ihr irgendwann Fragen stellen möchte.«
    »Fragen können wir genauso gut beantworten. Das weißt du genau. Und warum in aller Welt – wenn sie sich unbedingt um ihr Kind kümmern will – will sie ausgerechnet ein Ehepaar aus London als Adoptiveltern, anstatt ein Paar aus Southampton? Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn. Sie ist doch aus Southampton, oder?«
    »Ja.«
    »Also.«
    Er vermutete, dass sie keine weitere Enttäuschung verkraften würde, und er konnte es ihr nicht verübeln. Aber wenn sie nicht weitermachten, wenn sie nicht jeder Gelegenheit nachgingen, die sich ihnen bot, konnte es gut passieren, dass sie eine

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