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Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Wahrscheinlich hat sich einer der Steine gelöst, als er darauf getreten ist. Dann hat er das Gleichgewicht verloren und ist ins Wasser gefallen, und dabei ist auch der andere Stein rausgebrochen.«
    »Wo sind sie jetzt?« Lynley ging zu der Stelle und hockte sich hin, um die Stelle genauer zu betrachten. Im Bootshaus gab es kaum Licht. Er würde noch einmal mit einer Taschenlampe herkommen müssen.
    »Was meinen Sie?«
    »Die Steine, die sich gelöst haben. Wo sind die? Ich würde sie mir gern ansehen.«
    »Soweit ich weiß, liegen sie noch im Wasser.«
    Lynley blickte auf. »Niemand hat sie herausgeholt, um sie zu untersuchen?« Das war ungewöhnlich. Ein frühzeitiger Tod wie dieser warf alle möglichen Fragen auf. Und eine davon lautete, wie ein Stein sich aus dem Mauerwerk hatte lösen können, egal, wie alt der Anleger sein mochte. Natürlich konnten Alterserscheinungen die Ursache sein. Aber ein Meißel kam auch in Frage.
    »Der Gerichtsmediziner hat, wie gesagt, auf Unfall entschieden. Dem Polizisten, der hergerufen wurde, kam alles ziemlich eindeutig vor. Er hat einen Inspector benachrichtigt, der hat sich umgesehen und ist zu demselben Schluss gekommen.«
    »Waren Sie hier, als es passiert ist?«
    »Nein, ich war in London.«
    »War Ihre Frau allein, als sie die Leiche entdeckt hat?«
    »Ja.« Er schaute in Richtung See. »Ah, da ist sie.«
    Lynley stand auf. Die Frau ruderte mit voller Kraft, und das Ruderboot näherte sich zügig. Kurz vor der Einfahrt zum Bootshaus hob Valerie Fairclough die Ruder aus den Dollen und legte sie auf den Boden des Boots, das mit dem letzten Schwung hineinglitt.
    Valerie Fairclough trug Regenkleidung: gelbe Öljacke und -hose, Handschuhe und Gummistiefel. Sie hatte jedoch weder einen Hut noch eine Mütze aufgesetzt, und ihr graues Haar wirkte wie frisch frisiert, obwohl sie über den See gerudert war.
    »Was gefangen?«, fragte Fairclough.
    Sie drehte sich um, schien jedoch nicht im Mindesten überrascht. »Ach, da bist du ja«, sagte sie. »Nein, ich hatte kein Glück heute. Ich war drei Stunden draußen und habe nur drei armselige kleine Geschöpfe gefangen, die mich so unglücklich angesehen haben, dass ich sie wieder ins Wasser geworfen habe. Sie müssen Thomas Lynley sein. Willkommen in Cumbria.«
    »Nennen Sie mich Tommy.« Er streckte ihr seine Hand entgegen. Aber anstatt sie zu nehmen, warf sie ihm die Leine zu.
    »Kopfschlag«, sagte sie. »Oder klingt das chinesisch?«
    »Für mich nicht.«
    »Sie gefallen mir.« Sie reichte ihrem Mann ihre Angelausrüstung: einen Angelkasten, eine Rute und einen Eimer mit Maden. Auf jeden Fall war Valerie Fairclough keine zimperliche Frau, dachte Lynley.
    Sie stieg aus dem Boot, während Lynley es vertäute. Sie war unglaublich behände für ihr Alter, und sie war immerhin schon siebenundsechzig, wie Lynley wusste. Sie schüttelte ihm die Hand. »Herzlich willkommen«, sagte sie. »Hat Bernie Sie schon herumgeführt?« Sie zog ihre Regenkleidung aus und hängte Jacke und Hose an der Wand auf, während ihr Mann die Anglerausrüstung unter einer Bank verstaute. Als er sich zu ihr umdrehte, hielt sie ihm eine Wange für einen Kuss hin. »Darling«, sagte sie zur Begrüßung. Dann: »Wann bist du angekommen?« Worauf er erwiderte: »Heute Mittag«, darauf sie: »Du hättest eine Leuchtrakete abschießen sollen.« Ein Zwinkern. »Mignon?«, fragte sie. Darauf er: »Noch nicht. Alles gut?« Und sie: »Allmählich.« Es war, dachte Lynley, der typische Telegrammstil von Paaren, die schon sehr lange zusammen waren.
    »Sie haben sich wahrscheinlich gerade angesehen, wo unser Ian ertrunken ist, nehme ich an«, sagte Valerie zu Lynley mit einer Kopfbewegung in Richtung des Skullboots. »Bernie und ich sind uns in der Sache nicht einig, aber das wird er Ihnen schon mitgeteilt haben.«
    »Er sagte mir, dass Sie den Toten gefunden haben. Es muss ein Schock für Sie gewesen sein.«
    »Ich hatte gar nicht gewusst, dass er mit dem Boot rausgefahren war, ja nicht einmal, dass er überhaupt hier war. Er hatte seinen Wagen ja nicht am Haus geparkt. Als ich ihn fand, lag er schon fast vierundzwanzig Stunden im Wasser, Sie können sich also vorstellen, wie er ausgesehen hat. Trotzdem bin ich froh, dass ich ihn gefunden habe und nicht Mignon. Oder Kaveh. Nicht auszudenken, was dann passiert wäre.«
    »Kaveh?«, wiederholte Lynley.
    »Ians Lebensgefährte. Er führt hier auf dem Anwesen ein paar Arbeiten für mich aus. Ich lasse gerade einen

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