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Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Fantasiegarten anlegen, den hat er entworfen. Und jetzt beaufsichtigt er die Arbeiten.«
    »Ist er jeden Tag hier?«
    »Vielleicht dreimal pro Woche. Er meldet sich nicht bei mir an, und ich kümmere mich nicht darum.« Sie betrachtete Lynley, als versuchte sie zu ergründen, was in seinem Kopf vor sich ging. »Wäre es Ihnen recht, wenn der Gärtner der Mörder wäre?«
    Lynley lächelte. »Vielleicht stellt sich ja auch heraus, dass der Gerichtsmediziner recht hatte.«
    »Davon bin ich überzeugt.« Sie warf ihrem Mann einen Blick zu. Lynley sah, dass Fairclough konzentriert auf den See hinausschaute. »Es war ein schrecklicher Schlag für uns. Bernie und ich mochten Ian sehr. Wir hätten den Anleger besser in Schuss halten sollen. Er ist ziemlich alt – über hundert Jahre –, und er wurde ständig benutzt. Steine lockern sich mit der Zeit. Sehen Sie hier. Der ist auch locker.«
    Sie stieß mit der Fußspitze gegen einen Stein neben der Stelle, wo die anderen beiden herausgefallen waren. Er war tatsächlich locker, genau, wie sie gesagt hatte. Aber das konnte natürlich auch daran liegen, dachte Lynley, dass jemand ihn absichtlich gelockert hatte.
    »Wenn ein Unfall passiert, haben wir das Bedürfnis, einen Schuldigen zu finden«, sagte Valerie. »Und dieser Unfall war besonders tragisch, denn jetzt sind zwei Kinder ihrer verrückten Mutter ausgeliefert, und es gibt niemanden mehr, der einen mäßigenden Einfluss ausübt. Doch wenn in diesem Fall irgendjemand Schuld hat, dann bin ich das.«
    »Valerie«, sagte ihr Mann.
    »Ich bin verantwortlich für Ireleth Hall und das gesamte Anwesen, Bernie. Ich habe versagt. Und jetzt ist dein Neffe tot.«
    »Ich mache dich nicht für seinen Tod verantwortlich«, entgegnete ihr Mann.
    »Aber vielleicht solltest du das einmal in Erwägung ziehen.«
    Sie schauten einander in die Augen, und Bernie wandte sich als Erster ab. Dieser Blick hatte Lynley mehr gesagt, als ihre Worte es getan hatten. Hier gab es tiefe und trübe Gewässer, und das galt nicht nur für den See.

4. November
    MILNTHORPE UND ARNSIDE – CUMBRIA
    Als sie sich entschlossen hatten, ein paar Tage nach Cumbria zu fahren, um Tommy zu helfen, hatte Deborah St. James sich vorgestellt, dass sie und Simon sich ein Zimmer in einem von wildem Wein überwucherten Hotel nehmen würden, mit fantastischem Blick auf einen der Seen. Sie wäre sogar mit einem Blick auf einen Wasserfall zufrieden gewesen, die es in der Gegend im Überfluss gab. Stattdessen waren sie in einem alten Gasthaus namens Crow & Eagle gelandet, das genau dort lag, wo man ein Gasthaus erwarten würde: an einer Kreuzung von zwei Landstraßen, über die die ganze Nacht Lastwagen rumpelten. Die Kreuzung wiederum lag in der Mitte des Marktfleckens Milnthorpe, und zwar so weit im Süden, dass die Gegend offiziell gar nicht zum Lake District gehörte, und das einzige Gewässer, das der Ort zu bieten hatte, war ein Bach namens Bela, der irgendwo in die Morecambe Bay mündete.
    Simon hatte ihren Gesichtsausdruck bemerkt, als sie den Gasthof erblickt hatte, und gesagt: »Tja, wir sind schließlich nicht zu unserem Vergnügen hier, meine Liebe, aber wenn wir die Sache hinter uns gebracht haben, gönnen wir uns ein paar Tage Urlaub.« Dann hatte er grinsend hinzugefügt: »Und zwar in einem Luxushotel mit Blick auf Windermere, mit Kaminfeuer, Scones, Tee und allem, was das Herz begehrt.«
    Sie hatte ihn mit zusammengekniffenen Augen angesehen und erwidert: »Ich nehme dich beim Wort.«
    »Etwas anderes hätte ich auch nicht von dir erwartet.«
    Am Abend ihrer Ankunft hatte sie auf ihrem Handy den Anruf erhalten, auf den sie gewartet hatte. Sie hatte sich mit demselben Spruch gemeldet, den sie an dem Tag bei jedem Anruf aufgesagt hatte, um sich daran zu gewöhnen: »Fotostudio Deborah St. James«, und hatte Simon zugenickt, als der Anrufer sich als Nicholas Fairclough vorgestellt hatte. Sie hatten nicht lange gebraucht, um sich zu verabreden. Er war bereit, sich mit ihr zu treffen und über das Projekt zu reden, dessentwegen sie angerufen hatte. Er hatte gefragt: »Dieser Dokumentarfilm … da geht’s doch nicht um mich, oder? Zumindest nicht um mein Privatleben?« Sie hatte ihm versichert, dass es nur um das von ihm ins Leben gerufene Projekt gehe, ehemaligen Drogensüchtigen unter die Arme zu greifen. Sie wolle zunächst ein Vorabinterview mit ihm führen, erklärte sie ihm. Anschließend würde sie einen Bericht für einen Produzenten von Query Productions

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