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Glauben Sie noch an die Liebe

Glauben Sie noch an die Liebe

Titel: Glauben Sie noch an die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Philipp Burgard , Justus Bender
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wehren. Und ich kann Ihnen versichern: Die Damen geben sich alle größte Mühe mit mir.
    Was passiert denn, wenn Sie bei Ihrem Ableben mit mehreren Frauen gleichzeitig schlafen? Befürchten Sie nicht, dass es am Sarg des harmoniebedürftigen Playboys zum Erbstreit kommt?
    Das ist dann nicht mein Problem. Wenn ich tot bin, können sie sich alle ärgern mit dem Geld. Aber ich glaube, ich habe noch ein paar wirklich gute Jahre vor mir mit Brigitte. Es läuft sehr gut, wir lieben uns, es ist eine starke Liebe.
    Wenn der Sensenmann doch irgendwann vor der Tür steht – welche Inschrift würden Sie sich auf Ihrem Grabstein wünschen?
    Hier liegt Rolf Eden, der größte Filou aller Zeiten.

HANNELORE ELSNER
    »Ich glaube immer noch an die wirkliche Liebe«
    Vier Telefonate waren notwendig, um Hannelore Elsner zu diesem Gespräch zu überreden. Im ersten Telefonat sagte sie, ein Gespräch über die Liebe sei ihr zu intim, aber sie wolle darüber nachdenken. Im zweiten sagte sie, die Liebe sei ein interessantes Thema, aber ihr fehle zwischen den Dreharbeiten schlicht die Zeit. Im dritten sagte sie, sie habe zwar am vorgeschlagenen Tag Zeit, aber keine Lust, mit wildfremden Menschen über ihre Gefühle zu sprechen, sie fühle sich allein bei dem Gedanken unwohl. Das vierte Telefonat war sehr kurz. Sie sagte, obwohl sie keine Lust habe, fühle sie sich nach den vorherigen Telefonaten zu einem Interview verpflichtet.
    Wir verabreden uns für den Abend in einem italienischen Restaurant in Frankfurt. Es ist ein Dienstag im Juli, die Menschen sind vor der warmen Abendsonne unter die Markise des Restaurants geflohen. Hannelore Elsner setzt sich an einen Tisch und bittet den Kellner, einen zweiten Tisch dazuzustellen. Als sie das erste Mal fragt, sagt der Kellner, er könne keine Tische entbehren, das Restaurant sei zu voll. Als sie das zweite Mal fragt, wiederholt er seine Antwort. Als sie das dritte Mal fragt, diesmal einen anderen Kellner, sagt dieser Ja und wuchtet einen der Bistrotische mit schwerem Eisenfuß heran. Sie macht eine Sitzprobe auf einer Tischseite, entscheidet sich aber dann für die andere, an der sie mit dem Rücken zu einem mit Schlingpflanzen überwucherten Zaun sitzt.
    Wir treffen Hannelore Elsner zwei Tage vor ihrem siebzigsten Geburtstag. Sie trägt Abendgarderobe, einen eleganten Rock, hohe Schuhe, ihre Haare machen trotz der schwülen Luft einen frisch geföhnten Eindruck. Hannelore Elsner war in ihrem Leben zweimal verheiratet, mit dem Schauspieler Gerd Vespermann und dem Theaterdramaturgen und Verlagsleiter Uwe Carstensen. Sie führte außerdem Beziehungen mit dem Regisseur Alf Brustellin, dem Regisseur Bernd Eichinger und dem Regisseur Dieter Wedel, mit dem sie 1981 den Sohn Dominik bekam.
    Frau Elsner, dürfen wir Ihnen Fragen über die Liebe stellen?
    Verstehen Sie das nicht falsch, aber ich bin im Moment nicht mehr fähig, über mein Leben zu reden, ich habe auch keine Lust mehr. Ich neige dazu, überhaupt nicht mehr über mich zu reden. Sollen sich die Leute doch ihre eigenen Gedanken machen und mich nicht immer so auswringen.
    Was stört Sie so an Fragen nach Ihrem Privatleben?
    Da fragen Sie noch? Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Ich war auf einer Pressekonferenz für die ARD-Dokumentation »Deutschland, deine Künstler« über mich, die Journalisten kamen gerade aus der Vorstellung und hatten eigentlich schon ziemlich viel über mich erfahren. Aber statt sich damit zufriedenzugeben, fragte mich ein Reporter aus dem Publikum: »Also, Frau Elsner, Ihr Bruder ist erschossen worden, Ihr Vater ist tot. Wie war das damals?«
    Was haben Sie geantwortet?
    Da habe ich gesagt: »Entschuldigung, aber darüber möchte ich in diesem Rahmen nicht reden.« – »Aber Sie haben in Ihrem Buch ›Im Überschwang‹ doch darüber geschrieben!«, so oder so ähnlich kam es dann. Ich würde mich niemals hinsetzen und mit Menschen, die so rücksichtslos sind, über solch persönliche Dinge reden. Und dann heißt es, ich sei eine Diva, ich sei schwierig!
    Verwechseln die Journalisten vielleicht die Schauspielerin, die in Filmen ihre Emotionen offen zeigt, mit der Privatperson, die ein völlig normales Bedürfnis nach Privatsphäre hat?
    Nein, sie verwechseln mich mit der Vorstellung, die sie selbst von einer Schauspielerin oder womöglich von einer Diva haben. Und weil viele so wortarm geworden sind, fällt ihnen sowieso nichts mehr ein, als mich eine Diva zu nennen. Oder Grande Dame. »Schauspielerin« würde mir

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