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Glauben Sie noch an die Liebe

Glauben Sie noch an die Liebe

Titel: Glauben Sie noch an die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Philipp Burgard , Justus Bender
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manchmal damit aneckt. Das hat mir imponiert. Und er hat eine wahnsinnig gute Menschenkenntnis, er kann eine Person sofort einschätzen und beurteilen. Das hat mich schon bei unserem ersten Rendezvous fasziniert. Und nach zwei Monaten bin ich bei ihm eingezogen.
    Sie müssen sich Ihrer Sache ja ganz schön sicher gewesen sein!
    Eigentlich bin ich »gezwungenermaßen« bei ihm eingezogen. Christian stammt zwar auch aus Potsdam, lebte aber damals in Hamburg. Wegen eines Bauprojektes pendelte er zwischen beiden Städten. Einen Monat nach unserem Kennenlernen wurde ich hier von Wolfgang Joop entdeckt. Er brachte mich mit meiner Agentur Model Management Hamburg zusammen, die sich kurz nach dieser Begegnung bei mir meldete: »Wir haben deine Fotos gesehen, du musst sofort morgen nach Hamburg kommen!« Also habe ich Christian angerufen und ihn gefragt, ob ich bei ihm übernachten könnte. Die Agentur sagte mir anschließend, sie wollten sofort mit mir arbeiten. Das stellte mich vor eine schwere Entscheidung, denn ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine Ausbildung als Hotelkauffrau absolviert, studierte BWL und kellnerte hier im Café. Aber ich bekam innerhalb von einer Woche die ersten Aufträge für Fotoshootings. Außerdem berichtete die Presse, dass Wolfgang jemanden entdeckt habe. Es ging also alles relativ schnell, und ich musste in Hamburg vor Ort sein. So bin ich komplett bei Christian eingezogen.
    Nicht jeder Mann ist auf Anhieb begeistert, wenn eine Frau bei ihm einziehen will …
    Als ich ihn fragte, sagte er nur: »Ja, gut, mach mal. Schauen wir mal, wie das läuft.« Vor mir hatte er immer Fernbeziehungen gehabt, doch das war ihm auf Dauer zu anstrengend geworden. Insofern fand er es nicht ganz so schlimm, dass ich zu ihm nach Hamburg kam. (Lacht.)
    Ein Jahr später hat Ihr Mann Ihnen einen Heiratsantrag gemacht. Eigentlich heißt es ja immer: »Drum prüfe, wer sich ewig bindet.« Was hat Sie so schnell so sicher gemacht, dass Sie den Mann fürs Leben gefunden haben?
    Ich wusste es einfach. Der Mann, mit dem ich vorher zwei Jahre lang zusammen war, hatte auch manchmal übers Heiraten gesprochen, aber ich bin nie darauf eingegangen. Ich spürte, dass er wahrscheinlich doch nicht der Richtige war. Man muss da ganz ehrlich sein zu sich selbst. Als mein Mann mir die entscheidende Frage stellte, habe ich sofort Ja gesagt und gar nicht darüber nachdenken müssen.
    Resultiert das Wissen, dass es »der Richtige« ist, aus einem Bauchgefühl, oder ist es das Ergebnis eines rationalen Abwägungsprozesses?
    Beides. Um sich auf einen Partner einzulassen, müssen Bauch und Kopf mitspielen. Aber ich wusste relativ schnell, dass er »der Richtige« war. Wir kannten uns immerhin schon ein Jahr, als Christian mir den Antrag machte, und bis zur Hochzeit verging ein weiteres Jahr, das Fest musste ja in Ruhe geplant werden. Bis unser Kind kam, vergingen dann noch mal acht Jahre.
    Empfinden Sie die Liebe als Dauerzustand oder als Summe von besonders intensiven emotionalen Momenten?
    Für mich ist die Liebe schon eine Art Dauerzustand, du fühlst dich deinem Partner ja immer, zu jedem Zeitpunkt deines Lebens, verbunden. Aber natürlich gibt es auch diese besonderen Momente, in denen man die Liebe besonders stark spürt. Ein Beispiel: Wenn man sich länger nicht gesehen hat, freut man sich umso mehr aufeinander.
    Sie und Ihr Mann haben sich in einer Phase kennengelernt, die in Ihrem Leben einen großen Umbruch bedeutete: Sie stiegen schlagartig von der Studentin zum Topmodel auf. Hat das Ihre Liebe auch vor Herausforderungen gestellt, etwa, wenn Sie plötzlich häufig zu Fotoshootings reisen mussten?
    Natürlich war das am Anfang nicht immer leicht. Aber selbst wenn ein Partner mal über die Abwesenheit des anderen meckert, bedeutet das ja nicht gleich ein grundlegendes Problem. Christian und ich sind gemeinsam in diesen Job hineingewachsen, deshalb hat er sehr viel Verständnis für meine Arbeit.
    Wird dieses Verständnis manchmal auch auf die Probe gestellt? Wir könnten uns vorstellen, dass es für einen Ehemann manchmal nicht ganz einfach ist, wenn die Frau bei einem Shooting für eine Unterwäschemarke am Set in Dessous vor einer Horde männlicher Fotografen herumspringt.
    Für meinen Mann ist das mittlerweile ganz normal. Wenn ich mit den Fotos nach Hause komme, betrachtet er sie sogar mit echtem Profiblick und ist mein größter Kritiker. Er prüft ganz genau die Posen und bemängelt zum Beispiel, wenn ich zu oft denselben

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