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Glauben Sie noch an die Liebe

Glauben Sie noch an die Liebe

Titel: Glauben Sie noch an die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Philipp Burgard , Justus Bender
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Nach ein paar Wochen New York kriege ich zum Beispiel einen Knall. Ich bin ja ohnehin schon ein sehr hektischer Mensch, ich rede viel, ich muss mich immer bewegen, ich kann selten ruhig sitzen. Wenn du dann noch in so einer Stadt wie New York bist, drehst du irgendwann durch. Ich brauche also einen Ruhepol, um wieder runterzukommen, um wieder Luft reinzulassen, aufzutanken. Und dieser Ruhepol ist mein privates Leben mit meinem Mann und meiner Tochter.
    Wo liegt dieser Ruhepol geografisch?
    Wir leben auf dem Land, nicht mitten in der Großstadt Berlin, wo du eigentlich gar nicht mehr wirklich rauskommst aus dem Beruf und aus der Schickimickiszene. Ich stehe sozusagen außerhalb dieses Sogs der Branche mit all ihren Events und Partys.
    Fällt es Ihnen nicht schwer, ständig zwischen diesen beiden Leben umzuschalten?
    Nein, sobald ich aus dem Flugzeug steige und im Taxi sitze, ist das, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Dann bin ich zu Hause. Hier komme ich sehr schnell wieder runter, denn ich liebe es, für meinen Mann da zu sein und für meine Tochter.
    Gibt es irgendein Ritual des Um- und Abschaltens, wenn Sie nach Hause kommen?
    Ich koche. Nach fünfzehn oder zwanzig Stunden im Flugzeug bin ich zwar relativ müde, aber meistens fahre ich dann noch im Supermarkt vorbei und mache einen Großeinkauf. Zu Hause stelle ich mich dann an den Herd. Wenn ich unterwegs bin, bekommt man meistens nur Hotelessen oder Fast Food, und dann brauche ich dringend wieder was Richtiges. Kochen ist ein guter Ausgleich für mich.
    Was kochen Sie denn am liebsten?
    Ich habe viel von meinem Vater und meiner Großmutter gelernt, also schon typisch deutsche Küche. Ich kann gut Rouladen, Braten und alles mit Kartoffeln.
    Ein Topmodel, das vom Fotoshooting in New York nach Hause kommt und erst mal Rouladen kocht, kann man sich kaum vorstellen.
    Das ist aber so. Inzwischen kann ich allerdings nicht mehr stundenlang in der Küche bleiben, denn dann würde meine kleine Tochter mir einen Vogel zeigen. Oder sie steht daneben und sagt: »Mami, ich will mitmachen!«
    Erledigen Sie auch andere Hausarbeit?
    Na klar. Eigentlich bin ich eine richtige Hausfrau. Wenn ich nicht unterwegs bin, dann koche, wasche und putze ich. Ich habe zwar auch eine Putzfrau, aber die kommt nur einmal die Woche. Eine Haushälterin haben wir nicht. Morgens stehe ich auf und mache Frühstück, bringe meine Tochter in den Kindergarten, gehe einkaufen und koche. – Wie schmeckt Ihnen eigentlich das Schnitzel?
    Sehr gut, danke.
    Die sind riesig, oder? Boah, bin ich satt!
    Franziska Knuppe streicht sich zur Untermauerung gerade mit der Hand über den Bauch, als ein Mann unseren Tisch ansteuert. Er hat mittellange, dunkelbraune Haare, trägt Brille und Bart und stellt sich uns als Christian Möstl vor, Franziska Knuppes Ehemann, der seine Frau abholen möchte. Ein bisschen grimmig und misstrauisch mustert er uns, vielleicht ist das die Art von Blick, den man sich ganz automatisch angewöhnt, wenn man mit einem Topmodel verheiratet ist und überall potenzielle Konkurrenten wittert.
    Wir haben vorhin von Ihrer Frau gehört, wie Sie sich kennengelernt haben. Verraten Sie uns Ihre Strategie?
    Ich habe sie hier gesehen und bin dann gezielt mehrfach hierhin gegangen. Und, na ja, das Resultat sieht man ja. Hat geklappt.
    Wie haben Sie es geschafft, dass diese wunderschöne Frau mit Ihnen essen geht?
    Mit meinem unschlagbarem Charme.
    Franziska Knuppe: Übrigens haben sich schon Christians Eltern in diesem Café kennengelernt, vor mehr als vierzig Jahren!
    Herr Möstl, können Sie uns sagen, was Sie an Ihrer Frau am meisten lieben?
    Auweia … Doch, eine große Sache gibt es: Sie erträgt mich. Ich bin ein komplizierter, schwieriger Typ, und trotzdem lässt sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie weiß perfekt mit mir umzugehen. Jede andere würde viele Dinge ausdiskutieren wollen oder sich daran stoßen, aber Franziska macht das nicht. Wir verstehen uns einfach.
    Dass Sie sich auch nach mehr als zehn Ehejahren verstehen, ist heute keine Selbstverständlichkeit. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis in der Liebe?
    Christian Möstl: Augen zu und durch.
    Franziska Knuppe stößt ihren Mann mit dem Ellbogen an.
    Hör auf, ich glaube, du fährst lieber noch mal und kommst später wieder.
    Christian Möstl: Warum muss denn immer alles ein Erfolgsgeheimnis haben? Das geht mir gegen den Strich! Es gibt Dinge, die sind so, wie sie sind, weil sie gut sind. Da gibt es kein Erfolgsrezept. Man lebt

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