Gleich bist du tot

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Autoren: Iain McDowall

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des Geschehens zu sein. Die erfolgreiche Beendigung eines Entführungsfalles entschied sich an drei Faktoren: der Rettung des Opfers, dem Sicherstellen des Lösegelds und der Verhaftung der Entführer. In diesem Fall, wusste Jacobson, würde er sich zunächst einmal mit Punkt eins zufriedengeben, solange sich die Situation nicht mit viel Glück oder durch harte Arbeit wandelte. Es ging vor allem darum, January Shepherd lebend und möglichst unverletzt freizubekommen.
    Bentham hatte eine weitere Frage.
    »Kann Shepherd die acht Millionen tatsächlich einfach so online überweisen?«
    Jacobson nickte wieder.
    »Er sagt, er muss ein paar Anrufe tätigen, um die Autorisierung zu bekommen, aber ja, er geht davon aus, dass er um drei die geforderten acht Millionen per Mausklick dorthin befördern kann, wohin er muss.«
    Bentham nahm sich immer noch keinen Kaffee, beugte sich aber vor und goss sich etwas Wasser in ein Glas. Er trank es aus, bevor er weitersprach.
    »Ich nehme an, wir müssen ihm dankbar sein, dass er uns von den Vorgängen in Kenntnis gesetzt hat, Frank«, sagte er.
    »Er hat sich Zeit gelassen damit. Die Entführer haben sich um halb zehn bei ihm gemeldet, und er hat mich um fünf vor zehn angerufen. Vorher hat er mit seinen Anwälten gesprochen und sie um Rat gebeten«, antwortete Jacobson.
    Er hoffte, dass Shepherd die richtige Entscheidung getroffen hatte. Entführungen waren ein Wachstumsmarkt, und es gab jedes Jahr erneut eine unbekannte Anzahl Fälle, in denen die Polizei ganz aus der Sache herausgehalten wurde. Familien zahlten, Opfer wurden still und leise freigelassen, und die Entführer strichen das Geld ein.
    »Die Waffe im letzten Video: Sind Sie sicher, dass es sich dabei um eine Attrappe handelt?«, fragte Bentham.
    »Ziemlich sicher. Steve Horton hat noch mal an der Bildqualität gefeilt und das Bild dann zu unseren Waffenexperten geschickt. Die haben klar identifiziert, um was für eine Waffe es sich handeln soll, ein amerikanisches Sturmgewehr, und gleich achtzehn Vergleichspunkte mitgeliefert, in denen die Attrappe vom Original abweicht.«
    »Wir müssen dennoch vorsichtig sein, Frank«, sagte Salter. »Shepherds Bodyguard ist offenbar mit dem Kolben einer Waffe niedergeschlagen worden.«
    »Zumindest wollen die Ärzte das nicht ausschließen«, korrigierte Jacobson ihn.
    Salter hatte nicht unrecht (was erstaunlich war). Falls sie die Bande ausfindig machen konnten, mussten sie überlegen, ob sie die Armed Response Unit zu Hilfe rufen sollten, die Einheit, die auf bewaffnete Auseinandersetzungen spezialisiert war. Aber darüber würden sie sich später den Kopf zerbrechen, nicht jetzt.
    Bentham erhob sich: Die Leitungsbesprechung war vorüber.
    »Gut. Greg wird mich über die Entwicklung auf dem Laufenden halten, aber jetzt sind vor allem Sie gefragt, Frank. Alles Gute.«
    »Danke«, sagte Jacobson, »wir tun, was wir können.«
    Er trank seinen Kaffee, während Salter den Chief Constable zur Tür brachte und sie aufriss, als wäre Bentham ein abreisender Maharadscha. Alles Gute. Jacobson hätte einen anderen Ausdruck bevorzugt: Hals- und Beinbruch, und zwar hundertfach.
    Als Jacobson in den Einsatzraum kam, gab es Neuigkeiten. Kerr skizzierte sie schnell: Das Team in Birmingham schien den Unterschlupf gefunden zu haben, den die Bande dort benutzt hatte. DS Barber hatte die Idee gehabt, bei den Agenturen mit den Referenzen zu arbeiten, die von der Bande bereits für die Wohnung in der Hutfabrik benutzt worden waren. Und Bingo: Die auf der Isle of Man registrierte PR-Agentur hatte noch einmal für die dreimonatige Anmietung eines Luxusapartments am Cambrian Wharf herhalten müssen. Laut Agentur hatte der Mieter eine Visa-Karte benutzt, deren Nummer bisher in dem Fall noch nicht aufgetaucht war.
    »Ich nehme an, die Anfrage zu sämtlichen anderen Transaktionen der Karte läuft bereits?«, fragte Jacobson.
    »Aber ja. Die Visa-Leute sind dran, und die Birminghamer Spurensicherung ist seit zehn Minuten vor Ort.«
    »Gibt es einen Hinweis darauf, wann sie da waren?«
    »Bis jetzt nicht. Barber meint, die Wohnung wirkt wie unberührt, das heißt, die Ergebnisse werden ähnlich sein wie in der Hutfabrik. Im Moment befragen sie die übrigen Bewohner des Hauses, wir werden da bald schon Näheres wissen. Klar ist bisher nur, dass sie nicht mehr dort sind.«
    Über Jacobsons Gesicht huschte ein Lächeln.
    »Das ist kaum eine Überraschung. Trotzdem ist das eine gute Nachricht, alter Junge. Diesen