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Gleich bist du tot

Titel: Gleich bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain McDowall
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und DS Kerr rastlos davor auf und ab laufen sah, wusste er, dass etwas passiert und sein Krawattenplan womöglich zum Scheitern verurteilt war.
    Kerr hatte zwei heiße Getränke dabei, einen Tee für sich und einen Kaffee für Jacobson. Sie standen am Fenster, während Kerr seinen Chef informierte, vor sich den unschönen Blick auf das Parkhaus und die Bibliothek, das Arndale Center und den zur Fußgängerzone gemachten Platz, den ein Trupp Straßenkehrer gerade von den Relikten eines Stadtwochenendes befreite, von Dosen, Flaschen, Scherben und Fast-Food-Müll. Nur das Rathaus mit seinen Art-déco-Ornamenten und die herrliche Reihe Eichen davor gaben dem Herzen etwas, das es genießen konnte. Der Kantinenkaffee schmeckte mittelmäßig wie gewöhnlich. Aber wenigstens musste Jacobson so nicht seinen unerlaubten Wasserkocher hervorholen und sich einen noch schlechteren schwarzen Pulverkaffee brauen.
    Kerr kam gleich auf Tracey Heald und ihre unheimlichen Peiniger zu sprechen. Sie waren den ganzen Sonntagnachmittag und -abend an der Sache drangeblieben, aber keinen Schritt weitergekommen. Das Observieren der Wohnung in der Hutfabrik hatte nichts erbracht, und auch der gemietete BMW war noch nicht wiederaufgetaucht. Genauso wenig hatten die Spuren Richtung Nordlondon etwas ergeben.
    »Das heißt, sie haben sich fremde Identitäten ausgeborgt, alter Junge?«, fragte Jacobson.
    Kerr nickte.
    »Es sieht ganz danach aus, Frank. Die Londoner Polizei hat die beiden Männer befragt. Es gibt sie tatsächlich unter den angegebenen Adressen, aber es scheint ziemlich klar, dass sie noch nie in Crowby waren, ganz sicher nicht in den letzten Wochen. Darüber hinaus scheint jemand mit ihren Kreditkartendaten ein paar Tausender ausgegeben zu haben, und zwar während der letzten zwei Wochen.«
    »Können wir die Ausgabemuster verfolgen, nachvollziehen, wo und wann es zu den Betrügereien kam?«
    »Theoretisch schon. Die Londoner Polizei sollte die Daten heute Morgen noch schicken. Ich habe mir überlegt, dass Emma Smith und Ray Williams das durchsehen könnten. Die beiden haben mit so was ziemlich Erfahrung.«
    »Richtig, alter Junge. Hoffen wir nur, dass Schleimer-Greg gewillt ist, dem Fall Priorität einzuräumen.«
    Kerr trank seinen letzten Rest Tee.
    »Aber das wird er doch sicher? Ich meine, ich habe im Moment keinen ernsteren Fall, und Smith und Williams geht es meines Wissens genauso. Und auch Hume. Und schließlich ist es eine verdammt ernste Sache. Vier Verrückte, die ein Mädchen so terrorisieren, dass sie fast den Verstand verliert. Der Doc denkt, dass sie am Ende das Bewusstsein verloren und die Bande genau darauf gewartet hat. Erst dann haben sie etwas Erde von ihr geschaufelt und sich davongemacht.«
    »Ich halte den Fall ganz sicher für ernst genug, Ian. Das Mädchen hätte dabei umkommen können. Tatsächlich aber lebt sie noch, die vier Verrückten haben sich in Luft aufgelöst, und Schleimer-Greg mag keine schwierigen, zeitintensiven Fälle, bei denen keine Garantie auf Erfolg besteht.«
    »Dazu kommt, dass das Mädchen aus Woodlands stammt«, sagte Kerr.
    »Sie wissen verdammt gut, dass das für mich keinen Unterschied macht«, antwortete Jacobson. »Aber Sie haben recht. Das ist tatsächlich nicht gerade hilfreich, wenn ein Idiot wie Salter das Sagen hat. Natürlich wird er sie als minderwertig betrachten, weil sie keine Verbindungen hat. Wegen dieser Tracey Heald wird niemand dem Chief Constable ein Ohr abquatschen.«
    Kerr warf seine leere Plastiktasse in den Mülleimer.
    »Aber Sie werden für den Fall eintreten, Frank?«
    »Natürlich werde ich das. Sie alle sind offiziell ›Spezialisten für Schwerverbrechen gegen Personen‹, und ich soll der ›leitende Beamte‹ mit ›besonderer Verantwortung‹ sein. Wenn diese Schwachsinnsbezeichnungen auch nur irgendetwas zu besagen haben, dann doch wohl, dass wir mehr sein sollen als eine ad hoc zusammengestellte Mordkommission.«
    »Moderne Polizeiarbeit muss so pro-aktivwie re-aktiv sein«, zitierte Kerr ein kürzlich erst in den Umlauf gegebenes Memorandum von höchster Stelle.
    »Genau«, sagte Jacobson, »sehen wir mal, wie sich Salter da herauszuwinden versucht. Wenn die Täter einmal damit durchgekommen sind, warum zum Teufel sollten sie es dann nicht wieder versuchen? Gibt es übrigens irgendwelche Überwachungsaufnahmen?«
    »Der BMW taucht zweimal nachts in der Hutfabrik auf, fährt kurz nach eins in die Tiefgarage und verlässt sie nach vier wieder. Sonst

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