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Gleich bist du tot

Titel: Gleich bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain McDowall
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Heald vorbestraft ist. Wir könnten allerdings auch Haut von einem Unbekannten finden, doch selbst wenn es so sein sollte, werden wir die nicht so leicht identifizieren können wie die des Mädchens.«
    Jacobson hob beide Hände in die Höhe.
    »Und dazu, bitte sagen Sie es nicht, brauchen Sie die Zustimmung von oben.«
    »Darauf können Sie Ihre Pension verwetten, Frank. Nichts geht an den FSS, ohne dass Salter höchstpersönlich eingewilligt hat.«
    Der FSS, das waren die Labore des Forensic Science Service in Birmingham, und alles, was dorthin geschickt wurde, verursachte Kosten. Jacobson sagte nichts weiter dazu. Sie würden beide nur zu bald schon herausfinden, wie Greg Salter die Sache sah und wie groß oder klein die Untersuchung ausfallen würde, die er zu bewilligen bereit war. Stattdessen fragte er, ob sie sonst noch was draußen am Crow Hill gefunden hätten.
    »Meine Leute haben einen ganz annehmbaren Abdruck der Reifenspur genommen und abgekratzte Farbe gefunden«, sagte Webster. »Theoretisch haben wir damit genug Material, um beweisen zu können, ob der Mietwagen am Tatort war oder nicht. Wobei auch hier die nötigen Untersuchungen genehmigt werden müssen. Und natürlich müssten Sie den Wagen erst einmal finden.«
    Jacobson nickte. Das alles würde von entscheidender Bedeutung sein, wenn es darum ging, Anklage zu erheben. Aber die Kostenfrage mal beiseitegelassen, gab es zunächst noch das klitzekleine Problem, überhaupt erst so weit zu kommen und jemanden zu fassen und zu verhaften.
    »Sonst etwas Interessantes außerhalb der direkten Tatortnähe?«
    Webster wandte sich kurz wieder seinem Computer zu und machte etwas Unergründliches mit seiner Tastatur und der Maus, bevor er antwortete.
    »Der übliche, allgegenwärtige Müll, was sonst? Zigarettenkippen, Bonbonpapier, alte Apfelbutzen, ein paar benutzte Kondome. Alles das, was an Orten verloren geht, zu denen die große britische Öffentlichkeit Zugang hat.«
    »Das Mädchen hat eindeutig gesagt, es habe nichts Sexuelles gegeben«, sagte Jacobson, der sich an Kerrs Bericht erinnerte, aber an Websters Hinweis auf Kondome hängen blieb, wie man es tat, wenn man sein Leben damit verbrachte, die schmutzige Wäsche der Gesellschaft zu waschen.
    »Wir haben keinen Grund, das zu bezweifeln, Frank. Aber wir haben die Kondome trotzdem mit eingesammelt, nur für den Fall. Es ist die alte Geschichte, fürchte ich. Der Großteil dessen, was wir mitgenommen haben, wird nichts mit dem Fall zu tun haben, aber wir können erst dann etwas ausschließen, wenn Sie uns ein, zwei Verdächtige bringen, deren Daten wir mit dem Material abgleichen können.«
    Webster arbeitete gewissenhaft und war engagierter bei der Sache, als er zu erkennen gab. Privat war er ein Familientier, mit einer Frau und einer vergötterten Tochter. Jacobson mochte ihn, oder hätte es getan, wenn der Chef der Spurensicherung nicht so überdefensiv gewesen wäre, dass er zum Torwart in der Premier League getaugt hätte. Jacobson sah auf die Uhr über Websters Kopf und stellte fest, dass Schleimer-Gregs Treffen rief. Und er hatte noch keine Frage zur Hutfabrik gestellt.
    Also tat er es jetzt.
    »Meine Leute waren noch nicht da«, gab Webster nach einer Pause zu, während er die Stifte zu zählen schien, die in der wie neu wirkenden Steinguttasse auf dem Schreibtisch steckten. »Das Bereitschaftsteam war gestern bereits unterwegs, im Anschluss an den Crow Hill, aber dann kam der Einbruch im Waitrose-Komplex dazwischen, und der war ganz offensichtlich wichtiger.«
    »Offensichtlich«, sagte Jacobson, ohne seinen Sarkasmus zu unterdrücken.
    Er hatte von dem Einbruch in den Unterlagen gelesen. Jemand hatte einem der Elektroläden nach Ladenschluss einen Besuch abgestattet. Da waren Profis am Werk gewesen, die reichlich Geräte mit Hilfe einiger unscheinbar aussehender Lastwagen abtransportiert hatten.
    »Aber heute gehen Sie hin?«
    Webster wurde plötzlich nervös. Wahrscheinlich wollte er seine Berichte für das Treffen bei Salter zusammenstellen.
    »Klar, Frank, natürlich«, sagte er vorsichtig, »vorausgesetzt, Sie bekommen das nötige Okay.«
     

11
    Casper ging hinters Haus von Traceys Mum und klopfte ans Küchenfenster. So machten es alle, die sie kannten. Vorne klingelten nur Schuldeneintreiber, Gas- und Stromableser, Gerichtsvollzieher und all die anderen Vertreter des unwillkommenen menschlichen Abschaums. Die Bullen zum Beispiel. Traceys Mutter ließ ihn herein. Sie sah ihn eindeutig

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