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Gleich bist du tot

Titel: Gleich bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain McDowall
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Opfer mit in ihren Unterschlupf zu nehmen. Die anderen Male hatten sie ihre Aktion von vornherein im Freien durchgezogen, und Barber hatte sicher recht, dass sie klug genug waren, die alten, bereits benutzten Karten und Daten für die Anmietung neuer Wohnungen nicht noch einmal zu verwenden. Aber die Annahme, dass sie im Zentrum von Birmingham saßen, war genau das: eine Annahme, mehr nicht. Und selbst wenn sie für den Augenblick zutraf, konnte nichts die Bande davon abhalten, heute oder morgen schon weiterzuziehen.
    DCI Nelson ergriff als Erster das Wort, als Barber seine Präsentation beendet hatte.
    »Die Referenzen, von denen Sie gesprochen haben, mein Junge, ich glaube nicht, dass wir in Coventry darüber ins Bild gesetzt worden sind.«
    Jacobson überließ Emma die Antwort. Er verstand die grundsätzlichen Prinzipien, die angewandt worden waren, aber Smith und Williams hatten die tatsächliche Arbeit geleistet.
    »Einer der vier, wir denken, ›Brady‹, hat die Wohnung in Crowby angemietet, und zwar unter dem Namen Colin Lee Duncan, das ist einer der Kreditkartengeschädigten«, sagte DC Smith. »Brady behauptete, Direktor einer PR-Firma zu sein, die hier in der Gegend Fuß fassen wollte. Natürlich zog die Agentur ihre gewohnten Erkundigungen ein. Aber die erschöpften sich in einem Brief und einem Anruf, und die erhaltenen Antworten schienen ausreichend. Hätten sie nur ein wenig genauer hingesehen, wäre ihnen aufgefallen, dass sie eine Geschäftsadresse und einen Nachsendeservice mit Sitz in Slough kontaktiert hatten. Was die PR-Firma angeht, so ist sie auf der Isle of Man registriert und existiert mit großer Sicherheit nur auf dem Papier.«
    »Wissen sollte man dabei, dass sich beides innerhalb von zehn Minuten mittels des Internets einrichten lässt«, fügte DS Barber hinzu.
    »Das Problem ist also, wenn sie es wieder tun, richten sie ganz simpel und schnell eine andere Schwindelfirma ein?«, fragte Nelson.
    »Mit dieser Frage geht der heutige Hauptgewinn an dich, alter Knabe«, sagte Jacobson. »Wir suchen vier Wahnsinnige in einem Heuhaufen, und alles, was wir haben, um sie zu finden, ist eine Nadel, die so groß ist wie der Schniedel des Innenministers.«
    »Das ist nun wirklich nicht viel«, kommentierte DI Monroe.
    Jacobson erlaubte sich ein kurzes Lächeln und erwärmte sich noch ein wenig mehr für Monroes Art. Das Treffen hat seinen Zweck erfüllt, dachte er, und es ist Zeit, zurück an die Ermittlungen zu gehen. Der Fall war nicht einfach. Fast schon entmutigend, selbst für jemanden mit Jacobsons Erfahrung. Aber der hing immer noch der altmodischen Vorstellung an, dass man versuchen sollte, nach dem Aufstehen morgens etwas Nützliches zu tun. Warum sonst machte man sich die Mühe? Wobei es sicher sinnlosere Unternehmungen auf dieser Welt gab, als zu versuchen, selbiger etwas von dem reichlich vorhandenen Bösen zu nehmen.
     

18
    Brady kletterte aus dem Transit und stellte den Ersatzkanister ab. Er holte den Schraubenzieher aus seiner Tasche und machte sich daran, die Kennzeichen abzuschrauben. Sie waren mit einer Spezialbeschichtung so präpariert, dass man auf Aufnahmen von Radar- oder Überwachungskameras nur einen reflektierenden Streifen sah, und schwer zu beschaffen gewesen (wie auch die gefälschten Nummernschilder, die sie an die beiden BMWs geschraubt hatten). Es konnte gut sein, dass sie sich noch einmal als nützlich erweisen würden. Als er fertig war, legte er sie in den Kofferraum des Volvos. Wenn er richtig lag, würde die Anmietung der beiden BMWs die Polizei auf die falsche Spur locken: Ganz bestimmt würden die Bullen wertvolle Energie und Arbeitszeit darauf verwenden, erfolglos sämtliche Autovermieter der Gegend abzuklappern und nach Vermietungen zu fahnden, die »ihrem« Muster ähnelten. Der Kauf des Volvos war, wie er es sah, ein reiner Geniestreich. Der Wagen war vier Jahre alt, in gutem Zustand und verfügte über eine örtliche Zulassung. Das perfekte unauffällige Fahrzeug. Wobei das Beste daran war, dass sie es über eine Kleinanzeige in den ›Birmingham Evening News‹ gekauft hatten, gegen Bares. Der Verkäufer hatte sehr unter Druck gestanden und sah laut seiner Frau einem Zwangsverkauf seines Hauses entgegen. Er war so froh darüber, ein Bündel frischer Fünfziger in die Hand gedrückt zu bekommen, dass ihm völlig entging, dass Maria und Adrian den so wichtigen Abriss unten auf dem rosa Durchschlag mitgehen ließen, mit dem ein kundiger Verkäufer die

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