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Gleichklang der Herzen

Gleichklang der Herzen

Titel: Gleichklang der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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aufnehmen wird. Und bald wird sie auch neue Freunde haben, die sich in jeder Beziehung von dem Mann unterscheiden, der ihr so viel Unglück gebracht hat.“
    Romana atmete erleichtert auf.
    „Das ist ja wundervoll“, sagte sie. „Vielleicht war es ein Fehler von Nicole, als Tänzerin beim Covent Garden zu sein. Aber wie sollte sie sich sonst Geld verdienen? Sie hatte keine anderen Fähigkeiten.“
    „Sie brauchen sich nun um sie keine Sorgen mehr zu machen“, meinte der Marquis. „Der Herzog ist ganz sicher, dass bald einiges von dem Geld aus Frankreich kommen wird. Und seine Frau will sich darum kümmern, dass Nicole nicht einsam und ohne Freunde ist, während der Herzog verreist ist.“
    „Ich freue mich so für sie!“, rief Nicole.
    „Nun, meine ich, sollten wir über uns sprechen“, schlug der Marquis vor.
    Als er dies sagte, lief ein Frösteln durch Romanas Körper, und ihre Augenlider zitterten nervös. Es wurde ihr plötzlich sehr deutlich bewusst, dass sie sich hier im Bett sehr nahe waren.
    Dann ging ihr wieder durch den Kopf, dass der Marquis jetzt von allen Verpflichtungen gegen sie frei war. Er war der Frau nichts mehr schuldig, die er gegen seinen Willen geheiratet hatte.
    Nun konnte er sich von ihr trennen, sie in eines seiner vielen Häuser schicken oder, wie sie so oft gewünscht hatte, zurück nach Little Hamble, von wo sie gekommen war.
    Romana sah den Marquis an. Sie wusste nicht, dass Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit aus ihren Augen sprachen.
    „Was … wollen Sie mir sagen?“
    „Sie haben mir noch immer nicht meine Frage beantwortet“, erklärte er. „Möchten Sie mich wirklich verlassen, Romana?“
    „Ich … möchte, was Sie möchten.“
    Er sah sie lange an. Dann meinte er: „Vielleicht werden Sie mich wieder hassen, wie zu Beginn, als wir gerade verheiratet waren, wenn ich Ihnen sage, was ich möchte.“
    „Da war alles ganz anders.“
    „Anders? Wieso war es anders?“
    „Weil ich Sie noch nicht kannte … und Sie in Gedanken so mit Ihrem Hass gegen Lord Kirkhampton beschäftigt waren.“
    „Was er getan hatte, reichte schließlich, um jeden dazu zu bringen, ihn zu hassen“, meinte der Marquis. „Aber später?“
    „Später, als Sie mir bei Papas Gedichten halfen, da wusste ich, dass Sie völlig anders sind, als ich gedacht hatte.“
    „Ich muss also so völlig anders gewesen sein, dass Sie, als Sie die Chance hatten, sich von mir zu befreien, stundenlang durch die Nacht geritten sind, um mich zu warnen. Und dann retteten Sie mich vor dem Mann, der mich kaltblütig und ohne zu zögern erschossen hätte.“
    Romana seufzte leise.
    „Und sind Sie froh, dass ich am Leben bin?“ „Ja! Sehr, sehr froh!“
    Sie hatte impulsiv gesprochen. Nun merkte sie, dass der Marquis noch etwas näher zu ihr gerückt war.
    „Als ich Sie vor mir im Sattel zum Gasthof zurückbrachte“, sagte er, „da gingen mir einige Verse von Sophokles durch den Kopf, die wir an jenem Abend nicht vollendet hatten. Gerade eben fielen mir die richtigen Worte ein. Können Sie sich erinnern, wo wir aufgehört hatten?“
    „Ich glaube, ja“, erwiderte Romana.
    „Dann werden Sie vielleicht meiner Übersetzung zustimmen. Und ich bin sicher, dass es gut mit dem harmoniert, was Ihr Vater geschrieben hat.“
    „Sagen Sie es mir“, bat Romana.
    Der Marquis schwieg einen Moment. Dann begann er: „Ich glaube, Sophokles sagte etwa so: … Nur ein Narr würde versuchen, sich mit dem Gott der Liebe zu messen. Die Liebe geht ihre eigenen Wege, selbst im Reich der Götter. Warum nicht auch bei uns Menschen?“
    „Das klingt wunderbar!“, rief Romana begeistert.
    „Ich finde diese Worte gut, besonders soweit sie mich betreffen.“
    Der Marquis sah die Überraschung in Romanas Augen. Dann fragte sie leise: „Warum sollten Sie diese Worte besonders angehen?“
    „Weil die Liebe auch in meinem Fall ihre eigenen Wege gegangen ist“, antwortete er. „Und ich glaube, dass ich das nun endlich erkannt habe, Romana.“
    Er merkte, dass sie nicht gleich begriff. Dann färbten sich ihre Wangen plötzlich rosig. Ein kleiner Laut kam über ihre Lippen, und er legte die Arme um sie.
    „Ich habe mich verliebt, Romana“, sagte er zärtlich. „Und ich erkannte das an dem Abend, als wir gemeinsam aus dem Griechischen übersetzten. Und als ich dich heute Morgen über das Feld auf mich zureiten und den Ausdruck deiner Augen sah, war ich meiner Liebe zu dir sicher.“
    Er zog sie noch enger an sich, als er

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