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Glenraven

Glenraven

Titel: Glenraven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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sah Verlangen in seinen Augen - Verlangen und Schmerz, nur mühsam im Zaum gehalten. »Ich… habe entdeckt, daß wir beide… einiges gemeinsam haben. Das hat es mir ermöglicht, eine Art… Opfer zu bringen.« Matthiall deutete auf den toten Warrag. »Sie haben uns letzte Nacht entdeckt?«
    »Ja. Eine größere Gruppe. Sie sind auf die Barriere gestoßen und haben draußen gewartet. Einige von ihnen erwähnten immer wieder die Wächter«, berichtete Sophie. »Nur der hier ist durchgekommen. Ich habe ihn so schnell wie möglich getötet.« Ihr wurde übel, als sie sich den Kampf in Erinnerung rief. Sophie faßte sich so kurz wie möglich. »Sie sagten, sie wollten heute wiederkommen mit einem… « Sie versuchte, sich an die Unterhaltung zu erinnern, die sie gestern nacht mit angehört hatte. »… einem Kindari . Kindeli . Irgendwas in der Art.«
    »Kintari?« schlug Matthiall vor.
    »Ja, genau. Das war das Wort.«
    »Dann müssen wir uns sofort auf den Weg machen. Wenn sie einen Kintari mitbringen, der alt und mächtig ist, dann müssen sie nicht bis zum Anbruch der Dunkelheit warten. Dann können sie ohne Probleme bei Tageslicht reisen. Die Kin-hera könnten den Zauberer zwar nicht begleiten, aber sie könnten ihm den richtigen Weg zeigen.« Matthiall seufzte. »Vielleicht macht sich Aidris Akalan auch selbst auf den Weg hierher, wenn sie den Bericht der Kin-hera hört. Wenn das geschieht und sie uns erwischt, bevor wir die Domäne meines Freundes erreicht haben, dann sind wir so gut wie tot.«
    Die drei Wanderer brachen das Lager ab und kämpften gegen den widerlichen Sturm, während sie ihre Sachen so schnell wie möglich verstauten und die Spuren ihrer Anwesenheit verwischten, so gut es ging. Sophie erinnerte sich an das Buch, an die Botschaften und das glühende Licht. Sie überlegte kurz, ob sie jetzt darüber sprechen sollte, da sie fürchtete, dadurch eine unnötige Verzögerung zu verursachen, die ihren Tod bedeuten konnte. Wenn sie sicher im Haus von Matthialls Freund waren - oder seiner Domäne , wie Matthiall es genannt hatte -, konnte sie immer noch von ihrem magischen Reiseführer und seinen heroischen Weissagungen berichten.
    Nachdem alles zum Aufbruch bereit war, trat Matthiall neben den toten Warrag. Er hob die Hände und begann leise zu singen. Einige Augenblicke später erschienen Lichter an seinen Fingerspitzen und sprangen auf das Fell der toten Kreatur.
    »Staub warst du, und Staub wirst du sein«, murmelte Matthiall. Die Lichter wurden immer heller und begannen den Warrag zu verzehren. Es war eine vollkommen unblutige Angelegenheit, kein Rauch, kein spritzendes Blut. Nach wenigen Minuten wies nichts mehr darauf hin, daß an dieser Stelle ein toter Warrag gelegen hatte.
    Matthiall blickte hoch und bemerkte, daß die Frauen ihn beobachteten. »Ich will nicht, daß sie wissen, wie er gestorben ist. Die Wächter lösen ihre Opfer meistens auf, wenn sie bekommen haben, was sie wollten. Außerdem habe ich eine kleine magische Überraschung für unsere Verfolger hinterlassen. Wer immer unser Lager findet - er wird wünschen, daß er zu Hause geblieben wäre.«
    Sophie fragte sich, um was für eine Art von Überraschung es sich wohl handelte. Sie hatte genug von Glenraven gesehen, um zu glauben, daß tödliche magische Überraschungen nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich waren.

KAPITEL NEUNUNDVIERZIG
     
    Aidris lauschte mit wachsendem Unmut dem Bericht des unfähigen Idioten. »Ihr habt sie entdeckt, aber nur Hmarrg allein hat angegriffen? Nur Hmarrg? « Sie blickte von dem Warrag zu dem kleinen fliegenden Tesbit und schließlich zu dem gigantischen Dagreth. Diese drei Trottel waren die Sprecher der großen Gruppe, die Matthiall und seine beiden Magier gefunden hatte.
    »Wir wissen immer noch nicht, ob sie es wirklich gewesen sind. Wir glauben, daß die Zeichen von Euren Wächtern gesetzt worden sind, Herrin.« Der Dagreth rutschte nervös herum und wagte nicht, Aidris in die Augen zu blicken. »Wir wollten Eure Wächter nicht stören.«
    »Die Magie des Ortes war so stark, daß wir einen Kintari gebraucht hätten, um hineinzugelangen«, fügte das Tesbit kreischend hinzu, das über dem Kopf des Dagreth flatterte.
    »Also habt ihr Hmarrg ganz alleine durch die Barriere gehen lassen, um eure Theorie zu überprüfen, daß sich irgend etwas Gefährliches im Inneren aufhalten könnte. Als er nicht mehr herauskam, wolltet ihr lieber Verstärkung holen.«
    Sie nickten.
    » Aber … «, fuhr

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