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Glitzerbarbie

Glitzerbarbie

Titel: Glitzerbarbie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi Wolff
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besten, wenn er sie von hinten sieht und wenn sie ihre Klappe nicht aufmachen. Frauen sind zum Putzen und Kochen da, und wenn eine ihm widerspricht, wird sie so fertig gemacht, dass sie es bereut, auf der Welt zu sein. Da bin ich ja mal gespannt, ob er das bei mir schafft. Schlagfertigkeit war schon immer meine Stärke! (Steht so im Skript, ich habe noch nie behauptet, schlagfertig zu sein!!!) Wir sind gespannt auf Sepp Zastlhuber.«
    Eine Tür geht auf, und Sepp Zastlhuber kommt herein. Ich erstarre
zur Salzsäule, denn Sepp Zastlhuber hat offensichtlich seinen wirklichen Namen abgelegt.
    Kein anderer als Roland Dunkel kommt spöttisch grinsend auf mich zu. Bitte, lieber Gott, lass mich mit meinem Stuhl umfallen und unglücklich irgendwo mit dem Hinterkopf aufschlagen, sodass dieses Casting abgebrochen werden muss.
    Im Bruchteil einer Sekunde trocknet mein Mund aus. Herr Dunkel steht schließlich vor mir und grinst mich herausfordernd an. Ich schaue entsetzt zu Sylvester und Marius, doch die strahlen und heben den Daumen hoch.
    Komischerweise fällt mir just in dieser Situation auf, dass dieser Mann verdammt gut aussieht. Ich mag ja die Mischung schwarze Haare und helle Augen. Die von Herrn Dunkel sind grünblau. Es sind schöne Augen. Und eine gute Figur hat er auch. Breite Schultern, durchtrainiert, kräftige Oberschenkel. Die Levi’s 501 steht ihm super. Spinne ich jetzt, oder was ist los mit mir? Ich muss mich auf meine Verteidigung konzentrieren! »Äh, ja, äh, Sepp«, bringe ich endlich heraus. Bestimmt wollte Sylvester mir mit der Anwesenheit von Roland Dunkel eine Freude machen. Danke. Es ist ihm misslungen. Hektisch schaue ich auf die Stichworte, die auf der Karteikarte stehen. Roland setzt sich derweil und starrt mich ununterbrochen an. Er macht mich ganz verrückt.
    »Also, du behauptest also von dir selbst, dass du jede Frau verbal niedermachen kannst?«
    »Wollen wir es denn mal auf einen Versuch ankommen lassen?«, provoziert mich Sepp-Roland. Nein. Nein! »Nur zu«, sagt er. »Ich bin bereit.«
    Ich mutiere schon wieder zum autistischen Kleinkind, das zwar rasend schnell die Streichhölzer, die da eben auf den Boden gefallen sind, zählen kann, aber ansonsten nie was sagt. Stopp! Ich will mir nichts mehr von diesem Kerl gefallen lassen. Plötzlich
bekomme ich einen Adrenalinschub. Mit, wie ich hoffe, kalt glitzernden Augen blicke ich Sepp-Roland an. »Ich bin auch bereit«, sage ich und wundere mich über mich selbst.
    »Na dann, Carolin. Ich darf doch Carolin sagen?« Trief, trief.
    »Gern, Sepp. Gut, was findest du denn an Frauen so Scheiße?«
    »Na, Carolin, schau dich doch einfach mal an. Du bist eine Frau und du bist Scheiße. Und so wie du aussiehst, also nein … «
    »Weißt du, Sepp, ich habe ja gewusst, dass du kommst. Und da wollte ich mich einfach nur anpassen. Ich gebe zu, es ist mir nicht ganz gelungen, das aber nur aus dem einfachen Grund, weil sich Stillosigkeit, Dummheit und Versagen im Bett nicht so ohne weiteres antrainieren lassen. Aber … «, ich mache ein dümmliches Gesicht. »Vom Gesichtsausdruck her passe ich doch momentan sehr gut zu dir!«
    Das Team im Hintergrund fängt leise an zu lachen. Sylvester macht laut: »Hohohohoho!!!« Sepp-Roland selbst ist etwas verwirrt.
    »Ich warte auf Antwort!«, sage ich bestimmt. »Oder dauert das mit deinen Antworten so lange wie beim Sex?«
    »Das kannst du annehmen, dass Sex mit mir lange dauert«, kommt es arrogant zurück.
    »Das glaube ich dir doch, Sepp. Ich nehme dir sofort ab, dass es Stunden, wenn nicht Tage dauert, bis du, wenn überhaupt, bereit bist.« Peng. Peng. Peng. Was ist denn mit mir los? »Wobei es dann allerdings mit Sicherheit sehr, sehr schnell vorbei sein wird, wenn du denn dann irgendwann mal bereit bist.« Ich strahle ihn an. »Ich rede hier nicht von drei Minuten, ich rede von knapp einer halben.« Sepp-Roland sagt gar nichts mehr. Ich jubiliere innerlich. »Sind die Frauen deshalb so Scheiße, weil sie nicht ihr halbes Leben warten wollen, um dann letztendlich festzustellen, dass tote Vögel nicht fliegen?« Den Spruch hab ich mal irgendwo gehört. Finde ihn passend in diesem Zusammenhang.
    »Frauen sollen putzen und kochen und die Klappe halten, und das tun sie auch, wenn ich es ihnen sage«, ätzt Sepp-Roland schließlich.
    Ich grinse. »In deinem Fall ist das auch sicher besser. Ich wette, dass alle Frauen, die mit dir zusammen sind, gern putzen und kochen und die Klappe halten. Das bringt sicher mehr

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