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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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»Ziemlich kahl das Ganze, finden Sie nicht auch?« Mit einem Finger schob er einen auf ihn gerichteten Gewehrlauf beiseite und marschierte zu einem weißen Wohnwagen, den er sich wohl wegen der brummenden Klimaanlage auf dem Dach ausgesucht hatte. Erin ging ihm nach, wobei er jeglichen Blickkontakt mit den Wachen vermied.
    Die Tür des Wohnwagens öffnete sich. Heftig winkend kam ein Mann die Treppe herunter. Er trug eine Brille mit dicken, in der Sonne aufblitzenden Gläsern und einen langen schwarzen Pferdeschwanz, der aus den wenigen Haaren auf seinem sonnenverbrannten Schädel bestand.
    »He, Alter!«, brüllte der Mann, während er durch den Sand auf sie zukam. Als er Erins wütenden Gesichtsausdruck sah, blieb er abrupt stehen und hob abwehrend die Hände. »Ich kann nichts dafür. Dass du hier bist, hast du ausschließlich Rick Castelli zu verdanken.«
    Erst als Erin nickte, kam der Mann das letzte Stück auf sie zu und umarmte ihn derart ungestüm, dass er ihn fast umgeworfen hätte.
    »Wie geht’s dir? Wir haben uns schon viel zu lange nicht mehr gesehen.«
    Als es Erin schließlich gelungen war, sich aus der Umarmung des Mannes zu befreien, wies er nach rechts. »Mark Beamon. Mark, darf ich Ihnen Steve Andropolous vorstellen? Er hat früher mal für mich gearbeitet.«
    »Wir haben miteinander telefoniert«, erwiderte Andropolous,
während er die Hand ausstreckte. »Wie geht’s Ihnen, Mark?«
    »Mir ist zu warm.«
    Andropolous lachte und wandte sich wieder an Erin. »Aber was noch wichtiger ist - wie geht es dir? Die Sache mit Jenna war ja so was von beschissen.«
    Erin stellte überrascht fest, dass er ein Lächeln unterdrücken musste, was nicht gerade seine übliche Reaktion war, wenn er Jennas Namen hörte. Seit er Andropolous kannte, hatte sich dessen Ausdrucksweise stets an dem orientiert, was an der Highschool gerade Mode war. Doch Andropolous meinte es ehrlich, und er war einer der wenigen, die immer zu ihm gehalten hatten. Einen Moment lang musste Erin daran denken, wie es war, Freunde zu haben.
    »Was wissen Sie bis jetzt?«, fragte Beamon mit einem Blick zurück zu den Wachen, die offenbar das Interesse an ihnen verloren hatten, ihre Gewehre schulterten und sich auf die Suche nach Schatten machten.
    »Ganz große Scheiße«, erwiderte Andropolous. »Das müsst ihr euch selbst ansehen, sonst glaubt ihr’s mir nicht.«
    Der Bohrturm war etwa dreißig Meter hoch und schien mit dem Heck eines Lastwagens verbunden zu sein. Erin ging um das Fahrzeug herum und sah sich etwas an, das wie eingetrocknetes Erbrochenes aussah und an der Bohrvorrichtung und dem hinteren Teil des Lastwagens klebte.
    »Und? Was meinst du?«, fragte Andropolous. »Kommt dir das bekannt vor?«
    Erin versuchte, nicht allzu interessiert zu wirken, als er eine kleine Menge der eingetrockneten, beigefarbenen
Masse von einer Rohrleitung kratzte und zwischen den Fingern zerrieb. »Du hast ein Bakterienproblem. Aber das weißt du ja schon. Dazu hättest du mich nicht gebraucht.«
    »Nein, aber du hattest schon damit zu tun. Ich nicht.«
    Erin nickte. »Gar nicht weit von hier, im Hawtaw-Graben. Aber es war nicht so wie hier. Es war nicht überall. Hast du versucht durchzustoßen?«
    »Ja. Wir sind noch mal einhundertzwanzig Meter runter, aber es wurde immer schlimmer.«
    »Einhundertzwanzig Meter? Wirklich?«
    »Die Bohrung war gar nicht so einfach. Es ist alles verharzt, und die Ausrüstung korrodiert wie blöd. An dem Punkt hat die amerikanische Regierung angefangen, bei uns anzurufen.« Er wandte sich an Beamon. »Sie haben ein paar Spione hier draußen, stimmt’s? Und diese geilen Drohnenflugzeuge. Können Sie mir ein paar von den Dingern besorgen? Es wäre total abgefahren, wenn ich...«
    »Kann man das wieder in Ordnung bringen?«, unterbrach ihn Beamon.
    Beide Männer sahen Erin an, der langsam den Kopf schüttelte und offenbar in Gedanken versunken war. »Ich weiß es nicht.«
    »Aber Sie haben so ein Problem doch schon mal gelöst, nicht wahr? Wie haben Sie das gemacht?«
    »Das war nichts Weltbewegendes. Es war ziemlich einfach, daran vorbeizubohren, und dann haben wir ein paar giftige Chemikalien in das Loch gepumpt, um herauszufinden, ob die Bakterien absterben.«
    »Hört sich nicht gerade umweltfreundlich an«, bemerkte Beamon.

    Erin kratzte sich im Gesicht, wobei er demonstrativ den Mittelfinger ausstreckte.
    »Hat es funktioniert?«, wollte Andropolous wissen.
    »Das weiß ich nicht. Wir haben ein Rohr

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