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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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Landschaftsgärtner als auf einen Wissenschaftler schließen.
    »Sind Sie Dr. Neal?«
    »Wer zum Teufel sind Sie?«
    »Mark Beamon. Ich arbeite für das Heimatschutzministerium.«
    Neal warf ihm einen wütenden Blick zu, bevor er sich abwandte und wieder in seinem Becken herumrührte.
    »Sie wollen wohl nicht zu mir runterkommen und mit mir reden, oder?«
    Erin rührte einfach weiter, sodass Beamon nichts anderes übrig blieb, als auf die wacklige, grob zusammengezimmerte Leiter zu steigen, die seitlich am Gerüst nach oben führte.
    Als er oben war, hatte er sein dünnes Polohemd durchgeschwitzt,
doch sein Atem ging nur geringfügig schneller. Carries vegetarische Ernährung und das Bewegungsprogramm nach dem Essen gingen ihm zwar gewaltig auf die Nerven, doch er musste zugeben, dass er bis vor ein paar Jahren schon schwer geschnauft hatte, wenn er nur vom Auto in einen Taco Bell gegangen war. Er hatte sich schon so ans Fitsein gewöhnt, dass er sich kaum noch daran erinnern konnte, wie sein Leben gewesen war, bevor er Carrie kennengelernt hatte.
    Erin tat so, als würde er ihn ignorieren, und rührte weiter in dem grünen Matsch herum, der sich seines Schwimmbeckens bemächtigt hatte.
    »Ich bin ja kein Experte, aber mit ein bisschen Chlor kriegen Sie das sicher wieder hin.«
    Eric nahm die Schutzbrille ab und starrte Beamon einen Moment an. Offenbar war er nicht sehr beeindruckt. »Das ist ein Experiment.«
    »Bakterien, stimmt’s? Das ist schließlich Ihr Beruf.«
    »Hobby«, korrigierte er.
    »Hobby. Was fressen diese Bakterien?«
    »Bin ich verhaftet?«
    »Nein.«
    »Dann muss ich Ihre Fragen auch nicht beantworten.«
    Beamon sah gen Himmel und hoffte vergebens, dass die Sonne hinter einer Wolke verschwinden würde. »Wissen Sie...«, fing er an. Dann brach er ab.
    »Was?«
    »Ach, nichts. Vergessen Sie’s.«
    »Nein«, beharrte Erin. »Was wollten Sie sagen?«
    »Wenn ich so reich und gut aussehend wäre wie Sie, hätte ich mit Sicherheit nicht so eine Stinkwut im Bauch.«

    Erin drehte sich in seine Richtung und wies mit dem Zeigefinger seiner freien Hand auf Beamon. »Für wen zum Teufel halten Sie sich? Sie kommen hierher und fangen an, mir Fragen zu stellen und über mich zu urteilen. Sie wissen doch gar nichts über mich. Warum verschwinden Sie nicht einfach und zapfen irgendein Telefon an?«
    Beamon nickte langsam, rührte sich aber nicht vom Fleck. Stattdessen musterte er das Gitter, das über dem Becken lag, und versuchte herauszufinden, ob die grüne Pampe in den verschiedenen Abschnitten jeweils anders aussah.
    Erin ging mit dem Löffel in der Hand über das Gerüst, doch als das Schweigen zwischen ihnen andauerte, wurde er unruhig. »Ich experimentiere mit Biosolar. Diese Bakterien erzeugen Strom aus der Sonne und anderen Nährstoffen. Sie sind so eine Art Kreuzung zwischen Algen und einem Zitteraal.«
    Beamon ging in die Hocke und sah sich den Inhalt des Beckens etwas genauer an, doch für ihn war und blieb es Schlamm. »Dann kann ich also irgendwann ein paar Liter davon in eine Pfütze vor meinem Haus werfen und meinen Fernseher damit betreiben?«
    »Nein. Ich glaube nicht, dass es je funktionieren wird. Aber es ist interessant.«
    »Wenn Sie das sagen. Hören Sie, ich bekomme hier oben noch einen Hitzschlag. Können wir nicht reingehen und uns ein paar Minuten unterhalten?«
    Erin musterte ihn misstrauisch und zuckte schließlich mit den Schultern. Er sprang vom Gerüst und marschierte durch den Staub auf die Veranda des Hauses. Beamon
überlegte kurz, ob er auch springen sollte, nahm dann aber doch lieber die Leiter.
    Im Innern ähnelte das Haus, das keine Klimaanlage hatte, eher einer Muschel als einem Tipi. Es war fast unordentlich genug, um eine wenig schmeichelhafte Bemerkung über Erins Persönlichkeit zu rechtfertigen, mit Möbeln, die zum Teil selbstgemacht und zum Teil aus Katalogen bestellt waren. Erheblich interessanter waren die Bilder an den Wänden. Soweit Beamon das feststellen konnte, waren es ausschließlich Fotos ein und derselben Frau. Er ging zu einem davon, das sie mit einem Klettergurt um die Hüften am Fuß einer Felswand zeigte. Anfang dreißig, hübsch, mit einem Lächeln, das einem sagte, dass man sie sympathisch finden würde, wenn man sie kennenlernen würde.
    »Wer ist das?«, fragte Beamon. Laut Terry Hirsts Informationen war Erin nie verheiratet gewesen und hatte auch keine Schwester.
    »Ohne einen Gerichtsbeschluss dürfen Sie mein Haus nicht durchsuchen. Ich

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