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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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länger.«
    Beamon nickte, sagte jedoch nichts.
    »Aber das ist noch nicht das Schlimmste. Wir haben Steve Andropolous gebeten, andere Ölreserven im gesamten Nahen Osten zu testen, und er hat herausgefunden, dass viele dieser Felder bereits Anzeichen für einen Bakterienbefall zeigen.«
    »Sie sind extra hergekommen, um mir das zu sagen?«
    »Die Sache hat inzwischen oberste Priorität beim Präsidenten. Er redet mit einigen unserer Verbündeten über das, was wir wissen, aber wir müssen sehr vorsichtig sein. Alle sind hypernervös, und wir müssen sicherstellen, dass wir zunächst einmal unsere Interessen schützen.«
    Reynolds wich einen Schritt zurück und lehnte sich gegen die Wand, als bräuchte er eine Stütze. »Großer Gott, Mark. Neal hat vielleicht recht. Wenn wir Pech haben, schrumpft das verfügbare Öl innerhalb eines Jahres um fünfunddreißig Prozent. Ich habe zehn Volkswirtschaftler auf das Problem angesetzt, und das Einzige, worüber sie sich einig sind, ist das Wort ›Katastrophe‹. Wir reden davon, dass die gesamte Weltwirtschaft baden geht. Und wissen Sie, wer die Ersten sein werden? Wir. Wir verbrauchen erheblich mehr Energie als jedes andere Land, und unsere Ölbohrungen arbeiten mit Injektionssonden, um das Wasser in die Reservoirs zu pumpen. Wir versuchen
gerade, herauszufinden, wie wir die Auswirkungen etwas abschwächen und die Öffentlichkeit langsam auf das Problem vorbereiten können, aber ich weiß wirklich nicht, ob das noch etwas ausmachen wird.«
    Beamon saß nur da und versuchte, Reynolds Worte zu verarbeiten. Er konnte fast spüren, wie sich die Autonomie und die Filter, die man ihm versprochen hatte, in Luft auflösten. Implodierten war vielleicht das bessere Wort dafür.
    »Wie weit sind Sie, Mark? Wann werden Sie diese Psychopathen finden?«
    »Ich bin noch keinen Schritt weiter. Es dürfte Ihnen nicht entgangen sein, dass ich gerade erst angefangen habe.«
    »Was zum Teufel soll das denn heißen? Sie hatten keine Beweise. Ich konnte doch keinen Ermittlungen zustimmen, die politischer Selbstmord sind, nur weil sie eine Ahnung hatten!«
    Beamon legte den Finger auf die Lippen. In dem Zimmer über ihnen schlief Emory. »Das war kein Vorwurf, Jack. Ich will damit nur sagen, dass Sie keine Wunder erwarten dürfen. Sie werden sonst nur enttäuscht werden.«
    »Vermasseln Sie das nicht«, erwiderte Reynolds so laut, dass man daraus schließen konnte, wie egal es ihm war, ob Emory morgen früh ausgeschlafen zur Schule ging oder nicht. »Sie hatten früher eine Menge politischer Schwierigkeiten, aber wenn Sie diese Sache schnell und sauber zu Ende bringen, könnte ich mir vorstellen, dass alle vergeben und vergessen sind.«
    Beamon lächelte und schüttelte den Kopf. »Und dann? Regierungsbehörden zahlen keine Prämie. Und Kongressabgeordneter
will ich nicht werden. Nein, ich glaube, für mich hat diese ganze Sache nur Nachteile. Egal, wann ich die Typen schnappe, irgendjemand wird bestimmt sagen, ich hätte es schneller tun sollen. Jemand wird für diese Wirtschaftskatastrophe bezahlen müssen, über die alle reden. Und ich schätze mal, dass es nicht der Präsident sein wird.«
    »Ich will jede Stunde einen Bericht haben«, erwiderte Reynolds, den Beamons Probleme augenscheinlich kalt ließen.
    »Ich mache keine stündlichen Berichte, Jack. Ich werde vermutlich nicht mal Tagesberichte machen.«
    »Mark, ist Ihnen eigentlich klar, was hier geschieht? Es ist möglich - wahrscheinlich -, dass der Iran in ein paar Monaten das einzige Land im Nahen Osten sein wird, das noch Öl produziert. Und wir werden nicht mit ihm verhandeln. So etwas können wir nicht verkraften. Tun Sie Ihre Arbeit, und halten Sie diesen Wahnsinn auf, bevor er außer Kontrolle gerät.«
    Beamon nickte unverbindlich, wobei ihm auffiel, dass sich seine Arbeitsplatzbeschreibung von einem Moment auf den anderen geändert hatte. Statt die Leute zu schnappen, die das Bakterium konstruiert hatten, sollte er jetzt dafür sorgen, dass aus dem Iran nicht der letzte Vertreter der OPEC wurde.
    Als das gedämpfte Geräusch der Türklingel zu ihnen drang, warteten sie schweigend, bis es leise an der Tür des Büros klopfte.
    »Was ist denn jetzt los?«, fragte Beamon mit einem Blick auf seine Uhr, der ihm bestätigte, dass es tatsächlich nach elf war.

    Die Tür öffnete sich einen Spaltbreit, und gleich darauf erschien Terry Hirsts besorgt aussehendes Gesicht im Türrahmen. »Kann ich kurz mit Ihnen reden?«
    »Warum nicht?

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