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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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es besser war, einfach in die Wüste zurückzukehren, und einen Moment lang spielte sie sogar mit dem Gedanken, zur Straße zu laufen, damit Jonas zu Ende bringen konnte, was er angefangen hatte. Doch dann folgte sie ihm.
    Er stand in der Küche, wo er den Inhalt eines Regals auf den Boden fegte, bis er einen mit Staub überzogenen Sechserpack Bier fand. Er drehte den Verschluss einer Flasche auf und trank gierig, bevor er sich umdrehte.
    Jenna zwang sich, ihn anzusehen, was ihr leichter fiel, weil er den Blick nicht erwiderte. Aus seinem Gesicht war so gut wie alles Blut gewichen, doch ansonsten hatte er sich überhaupt nicht verändert. Die gleichen sanften Augen, das gleiche ungebärdige blonde Haar wie früher. Auf den zweiten Blick fiel ihr jedoch eine tiefe Traurigkeit auf, die sich so sehr in sein Gesicht eingegraben hatte, dass jemand, der ihn jetzt erst kennen lernte, davon ausgehen würde, er wäre schon immer so gewesen. Sie wusste, dass dem nicht so war.

    »Ich war der Erste, den die Regierung angerufen hat«, sagte er.
    »Ich weiß. In der Zeitung stand ein Artikel über dich.«
    Als er schließlich ihrem Blick begegnete, waren seine Augen glasig, und einen Moment lang dachte sie, dass ihm gleich eine Träne über die Wange laufen würde. Die ganze Zeit, in der sie mit ihm zusammengewesen war, hatte sie ihn nie weinen gesehen. Großer Gott. Was hatte sie ihm nur angetan?
    »Ich habe dich gesucht«, sagte er.
    »Was meinst du damit?«
    »Ich habe von Ghawar aus zurückgerechnet. Es ist nach dem Untergang des Boots passiert.«
    »Ich verstehe nicht, was du meinst. Was hat denn Ghawar mit dieser Sache zu tun?«
    Sein Blick wurde intensiver, als würde er nach etwas suchen, doch nach einem Moment erschien etwas in seinen Augen, das sie bei ihm noch nie gesehen hatte: Hoffnungslosigkeit.
    »Früher habe ich geglaubt, dass ich es dir ansehen kann, wenn du lügst«, sagte er. »Klingt schon komisch, nach allem, was passiert ist.«
    »Erin, ich wollte dir nie wehtun. Ich weiß, wie abgedroschen das klingt, aber du musst verstehen, warum ich es getan habe. Was ich zu retten versucht habe. Du hast doch selbst gesehen, was sie in Alaska machen. Ich weiß ja, dass du glaubst, Mutter Natur wird eines Morgens aufwachen und uns alle umbringen, und vielleicht hast du ja recht. Aber was, wenn es schon zu spät ist? Es gibt überhaupt keinen Grund dafür, in Alaska zu bohren...«
    »Und wie passt Saudi-Arabien dazu?«

    »Worüber redest du eigentlich? Was hat denn Saudi-Arabien mit...?«
    Er stieß einen frustrierten Seufzer aus und ging an ihr vorbei aus der Küche, wobei er die Schwingtür so fest von sich stieß, dass das Holz an den Scharnieren platzte. Nach einer Weile folgte sie ihm. Er stand in dem kleinen Wohnzimmer und starrte aus dem Fenster in die Dunkelheit, die sich in einen Spiegel verwandelt hatte.
    »Jenna, wie konntest du nur so dumm sein? Wie konntest du dich von Michael Teague manipulieren lassen?«
    »Versuch jetzt nicht, alles zu verdrehen und so zu tun, als wäre es um Michael gegangen. So war es nämlich nicht.«
    »Du weißt wirklich nicht, was du getan hast, stimmt’s?«
    »Erin, ich bin nicht dumm. Und ich tue nichts, ohne gründlich darüber nachzudenken. Das war etwas, das ich einfach...«
    Er knallte sein leeres Bier auf einen Tisch und stürmte wieder an ihr vorbei in die Küche. Nach einem Moment kam er zurück, die zweite Flasche Bier in der Hand.
    Sie packte ihn am Arm, als er an ihr vorbeiging. Die Berührung ließ ihr das Adrenalin in die Adern schießen, was sie zu verbergen versuchte. »Ich glaube, ein Bier reicht.«
    »Fang bloß nicht damit an«, sagte er.
    Jenna nahm ihre Hand weg. Er hatte recht. Sie hatte ihn im Stich gelassen, und jetzt, wo sie allein und in Schwierigkeiten war, tauchte sie einfach so bei ihm auf und sagte ihm, was er tun und lassen sollte.
    »Ghawar hat den gleichen Bakterienbefall.«
    Sie antwortete ihm nicht gleich, weil sie dachte, sie hätte ihn falsch verstanden. »Das ist unmöglich. Es kann sich nicht ausbreiten. Es...«

    »Jetzt wach doch endlich auf! Es hat sich nicht ausgebreitet. Jemand hat es in die Injektionssonden für das Wasser gekippt.«
    »Das ergibt doch gar keinen Sinn, Erin. Wir...«
    »Und nicht nur in Ghawar«, fuhr er fort, während er sich endlich zu ihr umdrehte. »Wenn ich recht habe, sind alle größeren Ölfelder betroffen, in die Wasser gepumpt wird.«
    »Nein. Das glaube ich nicht...« Ihre Stimme brach.
    »Komm schon, Jenna.

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