Global Warning
Handlungsweise gewesen war, es gab trotzdem etwas, das man daran bewundern musste.
»Erin! Sag doch was. Ist alles in Ordnung mit dir?« Es fiel ihr schwer, verständlich zu sprechen, während ihr die Tränen über die Wangen liefen. »Das ist alles meine Schuld. Ich hätte stehen bleiben sollen, als ich diese Leute vor der Post gesehen habe. Ich hätte...«
»Wie haben sie dich gefunden?«
»Ich habe mich gestellt.«
»O nein...«, sagte er mit schwacher Stimme. »Warum denn? Kannst du dir vorstellen, was ich ausgehalten habe, damit sie dich nicht erwischen?«
»Erin, du weißt nicht, was in der Zwischenzeit passiert ist. Ich hatte keine andere Wahl. Aber ich habe ihnen gesagt, dass ich erst mit ihnen reden werde, nachdem ich dich gesehen habe.«
Beamon bekam von dem CIA-Agenten einen Schlüssel und trat hinter Erins Stuhl, während ihm das Adrenalin in die Blutbahn schoss. Auf das, was jetzt kam, hätte er lieber verzichtet.
Jenna schien ihn erst zu bemerken, als sie hörte, wie der Schlüssel in die Handschellen glitt. Plötzlich wurde ihr Blick klar. »Warten Sie! Machen Sie ihn nicht...«
Aber es war schon zu spät.
Sie wurde zu Boden gestoßen, als Erin aufsprang, herumwirbelte und mit dem Ellbogen ausholte, um ihn Beamon an den Kopf zu stoßen.
Obwohl Beamon damit gerechnet hatte, konnte er sich nicht mehr rechtzeitig ducken. Um ihn herum verschwamm alles vor seinen Augen, und er spürte, wie seine Knie unter ihm nachgaben, als Erins Ellbogen auf Knochen traf und die offene Handschelle eine klaffende Wunde in sein Gesicht riss.
Als Beamon auf dem Beton des Fußbodens landete, hatte Erin den kleinen Tisch in der Mitte des Raums gepackt, obwohl nicht ganz klar war, was er damit anstellen wollte. Der Soldat, der auf ihn zurannte, vermutete das Falsche. Er hob die Arme, um sein Gesicht zu schützen, bekam
den Tisch aber auf die Schienbeine. Er verfing sich in den Tischbeinen, verlor das Gleichgewicht und fiel der Länge nach auf den nassen Boden. Erin sprang in die Luft und landete mit einem Fuß auf dem Genick des Mannes. Der Mann verlor das Bewusstsein, doch zum Glück wurde der Fußtritt nicht von dem Geräusch einer brechenden Wirbelsäule begleitet.
Der CIA-Agent hatte offenbar nicht damit gerechnet, dass sein Verhörspezialist Mühe haben würde, mit einem verletzten, unter Schlafentzug leidenden Biologen fertig zu werden, und flüchtete erst jetzt in Richtung Tür. Beamon, der auf allen vieren kniete, kämpfte immer noch darum, sein Gleichgewicht wiederzubekommen, als Erin losrannte und den einzigen Ausgang des Raums blockierte.
»Es gibt also doch einen Gott«, sagte er, bevor er dem Mann seine Faust in den Magen rammte. Der Agent krümmte sich zusammen, doch Erin packte sein Gesicht, zwang ihn, sich wieder aufzurichten, und rammte ihn mit dem Hinterkopf gegen die Wand aus Betonblöcken. Das Krachen klang etwas zu laut, und Beamon stand mühsam auf, während ihm klar wurde, dass er einen Riesenfehler gemacht hatte.
Er taumelte einen Schritt nach vorn, brach dann aber wieder zusammen und landete auf allen vieren. Als es ihm endlich gelang, den Kopf zu heben, sah er, dass Jenna auf Erins Rücken gesprungen war.
»Das reicht!«, brüllte sie, während sie ihm von hinten einen Arm um den Hals legte und die Beine um seine Taille schlang. Der CIA-Agent schien bewusstlos zu sein und stand nur noch deshalb aufrecht, weil Erins Hand seine Kehle umklammerte.
»Erin! Du wirst ihn noch umbringen!«
Er ließ den Kopf des Mannes nach vorn sinken, um ihn ein zweites Mal gegen die Wand stoßen zu können, doch Jenna gelang es, ihn davon abzuhalten, indem sie ihm in den Arm fiel.
»Lass ihn los!«
Er tat, was sie sagte, und der bewusstlose Mann sank zu Boden. Langsam löste sich Jenna von ihm, doch sie behielt einen Arm um seinen Hals, bis sie sicher war, dass es nicht nur ein Ablenkungsmanöver war.
Beamon wankte zur Wand und hörte, wie jemand von draußen an die Tür hämmerte und brüllte. Erin dagegen schien den Lärm gar nicht wahrzunehmen und drehte sich zu ihm um. Zwischen ihnen waren jetzt nur noch ein Stuhl und eine Frau, die etwa sechzig Kilo wog, was nicht gerade vertrauenerweckend war.
»Mark hat gesagt, dass er nichts damit zu tun hat«, rief Jenna. »Und das glaube ich ihm auch.«
Erin, der heftig keuchend nach Atem rang, beruhigte sich langsam. Beamon versuchte, die restlichen Spinnweben aus seinem Kopf zu schütteln, was jedoch nur dazu führte, dass er die Wand neben sich mit
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