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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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seinem Blut bespritzte. Er lächelte unter Schmerzen. »Geht’s Ihnen jetzt besser?«
    »Warum zum Teufel grinsen Sie so?«
    Beamon zuckte mit den Schultern. »Ich hätte nie gedacht, dass Sie gewinnen.«

34
     
     
    Michael Teague fuhr den Van einen halben Meter weiter und trat dann auf die Bremse. Die Autoschlange hinter ihnen, in der sie seit acht Stunden festsaßen, verlor sich in der Ferne. Doch die kanadische Grenze vor ihnen war zum Greifen nahe. So nahe, dass er sich nicht mehr die Mühe machte, den Motor abzustellen. Er ließ ihn weiterlaufen und Benzin verbrauchen.
    Sie hatten zwei Wochen gebraucht, weil sie nicht, wie ursprünglich geplant, ohne Pause durchgefahren waren. Woran natürlich Udo schuld war. Dass er vergessen hatte, den Tank des Vans zu füllen, war lediglich der Anfang ihrer zahlreichen Probleme gewesen.
    Da Erin Neal inzwischen in Haft war, konnte man getrost voraussetzen, dass sich auch Jenna in der Hand der Behörden befand. Nie im Leben würde sie ihren geliebten Erin im Stich lassen, um das ihr zugedachte Schicksal zu erleiden. Und das bedeutete, dass Teague davon ausgehen musste, dass die Polizei über ihn und die Metzgers Bescheid wusste.
    Daher hatten sie Vorkehrungen treffen müssen, um nicht erkannt zu werden, sodass sie über Nebenstraßen gefahren waren, wo die Polizei nur noch sporadisch auftauchte
und nur so viel Benzin zugeteilt bekam, um auf Notfälle zu reagieren.
    Was ihre eigene Benzinversorgung natürlich erschwerte. eBay hatte inzwischen eine Kategorie, in der es ausschließlich um den Handel mit Benzin und anderen Mineralölprodukten ging, doch in ländlichen Gegenden brauchten die Leute ihre Benzinrationen, um die oftmals weiten Entfernungen zurückzulegen. Und selbst wenn man noch jemanden fand, der einem Benzin verkaufte, lagen oft viele Kilometer zwischen Angebot und Nachfrage, was dazu führte, dass man einen halben Tank Benzin verfuhr, um einen vollen Tank Benzin zu kaufen.
    »Noch einer«, sagte Udo, während er durch die Windschutzscheibe wies. Vor ihnen wurde ein Auto aus der Schlange gezogen und angewiesen, wieder in die Vereinigten Staaten zu fahren.
    Die anhaltenden Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und Kanada sowie die Tatsache, dass die meisten Amerikaner nur nach Kanada fuhren, um Benzin zu kaufen, das sie auf der anderen Seite der Grenze wieder verkaufen wollten, hatten zu einer Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen an der Grenze geführt. Und vor zwei Tagen hatte ein amerikanischer Staatsbürger an einer kanadischen Tankstelle angefangen, in der Gegend herumzuballern, was der Tropfen gewesen war, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. In der Zeit, in der sie in der Schlange vor der Grenze gewartet hatten, waren etwa vier von fünf Autos wieder zurückgeschickt worden.
    Der Pick-up vor ihnen fuhr vor die Schranke, und Teague beobachtete den Grenzbeamten, der sich in das Fenster
beugte. Keine dreißig Sekunden vergingen, bevor er den Fahrer anwies, wieder in die Staaten zurückzukehren.
    Teagues Fuß verharrte kurz über dem Gaspedal, als der Beamte ihn vorwärts winkte. Hatten die Grenzbeamten Fotos von ihnen? Hatte Jenna inzwischen herausgefunden, dass sie das Bakterium verändert hatten? Wusste sie, dass es den Elementen trotzen und durch Luft und Wasser übertragen werden konnte? Falls ja, würden dann nicht sämtliche Länder dieser Welt alles tun, um ihn und die Metzgers zu fassen? Und welche Strafe drohte ihnen, wenn man sie fasste?
    Vor ihnen lag die letzte Hürde. Wenn sie erst einmal jenseits der Grenze waren, konnten sie sich wieder Benzin beschaffen und direkt bis zu ihrer südlich der AthabascaÖlsandfelder gelegenen Zuchtstation durchfahren. Und dann würde sich die Welt für immer verändern.
    Teague warf einen Blick zu Udo, der sich einen Bart hatte wachsen lassen und eine Baseballmütze mit der Aufschrift »Yellowstone« trug. Jonas war noch weniger wiederzuerkennen. Seine langen Haare waren kurz geschoren, und er hatte während der gesamten Fahrt alles Essbare in sich hineingestopft und fast zehn Kilo zugenommen, die seine markanten Gesichtszüge weicher und harmloser wirken ließen. Teague hatte sich den Oberkopf rasiert, sodass eine große, kahle Stelle entstanden war, und das, was von seinen Haaren noch übrig war, fast schwarz gefärbt. Eine auffallend altmodische Brille vervollständigte seine Verkleidung, von der er hoffte, dass er damit durchkam.
    Der Wind, der durch das geöffnete Fenster kam, ließ den

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