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Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Titel: Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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Züchterin, ist auch benachrichtigt und hält sich am Telefon bereit, um mir bei Bedarf mit ihrem Rat zur Seite zu stehen.
    So gerüstet, warten wir auf das Einsetzen der Wehen – Fritzi liegt in ihrem Wurflager, das sie glücklicherweise nun akzeptiert hat, nachdem sie ihre Welpen zunächst in einer selbst gegrabenen Höhle im Garten unter unserem Wohnwagen zur Welt bringen wollte. Ich warte neben ihr auf meiner Liege und spreche ihr immer wieder Mut zu, wenn sie mich Hilfe suchend anschaut. Schließlich beginnt ihr kleiner Körper unter den einsetzenden Wehen zu zittern, und sie winselt leise. Rasch gehe ich in die Küche, um das Wasser für die Wärmflasche zu erneuern und das erste Hundebaby in Empfang zu nehmen. Ich bin so aufgeregt – hoffentlich geht alles gut. Als ich zurückkomme, hockt Fritzi schon über einem schwarz-weißen, maulwurfsgroßen Paketchen und schleckt und knabbert hingebungsvoll daran herum. In kaum einer Minute ist die Eihülle geöffnet, die Nabelschnur zertrennt, die Plazenta aufgefressen und das Welpchen sauber geleckt. Fritzi hat alles allein geschafft! Während sie auf dienächsten Wehen wartet, lege ich das Kleine in den vorgewärmten Karton und decke es behutsam zu.
    Nach einer guten Stunde ist die Welt um vier winzige und dennoch vollkommene, kleine Wunderwerke bereichert. Fritzi hat genau gewusst, was sie tun muss, und Anita hat an ihrem Telefon ausgeharrt und mir gesagt, wie ich sie am besten unterstütze.
    Fritzi ist eine hingebungsvolle Hundemama, die vorbildlich für ihre Welpen sorgt. Stolz wacht sie über ihren Nachwuchs; in der ersten Woche trennt sie sich nur von ihren Kindern, um kurz im Garten ihr Geschäftchen zu machen. Ihre Instinkte funktionieren tadellos.
    Aber schon nach einer Woche, meldet sich in Fritzi ein Verlangen, das noch wichtiger zu sein scheint als die Fürsorge für ihre Welpen: ihre Sehnsucht, mit mir zusammen zu sein. Als ich Wolles Leine und Halsband nehme, um ihn spazieren zu führen, steht Fritzi plötzlich vor mir und sieht mich bettelnd an. Schon nach einer Woche will sie wieder mitkommen und ihre Welpen allein lassen? In meinem Buch habe ich gelesen, dass eine Mutterhündin dazu meist erst nach einem Monat bereit ist … Aberwarum nicht – die Welpen haben eben getrunken und schlafen zufrieden in ihrem Lager. Ich nehme Fritzi mit, und sie »strahlt« über ihr ganzes liebes Hundegesicht. Als wir zurückkommen, führt ihr erster Weg sie ins Schlafzimmer zu ihren Welpen. Sie weiß genau, dass ihre Kinder auf sie warten.
    Aber im Lauf der nächsten Tage und Wochen wird immer deutlicher, dass die wichtigste Beziehung in Fritzis Leben der Kontakt zu ihrem Frauchen ist. Sobald ich aus dem Zimmer gehe, springt sie auf und folgt mir. Es scheint ihr gar nichts auszumachen, wenn ihre Welpen noch nicht fertig getrunken haben und heftig protestieren. Ich stelle mich darauf ein und lerne, ab sofort für die Welpen mitzudenken. Wenn ich merke, dass sie hungrig werden, setze ich mich zu Fritzi auf den Teppich, halte sie auf meinem Schoß und streichle sie, bis die Kleinen gesäugt sind. Mit der Zeit wird das jedoch recht anstrengend, denn die Hundekinder bekommen immer mehr Hunger. So bin ich froh, als ich sie zufüttern darf. Jetzt wird es für alle leichter, und die Welpen sind bald begeistert von meiner Ziegenmilch aus dem Schälchen und den kleinen, in der Hand gerollten Hackfleischbällchen.
    Wir erleben mit unseren Welpen noch vieles, was uns bereichert, froh macht oder zum Lachen bringt. Aber eine Erfahrung, die mich besonders nachhaltig bewegt, ist, dass Fritzis Liebe zu mir stärker ist als alles andere in ihrem Leben – sogar stärker als ihr Verlangen, für ihre Welpen zu sorgen.
    So ist ihr Verhalten für mich zu einem eindrücklichen Beispiel dafür geworden, was Jesus damit meint, als er zu seinen Jüngern sagt, dass ihnen die Liebe zu ihm wichtiger sein soll als alles andere in ihrem Leben (Matthäus 10,37). Ich möchte von Fritzi lernen, mit einer ebenso treuen, hingebungsvollen Liebe an meinem Herrn zu hängen wie sie an ihrem Frauchen.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
    Die Liebe ist oft das Schönste und
    manchmal das Schwerste –
    aber sie ist immer das Wichtigste.
    Anonym

Welpenglück und Welpenleid
    Es ist eine wunderbare Erfahrung mitzuerleben, wie aus vier winzigen, blinden und tauben

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