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Glück muß man haben

Glück muß man haben

Titel: Glück muß man haben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Zimmerwirtin hätte sie ihm beim Auszug zurückzahlen müssen. Wilhelm verzichtete jedoch darauf. Er sah darin eine Gelegenheit zu den ersten und letzten Worten dieses Tages, die er an Wanda richtete, indem er grimmig sagte: »Frau Krupinsky, sein das der Betrag für Aufenthalt in Ihre Schlafzimmer.«
    Sie rang nach Luft.
    »Du … du …«
    Die Tür fiel zu und trennte die Kommunikation zwischen Wanda und Wilhelm. Alles, was Wanda an Ausdrücken noch verspätet aus sich herausholen konnte, erreichte Wilhelm nicht mehr.
    Nachdem dann durch den Einzug in die Pension das Stigma der Obdachlosigkeit von Wilhelm genommen war, durfte in seinem Kopf auch wieder der Gedanke an Marianne Platz greifen. Dem Wunsch, sie zu sehen, stand nichts Entscheidendes mehr im Wege. Wilhelm fuhr zur ›Sonnenblume‹.
    Das Lokal war, wie an Sonntagnachmittagen fast immer, nur spärlich besetzt. Keine zehn Männer waren anwesend. Von ihnen durfte man annehmen, daß sie weder verheiratet noch verlobt noch mit einem Mädchen befreundet waren, denn sonst wäre es ihnen nicht gestattet worden, sich um diese Zeit an einem Wirtshaustisch niederzulassen. Am Sonntag darf die Frau über den deutschen Mann verfügen.
    Wilhelm setzte sich wieder an ›seinen‹ Tisch. Bedient wurde er vom Kellner Heinrich. Nur der kannte ihn. Alle anderen der Anwesenden hatten am Tag zuvor nicht in der ›Sonnenblume‹ geweilt, sie wußten also nichts von den dortigen Geschehnissen und den Personen, die daran beteiligt gewesen waren. Auch die Theke war leer. Das bißchen Bier, das verlangt wurde, konnte Heinrich selbst aus den Zapfhähnen laufen lassen. Der Wirt wurde dazu nicht benötigt.
    Nach der Begrüßung richtete Heinrich an Wilhelm die Frage: »Wo bleiben Sie denn solange?«
    Wilhelm grinste.
    »Sie mich vermissen?« Er schüttelte den Kopf. »Sein das unnötig. Ich kein guter Gast.«
    »Es geht nicht um mich«, antwortete Heinrich augenzwinkernd.
    Wilhelm wurde rot.
    »Was wollen Sie denn trinken?« fuhr Heinrich fort. »Ein Bier, nehme ich an.«
    »Bitte«, sagte Wilhelm.
    Der Kellner ging zur Theke, kam mit dem Bier zurück und stellte es Wilhelm auf den Tisch. Dabei sagte er: »Das geht auf meine Rechnung.«
    »Warum?« fragte Wilhelm überrascht. »Ich das nicht annehmen.«
    »Da wird Ihnen nichts anderes übrigbleiben«, grinste Heinrich, »weil ich Ihnen nämlich das Glas einfach nicht berechne. Und noch ein paar weitere auch nicht. Was wollen Sie denn dagegen machen?« Und ohne Wilhelm zu Wort kommen zu lassen, fuhr er fort: »Also, was ist jetzt, soll ich Fräulein Berger verständigen, daß Sie da sind, oder nicht? Das hat sie mir nämlich aufgetragen.«
    »Ja«, strahlte Wilhelm.
    Auch Marianne machte sich als erstes Heinrichs Vorwurf zu eigen, wo er denn solange bleibe. Sie habe schon gedacht, daß er noch verhaftet sei. Ein Anruf beim Polizeirevier habe jedoch diese Befürchtung zerstreut. Trotzdem –
    »Sie anrufen bei Polizei?« unterbrach Wilhelm sie freudig.
    »Ja.«
    »Sie haben Sorge um mir?«
    »Mich.«
    »Was?«
    »Um mich, heißt das.«
    »Danke«, sagte Wilhelm. »Aber sein das ganz egal, ob mir oder mich. Auf jeden Fall haben Sorge Sie, das sein entscheidend.« Und voller Seligkeit fügte er hinzu: »Ich wieder lassen verhaften mich.«
    »Sind Sie verrückt?«
    »Nein, glücklich.«
    Man sah ihm an, wie sehr er das in diesem Augenblick wirklich war. Marianne hatte jedoch noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen.
    »Sie wurden also schon gestern abend wieder entlassen«, sagte sie.
    »Ja.«
    »Warum sind Sie nicht noch einmal hierhergekommen? Ich habe so gewartet.«
    »Weil ich nicht wissen, ob Sie wollen noch einmal sehen mich oder sprechen – oder lieber nie mehr.«
    »Wie?« erwiderte Marianne. »Das verstehe ich nicht. Was meinen Sie?«
    »Ich sein doch plötzlich Verbrecher, mit dem beschäftigen sich die Polizei in Öffentlichkeit.«
    Marianne vermochte ihr angeborenes Temperament nicht mehr zu zügeln und rief: »Sie Idiot!«
    »Ja«, nickte Wilhelm glücklich.
    »Wie konnten Sie so etwas glauben?«
    »Ich dann auch sehen rasch, daß sein ich dumm. Sehen durch Paket, das haben Sie bringen in meine Wohnung, während ich sein bei Polizei.« Wilhelms Miene der Seligkeit wurde plötzlich ernst, als er fortfuhr: »Aber ich nicht annehmen das außer Blatt Papier mit Gedicht.«
    »Wilhelm!« sagte Marianne scharf.
    »Ja?«
    Er blickte sie an, bereit, sich für sie vierteilen zu lassen. Mit ihrer Schärfe im Ton hatte Marianne

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