Glueck (TaschenGuide)
rufen, die sich um Obdachlose kümmert. Er entwirft einen Plan und ist sich jetzt ganz sicher, dass die Leiter diesmal an der richtigen Mauer steht. Er nutzt seine Verbindungen aus der Finanzwelt und seine finanziellen Ressourcen – und realisiert seinen Traum.
Der Sinn des Lebens
Eine besondere Art von Masterplan ist der Sinn, den jeder Einzelne von uns in seinem Leben sieht. Schließlich stellen wir alle uns irgendwann einmal die Frage, wohin unser Leben gehen soll – und jeder gibt sich seine ganz persönliche Antwort darauf: So strebt der eine an, mit der Familie glücklich zu werden, der andere sucht die Erfüllung in der Unterstützung humanitärer Projekte, ein Dritter sucht nach Erkenntnis und persönlicher Entwicklung, und ein Vierter ist nur auf den Spaß am Leben abonniert, weil er einfach keinen übergeordneten Sinn darin erkennen kann.
Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das über sich hinausfragt und sein Dasein ins große Ganze eingeordnet wissen will – diese tiefe Sehnsucht ist uns gleichsam einprogrammiert und treibt schon seit über zwei Jahrtausenden die klügsten Köpfe um. Während die Biologie die große Frage nach dem Sinn der menschlichen Existenz mit dem Fortbestand der Art beantwortet, ist die Philosophie längst zu dem Schluss gekommen, dass es keine allgemein gültige Definition für den Sinn des Lebens gebe: So versucht jeder nach seiner Fasson, glücklich zu werden und dem Sinn, den er in seinem Dasein sieht, gemäß zu leben.
Diesem höheren Sinn werden alle anderen Pläne untergeordnet: Er ist letztlich das große Ziel, an dem wir uns ein Leben orientieren – oder zumindest eine Lebensphase lang. Denn natürlich kann das, was wir als unseren Lebenssinn bezeichnen, sich auch verändern – je nach Umständen oder Krisen in unserem Leben. Eines aber dürfte feststehen: Wer einen Sinn in seinem Dasein erkennt, wird Tiefschläge oder Notzeiten im Leben besser verkraften, sich mehr an Teilerfolgen freuen und auch eher glücklich werden können als jemand, der plan- und ziellos durch sein Leben schlingert.
Kooperation und Konfliktbewältigung
Unser Glück im professionellen Zusammenhang hängt wesentlich davon ab, ob wir die Kooperation mit unseren Mitmenschen positiv und erfolgreich gestalten können. Dennoch werden bei Differenzen in Ressourcen, Werten oder Prinzipien immer wieder auch Konfliktsituationen auftreten. Sie lassen sich durch eine Reihe von Konfliktbewältigungsstrategien lösen. Wir unterscheiden hier die folgenden Varianten:
Gewinn/Gewinn
Gewinn/Verlust
Verlust/Gewinn
Verlust/Verlust
Gewinn
Gewinn/Gewinn oder kein Geschäft.
Gewinn/Gewinn
Das Gewinn-Gewinn-Prinzip strebt Konfliktlösungen an, die für alle Beteiligten von Vorteil sind. Idealerweise sollten wir alle es und zum leitenden Handlungsprinzip, zur menschlichen Grundeinstellung machen, wie man an Konflikte herangehen sollte.
Wichtig
Die Anwendung des Gewinn-Gewinn-Prinzips stellt die Zufriedenheit der beteiligten Parteien sicher und ist damit eine wichtige Prämisse für das Glück aller.
In der konkreten Umsetzung dieses Prinzips wird nach Lösungen gesucht, die für beide Seiten gleichermaßen positiv sind. Beide Parteien fühlen sich unter diesen Voraussetzungen mit der Entscheidung wohl und tragen das gemeinsame Vorgehen. Hinter dieser Art, zu denken und Konflikte zu bewältigen, steht nicht unerbittliches Machtstreben, sondern die Überzeugung, dass aus einer Konfrontation alle als Sieger hervorgehen können.
Übung
Denken Sie an einen Konflikt, den Sie zurzeit mit einer anderen Person haben. Wie könnten Sie diesen Konflikt im Sinne des Gewinn-Gewinn-Prinzips lösen?
Gewinn/Gewinn ist eine praktikable Philosophie zur Interaktion von Menschen. Wenn wir in Gewinn-Gewinn-Bahnen denken und handeln, können wir unsere privaten Beziehungen positiv entwickeln und gestalten. Auch rein geschäftliche Beziehungen werden gedeihlicher, da nach Lösungen gesucht wird, die allen nutzen. Beides ist eine wichtige Voraussetzung für unser Glück.
Gewinn/Verlust
Bei diesem Ansatz sind die Rollen klar verteilt: Es gibt einen Verlierer und einen Gewinner. Dieser setzt Macht, Verbindungen oder Geld ein, um an sein Ziel zu kommen und nimmt billigend in Kauf, dass er dabei den anderen übervorteilt.
Schon in der Familie wird der Grundstein zu solchen Verhaltensmustern gelegt, die sich ins Erwachsenen- und Berufsleben fortsetzen und in vielen Firmen gang und gäbe sind: Wenn ein Kind nur dann
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