Glueck (TaschenGuide)

geliebt wird, wenn es bestimmte Leistungen erfüllt, kann beispielsweise eine solche GewinnVerlust-Programmierung erfolgen. „Ich muss nur gut in der Schule sein, dann werde ich geliebt!“ Alle anderen Wesensmerkmale oder Talente des Kindes werden ausgeklammert. Wenn nur die schulische Leistung honoriert wird, wird sich dieser Mensch im Erwachsenenalter wahrscheinlich keine anderen Lebensfelder erschließen können als diejenigen, die durch Leistung definiert sind.
    Es gibt eine Reihe von positiven Wettbewerbssituationen, etwa im Sport. Der Großteil des Lebens ist jedoch nicht als Konkurrenzkampf, sondern als Miteinander gedacht. Wir sollten nicht tagtäglich mit unseren Kindern, unseren Eltern, unserem Partner oder unseren Nachbarn kämpfen. Wenn in einer Ehe oder Partnerschaft stets nur der eine gewinnt und der andere verliert, ist dies sicherlich kein Weg zum Glück. Wenn nicht beide gewinnen, verlieren auf lange Sicht gesehen beide.
    Zumindest kurzfristig kommt es bei der Gewinn-VerlustMentalität zu einem raschen Erfolg. Allerdings können sich Machtkonstellationen ändern und Machtverhältnisse umkehren. Und plötzlich findet sich der einstige Gewinner auf der Verliererseite wieder.
    Beispiel
    Helmut ist Chef eines vielköpfigen Teams. Es kommt fast bei jeder Teamsitzung vor, dass mindestens ein Mitarbeiter beleidigt oder vorgeführt wird. Einige Kollegen haben mit psychosomatischen Problemen zu kämpfen. Zudem ist der Umsatzdruck utopisch hoch. Eines Tages rächt sich ein Mitarbeiter, indem er Helmut wegen Steuerhinterziehung anzeigt. Durch diese Anzeige und die damit verbunden Nachzahlungen und Geldstrafen gerät Helmut in finanzielle Nöte und verliert seinen Posten.
    Im Berufs- und Privatleben müssen Menschen miteinander auskommen, gemeinsame Wege finden. Arbeitsergebnisse sind abhängig von Kooperation und nicht davon, dass einer auf Kosten der anderen gewinnt. Die Gewinn-VerlustMentalität ist für das Zusammenleben und Zusammenarbeiten kontraproduktiv.
    Übung
    Denken Sie an eine Gewinn-Verlust-Situation in Ihrem Leben. Wie könnten Sie diesen Konflikt im Sinn von Gewinn-Gewinn lösen?
     
     
 
     
    Verlust/Gewinn
    Manche Menschen scheinen regelrecht zum Opferlamm geboren zu sein. Ihr Leben läuft nach negativen Selbstprogrammen ab, und ihre Glaubenssätze sind: „Ich verliere, du gewinnst“, „Behandle mich ruhig schlecht, das machen ja alle so“ oder „Ich treffe immer die falschen Entscheidungen, ich bin eben ein Loser“. Umso glücklicher sind solche Menschen, wenn man ihnen applaudiert und Sie akzeptiert. Da sie nicht den Mut haben, eigene Erwartungen und Visionen zu äußern, lassen sie sich von anderen leicht einschüchtern.
    Daher kommt es vor, dass Menschen mit einer GewinnVerlust-Haltung mit Verlust-Gewinn-Menschen eine Art Symbiose eingehen. Sie nutzen deren Schwäche aus und fühlen sich selbst dadurch stärker. Natürlich staut sich dabei Wut bei den Benachteiligten auf, und irgendwann läuft das Fass über. Überreaktionen bei nichtigen Anlässen, Zynismus oder Flucht in die Krankheit sind die Folge.
    Wichtig
    Weder mit der Gewinn-Verlust- noch mit der Verlust-Gewinn-Mentalität kann man ein glückliches Leben führen. Beide Positionen sind in einer tiefen persönlichen Unsicherheit begründet, die Erfolg nur auf Kosten einer anderen Person zulässt.
    Verlust/Verlust
    Beispiel
    Ein Unternehmer erfährt von der Kündigung seines besten Mitarbeiters und ist außer sich. Er bringt in Erfahrung, wohin der Mitarbeiter wechseln möchte, und schwärzt ihn ohne jede Grundlage bei seinem neuen Arbeitgeber an. Dieser entzieht dem Mitarbeiter daraufhin sein Vertrauen und tritt vom Arbeitsvertrag zurück.
    „Wenn ich verliere, sollen die anderen auch nichts davon haben“: Mit dieser Devise lässt sich das Verlust-Verlust-Prinzip umschreiben. Dahinter steht eine zerstörerische und zersetzende Philosophie, die niemandem sein Glück gönnt und keine konstruktiven Ansätze zeigt. Es geht nicht um die Sache oder den gemeinschaftlichen Erfolg, sondern nur ums (negative) Prinzip. Diese destruktive Vorgehensweise wird von Menschen gelebt, die orientierungslos und ohne Ideale sind, und führt ins Chaos.
    Gewinn
    Weit verbreitet ist auch die Mentalität, dass nur das eigene Fortkommen zähle. Menschen, die diesem Prinzip anhängen, denken ausschließlich an ihren persönlichen Gewinn. Dabei verfolgen sie gar nicht das Ziel, dass andere verlieren – es ist ihnen einfach gleichgültig. Hauptsache,