Glueck (TaschenGuide)
das zu setzen, was auf Ihrem Terminplan steht, sondern darin, Termine für Ihre Prioritäten zu setzen.“
Zuhören und Verstehen
In den ersten Jahren unseres Lebens lernen wir Sprechen, Lesen und Schreiben und legen damit den Grundstein zu unserer Kommunikationsfähigkeit. Zuhören allerdings lernen wir nicht – diese Fertigkeit ist bei den meisten Menschen heute verkümmert. Wir nehmen uns keine Zeit für sie und üben sie nicht. Lieber erteilen wir gleich unsere Ratschläge oder führen unsere eigenen Argumente ins Feld – ohne zu wissen, worum es dem Gegenüber eigentlich geht.
Menschliche Kommunikation kann indes nur dann gelingen, wenn wir ernsthaft versuchen zu verstehen, was uns der andere mitteilen will. Dann können wir unsererseits darauf reagieren und unsere Meinung dazu äußern. Wer den anderen zu verstehen versucht, lässt sich auf ihn ein. Die meisten Menschen hören allerdings nicht zu, um zu verstehen, sondern um ihre Antwort an den Mann zu bringen. Sie projizieren dabei ihre eigenen Geschichten auf das Leben der anderen. Aus Gesprächen werden so Monologe.
Übung
Denken Sie einen Augenblick nach. Wer ist in Ihrem Bekanntenkreis ein schlechter Zuhörer, wer ein guter? Was macht einen guten Zuhörer Ihrer Meinung nach aus? Wie sehen Sie sich selbst?
Es ist wahr: Zuhören erfordert Zeit – aber nicht annähernd so viel Zeit, wie es kostet, Missverständnisse aufzuklären. Wir sollten damit bei uns selbst anfangen, denn wir können den anderen nicht dazu zwingen, es uns gleichzutun. Versuchen wir, durch aktives Zuhören nachzuvollziehen, was er uns mitteilen will. Damit kommen wir auch unserem Glück einen Schritt näher: Denn es wird weniger Missverständnisse und Verdruss geben, und unser Gesprächspartner wird uns mehr Vertrauen und Sympathie entgegenbringen, weil er merkt, dass wir uns für das interessieren, was er zu sagen hat – selbst wenn wir nicht zu einem Konsens kommen.
Beispiel
Der Direktor eines großen Stahlwerkes gestand: „Dass es mit unserer Firma so richtig bergab ging, haben wir leider zu spät erkannt – und zwar daran, dass unsere Stahlkocher nicht mehr zum Stammtisch kamen. Sie schämten sich für ihr Unternehmen und empfanden keinen Stolz mehr für ihre Arbeit.“
Eben darum ist genaues Zuhören auch und gerade im Geschäftsleben eine so notwendige Voraussetzung für den Erfolg. Im direkten Austausch haben Führungskräfte und Mitarbeiter Gelegenheit, ein offenes und klares Feedback zu erhalten; dasselbe gilt natürlich auch für Kunden und Dienstleister oder Lieferanten. Nur wenn der Mitarbeiter offen kommuniziert, was seine Ideen und Wünsche sind, ist die Führungskraft in der Lage, ihm entsprechende Unterstützung zu gewähren oder geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Und nur wenn die Führungskraft ihre Ziele und auch ihre Verbesserungswünsche kommuniziert, hat der Mitarbeiter eine Chance, seine Leistung zu verbessern, sein Selbstbild zu korrigieren oder Missverständnisse auszuräumen.
Gefährlich wird es dann, wenn keiner mehr etwas sagt. Denn dann werden Differenzen und Spannungsfelder nicht mehr offengelegt, sodass auch niemand darauf reagieren kann. Die schwelenden Konflikte spitzen sich unterschwellig zu, bis irgendwann Frust und Ärger nach außen drängen und die Bombe platzt. Und damit wird niemand wirklich glücklich sein.
Ein Glückstagebuch führen
„Glück ist kein Geschenk der Götter – es ist die Frucht der inneren Einstellung.“ Treffender, als dies der amerikanische Psychoanalytiker Erich Fromm getan hat, lässt sich die Botschaft dieses Kapitels nicht zusammenfassen. Sie wissen jetzt, dass Sie selbst das Programm schreiben, das darüber entscheidet, ob Sie ein glücklicher Mensch werden (wollen) oder nicht – privat wie beruflich. Sie sollten keine Minute länger darauf warten, dass sich irgendwann das Glück von allein einstellt – helfen Sie ihm lieber auf die Sprünge und ebnen Sie ihm den Weg in Ihr Leben.
Wenn Sie sich nun noch immer schwer tun und nicht wissen, wo und wie Sie ganz pragmatisch beginnen sollen, sei Ihnen ein Glückstagebuch ans Herz gelegt. Dorthinein notieren Sie am Ende jedes Tages, worüber Sie sich freuen konnten und was Sie an schönen Dingen erlebt und erfahren haben. Lassen Sie weder die kleinen noch die großen Anlässe aus: das Lächeln eines Fremden, die lobende Anerkennung des Vorgesetzten oder ein Akquisegespräch, das mit einer Auftragserteilung endete.
Drei Dinge, die
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