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Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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durch die Locken, die im Allgemeinen so lange gebügelt wurden, bis sie gehorchten.
    »Ich hab’s gern gelockt«, bemerkte Jo. »Es gibt einen so wunderbar zerzausten Look. Als käme man gerade aus dem Bett«, fügte sie hinzu.
    Dora hoffte, dass Jo für das Auflegen des Make-ups nicht zu lange brauchen würde. Tatsächlich war sie schon einige Minuten später aus dem Badezimmer zurück und meinte:
    »Jetzt kann der Wettstreit beginnen. Nun werde ich fremde Türen öffnen und mit dem Finger über die Regale streichen und nach Staub suchen! Kim und Aggie sind nichts gegen mich.«
    »Das hat doch niemand getan, oder?« Dora war entsetzt.
    »Hm, nein«, räumte Jo ein, »höchstens im übertragenen Sinn.«
    »Komm«, sagte Dora. »Wo wollen wir anfangen?«
    »Machen wir uns auf die Suche nach Bill und Miranda«, meinte Jo. »Wir kennen sie, darum dürfte es uns leichtfallen, nicht so schüchtern zu sein.«
    Die Hepplewhite war eine Nachbildung eines holländischen Aak, die Bill und Miranda vor einigen Jahren hatten bauen lassen. Jo erinnerte sich daran, dass sie all das schon gehört hatte, und sie teilte diese Informationen mit Dora, während sie die Flottille von Besucherbooten absuchten, die am Flussufer festgemacht hatten.
    »Oh, da ist sie!«, sagte Dora. »Sie haben den Namen in großen Lettern auf dieses Ding ganz hinten geschrieben.«
    »Das ist der Spiegel, Dora«, erwiderte Jo. »Ich weiß herzlich wenig über Boote und wie man die Dinge darauf nennt, aber das weiß ich zumindest.«
    »Ich werde versuchen, es mir zu merken«, versprach Dora reuig.
    »Ich bin ja so froh, dass ihr es seid«, erklärte Miranda, als sie sie sah. »Ich bin noch nicht ganz fertig. Gestern war ich auf Antiquitätenjagd und habe noch nicht für alles einen Platz gefunden.«
    »Hallo, Jo«, rief Bill. »Und Sie müssen Dora sein. Willkommen an Bord!«
    In der Mitte des Salons stand ein riesiger rechteckiger Tisch, auf dem sich Kartons und Tragetaschen auftürmten.
    »Sehen Sie, was ich meine?«, fragte Miranda, die sie nach unten geführt hatte. »Diesen Tisch kann man komplett zerlegen und verstauen, und der Salon sieht viel besser aus, wenn er abgebaut ist, aber da liegt all das Zeug drauf.«
    »Nun, du hast es gekauft«, meinte Bill gutmütig.
    »Ich habe so ein gutes Angebot bekommen, dass ich es einfach nehmen musste. Doch das war das Problem: Ich musste alles nehmen, und ein Teil davon ist wirklich Müll. Sehen Sie sich diesen Spiegel an.« Sie griff nach einem kleinen Spiegel mit einem sehr kunstvollen Goldrahmen.
    »Aber der ist doch entzückend!«, rief Jo.
    »Er ist stark beschädigt«, sagte Bill. »Es lohnt sich nicht zu versuchen, ihn zu restaurieren. Du kannst ihn genauso gut gleich wegwerfen.«
    »Oh, das dürfen Sie nicht!«, protestierte Jo und nahm Miranda den Spiegel ab. »Er könnte so hübsch sein!«
    »Aber er ist ziemlich ramponiert. Schauen Sie nur, dieser Cherub hat einen Fuß verloren, man kann nicht sehen, um was für eine Art von Blumen es sich dort gehandelt hat, und etwa achtzig Prozent der Schnörkel fehlen.« Miranda, die Jo offensichtlich darin zustimmte, dass der Spiegel recht hübsch sein könnte, fühlte sich verpflichtet, auf seine vielen Mängel hinzuweisen.
    »Ich bin davon überzeugt, dass sich da etwas machen ließe«, erwiderte Jo, die den Spiegel immer noch festhielt. »Aus welchem Material ist der Rahmen denn?«
    »Aus mit Blattgold belegtem Holz«, antwortete Miranda. »Sehr heikel, so etwas zu restaurieren.«
    »Und Sie kennen niemanden, der ihn reparieren könnte?«
    »Es würde sich nicht lohnen, nach jemanden zu suchen, und es ist ein seltenes Handwerk«, erklärte Bill.
    »Könnte ich es dann einmal versuchen?«, fragte Jo, der es widerstrebte, den Spiegel wegzulegen. »Es würde so viel Spaß machen, und es ist so traurig zu denken, dass er einfach weggeworfen oder auf einen Flohmarkt gegeben wird.«
    »Haben Sie so etwas denn schon einmal gemacht?«, erkundigte sich Bill. »Es ist nicht einfach.«
    »Ich habe immer gern Dinge restauriert. Ich hatte ein Buch über die verschiedenen Techniken, die dabei verwendet werden. Und ich bin ziemlich zäh. Ich gebe nicht gern auf.«
    »Aber wollen Sie wirklich so viel Zeit investieren? Es würde eine Ewigkeit dauern.« Bill griff nach einem Karton, offensichtlich in der Absicht, ihn irgendwo anders unterzubringen, stellte ihn dann jedoch resignierend wieder zurück.
    »Du hast immer so wunderbare Zuckerblumen und dergleichen gezaubert«,

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