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Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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jetzt aber eine jüngere Freundin, Philip hat die Perle und Marcus hat Carole – obwohl … um fair zu sein, er hatte sie damals noch nicht. Aber sind alle Männer darauf programmiert, eine neue Frau zu wollen, wenn ihre alte das gebärfähige Alter überschritten hat?«
    »Meine Güte, was für ein schrecklicher Gedanke!«
    Jo lächelte. »Mach dir nichts draus, wenn ich jetzt daran denke, dass Philip mich verlassen hat, kommt es mir so vor, als wäre ich gerade noch einmal davongekommen. Und nun sollten wir besser gehen, da Carole neue Besucher herumführen muss. Wo schnüffeln wir als Nächstes herum?«
    Sie winkten Carole zu, die einem anderen Paar eifrig erklärte, wie der Wagenlift funktionierte, und gingen von Bord.
    »Hättest du Lust, dich mal auf diesem Boot ganz am Ende umzusehen?«, wollte Dora wissen.
    »Es ist ein Schlepper, und ich glaube, die bestehen größtenteils aus Motor. Ich bin ziemlich müde. Lass uns zu Miranda und Bill zurückkehren. Sie haben uns Tee versprochen.«
    Tatsächlich tranken sie ein Glas Pimm’s. »Kommen Sie mit und ruhen Sie sich auf Ihren Lorbeeren aus«, sagte Miranda. »Es war so harte Arbeit, nicht wahr? Nett zu den Menschen zu sein, ist schrecklich anstrengend. Wir werden uns aufs Deck setzen und Besucher abschrecken.«
    »Hm, wunderbare Idee«, meinte Jo und ließ sich neben ihr auf einen Stuhl fallen. »Wissen Sie, wann die Abstimmung stattfindet und all das?«
    »Eine Abstimmung!«, rief Dora. »Worum geht es denn da?«
    »Wir stimmen für das Kanalboot, das uns am besten gefällt«, erklärte Miranda, »was manchmal mit der Frage zusammenhängt, welche Person wir am liebsten mögen.«
    »Aber wir wissen nicht, wann es passiert?«
    »Nein, ich bin mir nicht sicher«, antwortete Miranda, während sie Limonade einschenkte. »Und eigentlich ist es mir auch egal. Oh, ich weiß, es sollte mich interessieren, doch ich halte es nicht für übermäßig wichtig. Was hatten Sie für einen Eindruck von der Hildegarde? Ein erstaunliches Boot, nicht wahr?« Sie reichte ihnen beiden ein Glas, und Dora nahm neben Jo Platz.
    Dora schloss die Augen und hielt das Gesicht in die Sonne. Es war so schön, hier zu sein, dachte sie, weit entfernt von Anschuldigungen, Arrangements, Absagen und – vor allem Schuldgefühlen. Natürlich konnte sie das schlechte Gewissen nicht zur Gänze abstreifen. Johns Herz war immer noch gebrochen, und sie hatte es gebrochen, als ihr klar geworden war, dass sie ihn zwar als Freund liebte, aber nicht zum Mann haben wollte. Sie konnte nicht einmal genau sagen, wann die Veränderung eingetreten war. Dora wusste nur, dass sie die Hochzeit hatte verhindern müssen, bevor es zu spät war. Sie fühlte sich nach wie vor nicht ganz wohl mit dieser Entscheidung. Trotzdem, besser jetzt, als nach Jahren einer unglücklichen Ehe und mit Kindern, auf die man Rücksicht nehmen musste, sagte sie sich wohl zum tausendsten Mal.
    Nun schob sie diese unbehaglichen Gedanken beiseite und konzentrierte sich darauf, sich von der Sonne bräunen zu lassen. Ihre Mutter hatte ihr erklärt, dass sie bei der Hochzeit blass aussehen müsse, und hatte sie der Sonne ferngehalten und ihr eine Creme mit einem sehr hohen Sonnenschutzfaktor verordnet. Ein weiteres Schuldgefühl, dieses weitaus vergnüglicher, überlagerte das andere. Dora fühlte sich sogar schuldig, weil sie nicht mehr weinen wollte. Aber das lag daran, dass sie all ihre Tränen aufgebraucht hatte, davon war Dora überzeugt. Sie war nicht wirklich oberflächlich und gefühllos. Das Weinen hatte sie lediglich ausgelaugt.
    »Schläfst du, oder riskierst du einfach nur Hautkrebs?«
    Eine männliche Stimme, vertraut und scherzhaft, weckte Dora. Blinzelnd schaute sie zu Tom auf. »Ich glaube nicht, dass man in zehn Minuten Hautkrebs kriegen kann, nicht in England.«
    Er schüttelte den Kopf. »Da geht man besser kein Risiko ein.«
    »Woher bist du denn so plötzlich gekommen?«, fragte sie.
    »Wollen Sie einen Pimm’s, Tom?«, bot Bill an, der auf die gleiche rätselhafte Weise erschienen war.
    »Wunderbar! Danke«, antwortete Tom. »Wir waren im Motorraum. Bill hat da ein kleines Problem, und ich habe versucht, ihm dabei zu helfen.«
    »Ich wusste doch, dass es besser wäre, ihn mir nicht anzusehen«, murmelte Jo.
    »Und haben Sie es wieder hinbekommen?«, erkundigte sich Miranda. Sie wirkte nicht übermäßig beunruhigt, so, als wäre es mehr ihr Ding, in der Sonne zu sitzen und Pimm’s zu trinken, als sich den Kopf über

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