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Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Motoren zu zerbrechen.
    »Hm, ich denke, ja«, meinte Bill. »Tom hat mir sehr geholfen. Hier, trinken Sie das.«
    Dora fand, es wäre unhöflich, jetzt zu schlafen, und sie richtete sich auf und blinzelte in die Sonne, immer noch ein wenig benommen von ihrem kurzen Nickerchen.
    »Also, was steht heute Abend auf dem Programm?«, fragte Jo. »Falls überhaupt etwas anliegt? Ich selbst werde mich vielleicht dafür entscheiden, früh ins Bett zu gehen.«
    »Unsinn«, entgegnete Bill. »Es findet eine Grillparty statt. Bringen Sie etwas zu essen und Wein mit, und wir grillen zusammen. Miranda hat eine halbe Kuh von zu Hause mitgebracht, sie wären also unsere Gäste. Sie auch, Tom.«
    »Eigentlich würde ich Dora gern entführen, falls sie sich entführen lässt«, erklärte er.
    Dora richtete sich höher auf. »Was kannst du mir anbieten, das besser wäre als eine halbe Kuh?«
    »Und ein See aus Wein«, warf Miranda ein.
    »Ich möchte dir meine Briefmarkensammlung zeigen«, erwiderte Tom. »Oder eher mein Schapp.«
    »Was ist ein Schapp?«, fragte Dora.
    Tom warf ihr über sein Glas mit Pimm’s hinweg einen mitleidigen Blick zu. »Das ist ein anderes Wort für Bude«, sagte er.
    »Oh!« Sie machte eine ungehaltene Handbewegung. »Das wusste ich. Ich dachte, ein Schapp sei eine Art Verschlag oder so etwas.«
    »Das habe ich auch gedacht«, warf Jo ein.
    »Eigentlich ist es ein Schrank oder Schubfach an Bord. Komm mit und sieh es dir an.« Er trank den letzten Schluck von seinem Pimm’s, nahm Dora ihr Glas aus der Hand und stellte es weg. Dann zog er sie auf die Füße.
    »Es sieht so aus, als würden wir gehen«, meinte sie entschuldigend zu den drei anderen.
    »Amüsier dich gut, Schätzchen«, erwiderte Jo. »Ich weiß, dass Tom dich sicher, wenn auch spät nach Hause bringen wird.«
    »Oh, Jo! Ich verspreche, nicht zu spät zu kommen und dich wieder zu wecken.« Noch ein Grund, sich schuldig zu fühlen.
    »Sie werden zum Essen zurückkommen müssen«, erklärte Miranda. »Sie können die kostenlose Mahlzeit geradeso gut mitnehmen.«
    »Sie beschuldigen mich nicht, ein Nassauer zu sein, oder?«, erkundigte Tom sich entrüstet.
    »Doch«, antwortete Miranda gelassen.
    Dora beschloss, nicht zu fragen, was ein Nassauer war, und folgte Tom die Leiter hinauf an Land.

Dieses E-Book wurde von "Lehmanns Media GmbH" generiert. ©2012

Kapitel 5
    D ora kam zu dem Schluss, dass sie Tom mochte. Er war ganz anders als der freundliche John, der einen sanften Humor hatte, aber nicht auf die gleiche Weise witzig war wie Tom. Und das Wunderbare an Tom war die Tatsache, dass er reisen wollte. In dem unwahrscheinlichen Fall, dass sich tatsächlich etwas zwischen ihnen entwickeln sollte, würde die Beziehung ein natürliches Ende finden. Und das machte es umso aufregender, mit einem Mann auszugehen, den sie nicht seit ihrem siebzehnten Lebensjahr kannte.
    »Gib mir die Hand«, meinte Tom und zog Dora die letzten Sprossen der Leiter hinauf. »Es ist ein kleines Stück entfernt. Ist das in Ordnung für dich?«
    »Klar.« Dora war auch gern mit Tom zusammen. Sie fühlte sich nicht ganz so sicher, wie sie sich bei John gefühlt hatte, der auf sie achtgegeben hatte. Aber er machte sie mit neuen Dingen vertraut, und er hatte mit nichts angedeutet, dass er mehr wollte als Freundschaft. Und eine solche Freundschaft konnte sich leicht entwickeln, da außer ihm niemand seines Alters in der Nähe war.
    »Einige Leute von den anderen Booten werden wahrscheinlich auch kommen.«
    »Du meinst, Leute, die in dem kleinen Hafen leben, Leute wie Jo?«
    Tom lachte. »Nein, nicht wie Jo. Sie sind nett, aber … hm …« Er zögerte. »Du wirst schon sehen.«
    Es war ein ziemlich langer Weg bis zu Toms Schapp. Sie ließen den Hafen mit dem Pub und dem Laden an der Ecke hinter sich und gingen eine Straße entlang, die zu einigen Bäumen führte.
    »Ich habe mein Boot – wie einige andere auch – an einer Insel festgemacht«, erklärte Tom. »Man kommt nur zu Fuß auf diese Insel, und es ist ein wenig inoffiziell, aber uns gefällt es.«
    »Was meinst du mit ›inoffiziell‹?«
    »Das bedeutet, dass man uns alle ohne Vorwarnung vertreiben könnte, doch uns gefällt das recht gut so. Nicht so praktisch für die Arbeit wie meine offizielle Anlegestelle auf der Werft, aber es ist ein paar kleine Unannehmlichkeiten wert«, fügte er hinzu, vielleicht weil er Doras Entsetzen angesichts eines so unsicheren Lebens spürte.
    »Ich glaube nicht, dass ich damit

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