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Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Liebe, Dad.«
    »Ah«, meinte Tom, und Dora konnte nicht erkennen, ob er dies für eine nette Geste hielt oder ob er sie dafür verspottete, dass sie ihre Mutter Mummy nannte.
    »Wir könnten hingehen! Könntest du dir freinehmen?«
    »Ich denke, ja. Ich nehme mir kaum je einmal frei.«
    »Oder sollte ich Jo fragen? Sie hat vielleicht eine Freundin, mit der sie gern hingehen würde.«
    »Nein. Dein Dad will, dass du hingehst. Und ich natürlich«, fügte er schelmisch hinzu.
    Dora kicherte. »Natürlich. Wann ist es denn? Herrje! Schon übermorgen.«
    »Ich glaube nicht, dass ich sonst noch jemanden kenne, der ›Herrje‹ sagt«, bemerkte Tom.
    »Du siehst, ich erweitere deinen Horizont.«
    »Und ich werde deinen erweitern. Du wirst all die Wetten für uns abgeben müssen.«
    Dora tat so, als zögerte sie. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich darauf einlassen soll. Es kommt so kurzfristig.«
    »Dora! Wir gehen hin. Und du wirst mein Geld nehmen und die Wetten platzieren.«
    »Ist das eine meiner Aufgaben?« Sie leerte ihr Bier mit dem Gefühl, dass Toms Aufgaben einfacher sein würden, als sie gedacht hatte.
    »Ich bin mir nicht sicher. Es ist nicht so gut, wenn du nicht wirklich herausgefordert wirst.«
    »Und du erwartest wirklich von mir, all das zu tun, ohne zu wissen, welches meine Belohnung sein wird?«
    Er nickte. »Es wird sich lohnen. Vertrau mir.«
    »Das ist ein solches Glücksspiel, und ich bin mir nicht sicher, ob ich Glücksspiele billige. Eigentlich kenne ich dich gar nicht.«
    »Das ganze Leben ist ein Glücksspiel, Dora, und wenn du nicht mitmachst, wird das Leben an dir vorbeigehen.«
    Dora schwieg einen Moment, dann entgegnete sie: »Du bist ein richtiger Philosoph, wie?«
    »Eigentlich nicht, aber wenn es nötig ist, kann ich auf einen eisernen Bestand an Küchenpsychologie zurückgreifen.«
    »Herrje.«
    »Ich werde jedenfalls feststellen, ob ich Eintrittskarten für ein ganz bestimmtes Popfestival bekommen kann. Mehr verrate ich jetzt noch nicht.«
    »Klasse.« Hoffentlich wirkt mein Lächeln nicht allzu falsch, dachte sie. Sie schauderte, denn es wurde langsam kühler. »Sollen wir jetzt nach Hause fahren?«
    »Wenn du versprichst, dass du auf meine Herausforderungen eingehen wirst. Fünf ›Traust du dich …‹ für Dora. Hört sich an wie der Titel eines Jugendbuches.«
    »Ich hätte dich nicht für einen Enid-Blyton-Fan gehalten.«
    »Wenn du zustimmst, bringe ich dich nach Hause. Anderenfalls wirst du rudern müssen.«
    »Also schön, ich gebe nach. Denn um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht sicher, ob ich gerade gehen, geschweige denn rudern kann.«
    Sie waren im Boot und kamen gut voran, als Tom feststellte: »Es ist übrigens ein Kinderspiel, nach Hause zu rudern. Wir fahren ja mit der Strömung.«

Dieses E-Book wurde von "Lehmanns Media GmbH" generiert. ©2012

Kapitel 6
    J o warf ihren Pappteller mitsamt Kotelettknochen und Steakresten in einen schwarzen Plastikbeutel. Dann holte sie sich ihren Plastikbecher mit Rotwein und ging gerade zurück zu Miranda und Bill, als sie Carole von der Hildegarde entdeckte. Sie war allein, daher gesellte Jo sich zu ihr.
    »Hallo. Kennen Sie viele Leute hier?«
    »Ein paar.« Carole musterte Jo, als wollte sie nicht von einer Fünfzigjährigen bemitleidet werden. Ein Fünfzigjähriger wäre etwas ganz anderes gewesen.
    »Ist Marcus hier?« Jo war bewusst, dass Carole nicht mit ihr sprechen wollte, aber sie war entschlossen, sie in irgendeine Art von Gespräch zu verstricken, nur um der Herausforderung willen. Außerdem war sie ein wenig neugierig und wollte ihren alten Bekannten nach all diesen Jahren wiedersehen.
    »Oh, nein. Er ist auf dem Kontinent. Er macht da einen Job.«
    »Was für eine Art Job?«
    Es schien ihr eine vernünftige Frage zu sein, doch Carole sah sie ungläubig an. »Er liefert eine Yacht aus. Das ist sein Beruf. Wissen Sie das denn nicht?«
    Jo, die nur einen Anflug von Versuchung verspürte, Carole zu erzählen, dass sie Marcus schon vor ihrer Geburt gekannt habe, entgegnete: »Nein.«
    Carole machte eine ungläubige Geste. »Aber er ist berühmt in der Bootsszene. Er beliefert alle mit Yachten. Im Moment ist er in Monte Carlo.«
    »Auf einem Kanalboot?« Der Gedanke an die breite Drei Schwestern in einer so exotischen Umgebung entlockte Jo ein Lächeln.
    »Nein – es ist das, was Marcus einen ›Gin-Palast‹ nennt.«
    »Ah. Wie schade, dass Sie nicht bei ihm sein können!«
    Caroles Gesichtsausdruck ließ vermuten, dass

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