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Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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sie sich halbwegs zuversichtlich. Vielleicht wollte Tom, dass sie für eine Weile hinter der Theke bediente oder etwas in der Art. Das wäre ziemlich peinlich, da sie noch nie in ihrem Leben ein Bier gezapft hatte, doch sie war gut in Kopfrechnen, und außerdem erledigten heutzutage dergleichen Dinge die Kassen.
    Als sie jedoch sah, was draußen auf der Tafel geschrieben stand, gestattete sie sich einen leisen, halb erstickten Aufschrei. »Nein, Tom, das tue ich nicht, niemals.«
    »Es ist nicht lebensbedrohlich. Ich werde mich auch trauen. Tatsächlich werde ich sogar anfangen. Komm mit. Du kannst dir einen kräftigen Drink genehmigen, bevor du da raufgehst.«
    »Aber Tom«, jammerte sie, während er sie in den Pub schleifte, »ich kann nicht Karaoke singen!«
    Er ließ ihr Handgelenk erst los, als sie die Theke erreicht hatten und dermaßen im Gedränge eingekeilt waren, dass ihre Chancen auf eine Flucht gleich null waren. »Also, welchen starken Drink bevorzugst du? Es hat keinen Sinn, ein Lager zu trinken, da ist nicht genug Alkohol drin.«
    Dora hatte Zeit zum Nachdenken gehabt. Es wäre sinnlos, sich schlicht und einfach zu weigern, zumindest für den Augenblick. Sie würde so tun, als machte sie mit, und sich dabei eine Strategie für ihren Abgang zurechtlegen. »Ich nehme einen doppelten Whisky – einen irischen, bitte.«
    »Oh. Teuer.«
    »Du hast gesagt, es müsse ein starker Drink sein, und ich bin neulich auf den Geschmack gekommen, was Whisky betrifft. Außerdem geschieht es dir recht. Du hast es verdient, viel für meinen Drink zu bezahlen.«
    Er kicherte. »In Ordnung. Aber du musst dich trauen! Ich will nicht, dass meine Investition vergeudet wird.«
    Tom holte die Drinks, und sie gingen zu einem Tisch, an dem zwei freie Hocker standen. Sie nahmen darauf Platz, und Dora blickte zur Bühne.
    Das Karaoke hatte noch nicht begonnen, doch jemand machte einen Soundtest mit der Anlage, und etliche Leute ließen ihre Namen auf eine Liste eintragen. Als sie bemerkte, dass dies notwendig war, sah Dora Tom an. Er hatte ein Vorstellungsgespräch für sie arrangiert, aber hatte er ihr auch einen Platz beim Karaoke-Singen reserviert? Sie fragte ihn.
    »Nein. Das war nicht möglich. Hast du so was schon mal gemacht?«
    Dora erwog eine Lüge. Wenn sie behauptete, ein alter Hase auf diesem Gebiet zu sein, würde er dann seine Meinung ändern, was die Aufgabe betraf? Nein. Sie hatte nicht die geringste Hoffnung darauf, überzeugend zu sein. Also schüttelte sie bedauernd den Kopf.
    »Vielleicht wirst du es ja lieben!« Er trank von seinem Bier, und sie nippte an ihrem Whisky.
    »Ich werde es hassen. Aber ich werde es tun. Ich hoffe, dass keine deiner anderen Aufgaben auch nur annähernd so hart sein wird.«
    Tom zog die Stirn kraus. »Lass es lieber, wenn es dich unglücklich macht.«
    Sie blickte zu ihm auf. »Nein. Es ist eine Herausforderung, und ich habe sie bereits angenommen. Außerdem habe ich heute einen Schreibmaschinentest überlebt. Schlimmer kann es nicht werden.« Plötzlich runzelte sie die Stirn. »Man braucht sich den Text doch nicht zu merken, oder?«
    Tom entspannte sich wieder. »Nein! Der Text erscheint während deines Auftritts auf dem Monitor. Du musst ihn einfach nur ablesen und singen. Es wird heikel, wenn die Melodie zu hoch und zu schnell wird, daher solltest du nicht allzu viel trinken, oder du wirst nicht mithalten können.«
    »Du bist also ein alter Hase in puncto Karaoke?«
    »Ich habe es einmal gemacht. Es ist cool! He, sie fangen an. Du solltest besser deinen Namen aufschreiben lassen.«
    Die ersten Auftritte waren verblüffend. Die Leute hatten offenkundig schon viele Male Karaoke gesungen, und für die angsterfüllte Dora wirkten sie praktisch wie Profis. Sie nippte an ihrem Drink und sank auf ihrem Hocker in sich zusammen.
    Tom warf ihr einen besorgten Blick zu. »Sie sind gut, nicht wahr?«
    Sie nickte.
    »Du bringst es besser schnell hinter dich, oder du wirst nur immer nervöser werden.«
    »Wahrscheinlich.« Sie rührte sich nicht von der Stelle.
    »Schließlich willst du nicht den ganzen Abend hier sitzen, bis nur die hoffnungslosen Fälle übrig geblieben sind.«
    Sie musterte ihn stirnrunzelnd. »Was soll das heißen, hoffnungslose Fälle? Es ist doch kein Wettbewerb, oder?«
    Er erwiderte beschämt ihren Blick. »Es könnte einer sein. Ich glaube, wenn man gut abschneidet, kommt man nächste Woche als Erster an die Reihe. Aber ich könnte mich auch irren.«
    Dora leerte ihr

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