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Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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findest eine im Schrank.« Jo wandte sich wieder dem eigentlichen Thema zu. »Hör mal, ich möchte nicht nach Hause fahren müssen. Obwohl es um Karens Führerschein geht und es Philip nichts ausmachen würde. Es liegt an mir.«
    »Könnte er den Führerschein nicht für Karen heraussuchen?«
    »Nie und nimmer. Er würde ihn nicht finden, sonst hätte sie ihn darum gebeten.«
    »Wie lästig!«
    »Andererseits« – Jo stöberte in einer Schublade nach dem Flaschenöffner – »möchte ich einige Kleider von zu Hause holen. Das könnten wir gleichzeitig erledigen.«
    »Geht es nur um Kleider?«, hakte Dora nach, während sie den Tisch deckte.
    Jo dachte nach. »Ich schätze, da wären noch andere Dinge. Ich habe viele Sachen zurückgelassen, und einiges davon könnte ich durchaus gebrauchen.«
    »Wir werden sie überfallen«, schlug Dora vor. »Nächstes Wochenende. Ich würde gern sehen, ob du diese alten Filme von mir und Karen noch hast.«
    »Das ist eine gute Idee. Also, wo bleibt Tom? Das Abendessen ist fast fertig«, erklärte Jo und spähte in den Ofen.
    In diesem Moment konnten sie draußen Toms Stimme hören. Jo rief aus einer der Luken, und er kam nach unten.
    Während sie aßen, klingelte Jos Telefon. Sie stand vom Tisch auf und nahm den Anruf entgegen. Es war Philip.
    »Jo? Ich habe eine E-Mail von Karen bekommen. Sie sagt, sie brauche ihren Führerschein für Gabelstapler und du müsstest ihn suchen.«
    »Ich könnte versuchen, dir zu erklären, wo er ist …«
    »Spar dir die Mühe. Ich könnte in diesem Rattennest, das du Ablagesystem nennst, niemals etwas finden. Karen meint, Samantha und ich müssten wegfahren, wenn du herkommst. Ich muss schon sagen, sie hat, was dich betrifft, einen ausgeprägten Beschützerinstinkt.«
    Jo schwieg und gab Philip Zeit zu begreifen, warum Karen so empfand.
    »Du wirst doch nicht allzu lange brauchen, um diesen Führerschein zu finden, oder?«, fügte Philip hinzu.
    Jetzt, da sie den Eindruck gewann, dass er sie nicht in ihrem ehemaligen Zuhause haben wollte, regte sich Entrüstung in Jo. »Ich brauche meine Sommerkleider, und ich würde es vorziehen, wenn … ihr bei meiner Ankunft nicht dort wärt.« Jo war überrascht darüber, wie zittrig sie sich bei der Aussicht fühlte, die neue Frau ihres Mannes zu sehen.
    »Für Samantha wäre es auch besser. Ich möchte nicht, dass sie sich aufregt.«
    Aus Jos Zittrigkeit wurde Wut. »Natürlich nicht.« Sie spie die Worte mit größerem Nachdruck aus, als es passend war.
    Dora und Tom blickten auf ihre Teller.
    »Das ist kein Grund, zickig zu werden. Das Haus ist tipptopp in Schuss. Samantha hat das Gästezimmer neu gestrichen, und es sieht entzückend aus.«
    Es hat entzückend ausgesehen, als ich es gestrichen habe, schoss es Jo durch den Kopf. Der Gedanke, dass ihre fröhliche Tapete entfernt worden war, entrüstete sie. »Dora und ich werden nächstes Wochenende rüberkommen, wenn das in Ordnung ist. Aber sieh bitte zu, dass ihr dann nicht da seid. Es wäre mir grässlich, Samantha aufzuregen.«

Dieses E-Book wurde von "Lehmanns Media GmbH" generiert. ©2012

Kapitel 10
    N un, jetzt weiß er Bescheid«, stellte Dora einige Sekunden später fest.
    »Er war immer aufreizend«, erwiderte Jo. Sie setzte sich wieder hin und spießte grimmig ein Salatblatt auf. »Aber seit er mich verlassen hat, mache ich mir nicht mehr die Mühe, meine Gefühle zu unterdrücken. Sorg dich nicht, Dora, die beiden werden nicht da sein, wenn wir hinfahren. Du brauchst keine schreckliche Szene über dich ergehen zu lassen. Und jetzt esst auf, ihr beiden.«
    »Also, Tom, was höre ich da? Sie haben Dora dazu gebracht, Karaoke zu singen?«, fragte sie, nachdem sie eine Weile in behaglichem Schweigen vor sich hin gekaut hatten.
    »Sie war große Klasse. Ich war sehr beeindruckt.« Er warf Dora einen bewundernden Blick zu, den nur Jo bemerkte.
    »Das freut mich für dich, Dora. Könnte einer von euch jetzt noch eine Flasche Wein öffnen?«
    Sie genossen ihre Mahlzeit, und Jo brachte es fertig, alle Gedanken an ihren Exmann, seine neue Partnerin und ihre Nervosität bei der Vorstellung, nach Hause zu fahren, zu verdrängen. Aber anschließend wollte sie ein wenig allein sein. Sie war sich nicht sicher, wie sie es einfädeln sollte, doch Tom kam ihr zu Hilfe.
    »Das war fantastisch, Jo. Darf ich mich bei Ihnen bedanken, indem ich Sie auf einen Schlummertrunk einlade?«
    »Was, jetzt?«, fragte Jo, und Tom nickte. »Dora, bist du bereit, jemals wieder

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