Glücklich gestrandet
besorgt hat. Sie war einfach hervorragend, und sie war ungefähr in fünf Minuten mit allem fertig.« Sie verfiel in Schweigen, und als sie wieder zu sprechen begann, klang sie müde. »Wie dem auch sei, ich vermute, niemand möchte die Kleider der ersten Frau sehen, wann immer er eine Schranktür öffnet.«
»Du bist furchtbar vernünftig«, erwiderte Dora. »Ich würde rot-sehen, wenn jemand all meine Kleider in Abfalltüten gestopft hätte!«
Jo seufzte. »Ich gebe mir große Mühe, nicht rotzusehen. Es bringt nicht viel. Jetzt lass uns die Säcke durchsehen, damit ich keine Kleider, in die ich nicht hineinpasse, auf das Boot mitnehme.«
»Das hätte ich schon vor Jahren tun sollen«, fuhr sie fort, während sie einen Baumwollpullover auszog, der definitiv zu eng war. »Den habe ich seit einer Ewigkeit nicht mehr getragen.«
Dora hob den Pullover wieder auf. »Der ist wirklich hübsch.«
»Willst du ihn haben? Bedien dich. Ich fühle mich immer geschmeichelt, wenn Karen meine Sachen nimmt, obwohl sie sich im Allgemeinen meine Kaschmirpullover ausgesucht hat.« Sie hielt plötzlich inne. »Ich werde mir vielleicht bald keine Kaschmirpullover mehr leisten können.«
»Warum nicht?«
»Hm, Philip wird irgendwann aufhören, so großzügig zu sein. Er wird vielleicht immer noch ein schlechtes Gewissen haben, doch das wird sich mit der Zeit legen. Ich werde mir meinen Lebensunterhalt selbst verdienen müssen. Ich hoffe wirklich, mit der Restaurierung von Sammlerstücken und Antiquitäten genug verdienen zu können.« Sie drückte ein gestreiftes Top an sich. »Das hat Philip mir vor etlichen Jahren aus Frankreich mitgebracht. Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, dass horizontale Streifen für eine Frau meiner Größe keine gute Idee waren.«
»Zieh es an! Ich denke, es sieht vielleicht hübsch aus! Oder erinnert es dich an die guten alten Zeiten?« Dora biss sich auf die Unterlippe, denn sie befürchtete, taktlos gewesen zu sein.
Jo zog das T-Shirt aus, das sie getragen hatte. »Ich bin mir nicht ganz sicher«, murmelte sie durch das Top, während sie es überstreifte.
»Es steht dir, wirklich. Es macht dich um die Taille herum schmaler.«
»Meinst du?« Jo betrachtete ihr Spiegelbild. »Hm, vielleicht hast du recht. Lass uns die Kleider, die ich mitnehme, in diesen Sack packen, und die, die entsorgt werden müssen, in den anderen.«
»Das ist so ein schöner Stoff«, fand Dora, die einen Wickelrock betrachtete.
»Trägt heutzutage noch irgendjemand solche Röcke?«, fragte Jo. »Man könnte hübsche Kissenhüllen daraus nähen.«
»Hast du eine Nähmaschine?«
»Ja. Sie steht auf dem Dachboden. Ich glaube nicht, dass Philip etwas dagegen hätte, wenn ich die mitnehmen würde. Schließlich gehört sie mir.«
»Lass uns nachsehen, und dann können wir aus den Kleidern, die du nicht behalten willst, Kissen nähen und sie verkaufen.«
Jo lachte. »Man würde eine Menge Kissen brauchen, um einen Kaschmirpullover zu kaufen.«
»Egal! Kleinvieh macht auch Mist.«
Dora griff nach einer Leinenhose. »Ich finde, die solltest du noch tragen.«
»Ich finde, ein Bein sollte sie tragen, obwohl ich mir nicht sicher bin, was das andere Bein dann anziehen sollte, denn die Hose ist winzig. Tatsächlich gehört sie Karen. Nimm du sie.«
Dora zwängte sich gerade in die Hose, als sie draußen auf dem Kies einen Wagen vorfahren hörten. Jo lief zum Fenster.
»Oh nein! Es ist Philip und – Samantha! Was machen sie denn so früh hier?«
»O Gott, ich klemme in dieser Hose fest!«, stöhnte Dora, während sie sich vergeblich bemühte, das Kleidungsstück abzustreifen. »Wie alt war Karen, als sie diese Hose getragen hat?«
»Ich habe ihm gesagt, dass wir heute Morgen kommen würden. Er hat versprochen, bis zwölf wegzubleiben, obwohl er meinte, ich könne den ganzen Tag haben. Er ist doch das Letzte! Sollen wir durch die Hintertür weglaufen?«
»Ich kann nirgendwo hinlaufen!«, erklärte Dora. »In dieser elenden Hose kann ich keinen Schritt tun. Ich bekomme sie weder rauf noch runter!«
»Ich werde etwas suchen, um sie aufzuschneiden. Hier – ein Maniküreset. Da muss eine Schere drin sein.«
Die winzige Schere machte keinen Eindruck auf den Stoff.
»O Gott, das ist einfach schrecklich«, rief Dora. »Meine Beine sind völlig taub. Sie werden mir die Beine amputieren müssen, ganz zu schweigen von der Hose.«
Jo spürte, wie kribbelndes Gelächter in ihr aufstieg, und kämpfte es nieder. »In der Küche
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