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Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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wird eine bessere Schere sein. Ich laufe schnell nach unten und hole sie.« Sie hörten, wie die Haustür geöffnet wurde. »Zu spät. Sie sind jetzt hier.«
    Beide Frauen standen da und lauschten, wobei Dora leicht schwankte, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Sie hörten, wie Dinge auf den Flurtisch geworfen wurden, Schlüssel klimperten, die Tür wurde geschlossen, und einen Moment später erklang eine Frauenstimme.
    »Wo ist sie?«
    Die Stimme war angespannt und eine Spur schrill.
    »Sie muss oben sein«, meinte Philip. »Jo!«, rief er die Treppe hinauf. »Bist du da?«
    Nach einem schnellen Blick auf Dora, die aufs Neue verzweifelt mit der Hose kämpfte, trat Jo auf den Flur hinaus, um mit Philip sprechen zu können. Mit einem Anflug unvernünftiger Erleichterung bemerkte sie, dass seine Begleiterin in einen anderen Raum gegangen war. »Ja. Ich dachte, ihr wolltet wegbleiben. Bis zwölf. Zuerst sollte ich einen ganzen Tag haben, dann einen Vormittag, und jetzt hatte ich nur ungefähr eine Stunde!«
    »Samantha hat etwas vergessen. Es ist ihr Zuhause. Sie kann kommen und gehen, wie es ihr gefällt.« Er klang wütender, als angebracht war. Schließlich hatte Jo ihr Kommen mit ihm abgesprochen.
    »Dora ist hier«, erwiderte Jo ruhig. »Wir brauchen eine Schere.«
    Aus der Küche erklang ein leiser Schrei. »Sie zerschneidet meine Kleider! Philip! Tu etwas!«
    »Jo! Wie kannst du es wagen?«, fragte Philip, einen Fuß auf der untersten Treppenstufe.
    Jo blickte auf ihn hinab. Sie konnte nicht glauben, was sie hörte. »Ich zerschneide nichts – bis auf eine alte Hose von Karen. Nein, komm nicht herauf. Ich werde nach unten kommen und mir eine Schere aus der Küche holen.«
    Sie ging die Treppe hinunter und traf die neue Liebe ihres Mannes in der Küche, wo sie ein Glas Wasser trank. Sie war sehr jung, einigermaßen hübsch und mit langen, nackten Beinen, die ein Minirock aufs Vorteilhafteste zur Geltung brachte. Jo musste einräumen, dass Samantha tatsächlich ein wenig so aussah wie sie selbst in diesem Alter. Samantha trank zweifellos jeden Tag viele Liter Wasser. Wäre sie eine Freundin von Karen gewesen, hätte Jo sie wahrscheinlich gemocht, doch es war unmöglich, ihre Nachfolgerin in Philips Bett zu mögen. Ihre Reife war der einzige Vorteil, den sie in dieser Situation hatte, und Jo tat ihr Bestes, erwachsen zu klingen. »Hallo«, grüßte sie und streckte die Hand aus. »Sie müssen Samantha sein. Ich bin Joanna.«
    »Aber alle nennen sie Jo«, warf Philip ein, der hinter sie getreten war.
    Jo ignorierte ihn. »Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mir eine Schere aus der Küche holen würde? Meine Freundin ist oben. Sie hat eine Hose meiner – unserer – Tochter anprobiert und kann sie nicht mehr ausziehen.« Sie lächelte, wobei sie immer noch versuchte, ihre Rolle als wohlwollende Schuldirektorin beizubehalten – schrecklich höflich und schrecklich herablassend.
    Philip und die Perle tauschten einen Blick, rührten sich aber nicht von der Stelle, als Jo zu der Schublade ging, in der sie immer die Schere aufbewahrt hatte. Glücklicherweise befand sie sich nach wie vor an ihrem Platz. Jo griff danach, und die Schere fühlte sich sehr vertraut an in ihrer Hand. Mit diesem getreuen Werkzeug hatten sie Pappkartonburgen und den Balkon von Romeo und Julia ausgeschnitten, weitere Theaterkulissen und ungezählte Weihnachtskarten. Und jetzt musste sie darum bitten, sich die Schere ausleihen zu dürfen.
    Sie räusperte sich. »Entschuldigung«, wandte sie sich an Samantha, die ihr den Weg versperrte.
    Die Perle bewegte sich nicht. »Was haben Sie mit dieser Schere vor?«
    »Ich habe es doch erzählt, ich will meine Freundin aus einer sehr hartnäckigen Leinenhose retten.«
    »Sie werden nicht dort hinaufgehen!«, erklärte Samantha höchst erregt. »Ich habe über Leute wie Sie gelesen, Leute, die sich rächen wollen. Ich habe keine Ahnung, was Sie vorhaben! Meine Kleider sind allesamt Designerstücke. Ich will nicht, dass Sie sie in Stücke schneiden.«
    Jo hatte den Eindruck, dass die jüngere Frau kurz vor einem hysterischen Anfall stand. »Warum sollte ich so etwas tun?«
    »Weil Sie eifersüchtig sind! Ich habe Ihnen Ihren Mann weggenommen!«
    Jo holte tief Luft. Es bestand kein Zweifel daran, dass sie die geschädigte Partei war, aber sie würde keine Zeit darauf verschwenden, diese junge Frau zu besänftigen, und da Philip zweifellos etwas dagegen haben würde, wenn Jo ihr ein Glas Wasser ins

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