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Gluecklich, wer vergisst

Gluecklich, wer vergisst

Titel: Gluecklich, wer vergisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edith Kneifl
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Windschutzscheibe.
    Gebüsch und Unkraut überwucherten den Maschendrahtzaun zu unserer Linken. Rechts vor uns stand eine halb verfallene Hütte.
    Jan brach als erster das unangenehme Schweigen. „Sind wir hier überhaupt richtig? Ich sehe weit und breit kein Schloss“, sagte er.
    „Die Nebengebäude des Schlosses sind im Zweiten Weltkrieg abgebrannt. Der verstorbene Baron hat eine Scheune und einen Werkzeugschuppen wieder aufbauen lassen. Ich glaube, wie stehen direkt vor der Scheune“, sagte ich.
    Nachdem ich meine Zigarette aus dem Fenster geschmissen hatte, fragte ich ihn: „Warum verdächtigt eigentlich niemand diesen überheblichen Doktor? Ich hatte gestern ein längeres Gespräch mit ihm. Auch er hatte gute Gründe, Philip zu hassen. Er behauptete, dass sich Philip selber aufgespießt hätte, dass er daran aber nicht gestorben sei. Seiner Version nach ist Philip unglücklich gestürzt und hatte einen Genickbruch. Warum ist er sich dessen so sicher? Was sagen die Gerichtsmediziner dazu?“
    „So weit sind sie noch nicht. Es wird ein paar Tage dauern, bis wir konkrete Ergebnisse bekommen.“
    „Trotzdem habt ihr eindeutig Mario im Visier. Gibt es irgendwelche Hinweise, von denen ich nichts weiß? Gustav hat mir bereits erzählt, dass Marios Alibi nicht hieb- und stichfest ist.“
    Jan ließ sich Zeit mit seiner Antwort, warf seinen Tschik aus dem Fenster und verriet mir dann, dass Gustav herausgefunden hatte, dass Mario seinen Koch gebeten hatte, ihm ein Alibi für die Tatzeit zu geben. „Bei seiner ersten Einvernahme hatte der Typ behauptet, Mario wäre den ganzen Abend hinter der Theke gestanden. Nachdem ihn dein Gustav mit ein paar Jugendsünden konfrontiert hatte, begann der junge Mann wie ein Lercherl zu singen und gab an, Mario an jenem Abend mindestens eine Stunde lang aus den Augen verloren zu haben. Zufällig genau zur Tatzeit. Dass Marios BMW oben beim Schloss auch ungefähr zur Tatzeit gesehen wurde, hat dir Gustav wahrscheinlich schon verraten.“ Jan sprach ganz sanft und sah mich dabei unsicher an.
    „Liebst du mich?“, fragte ich ihn ganz unverblümt.
    „Ja.“
    „Dann kannst du nicht ernsthaft glauben, dass mein Neffe ein Mörder ist.“
    „Sehr logisch“, sagte er und umarmte mich. „Nur weil Mario kein Alibi für die Tatzeit hat, muss er Philip noch lange nicht ermordet haben.“
    „Traust du ihm denn überhaupt einen Mord zu?“
    Jan zögerte. Aber er zögerte nicht zu lange. Sein „Nein“ klang überzeugend.
    Meine Belohnung für sein Vertrauen in meinen Neffen erfolgte mindestens so schnell wie sein „Nein“. Ich kletterte über den Steuerknüppel und setzte mich auf ihn. Viel mehr brauchte ich nicht zu tun. Während Jan seine Hose loszuwerden versuchte, brachte ich ihn mit meinen Küssen außer Atem.
    Das größere Problem waren meine hautengen Jeans. Ich schaffte es nicht, sie auszuziehen, stieß immer wieder mit dem Kopf an die niedrige Decke der DS. Schließlich öffnete ich die Tür und zog meine Jeans draußen im strömenden Regen aus.
    Als ich zitternd und fröstelnd wieder auf seinem Schoß saß, rührte sich nicht mehr allzu viel bei ihm. Lachend umarmten wir uns und blödelten eine Weile herum. Wir überlegten sogar, uns in die verfallene Scheune zu flüchten.
    Seine Küsse wurden bald leidenschaftlicher. Seine Lippen und seine Zunge spielten mit meinen Brüsten, trieben ein raffiniertes Spiel mit ihnen. Zärtlich streichelte er meinen Bauch und die Innenseiten meiner Schenkel.
    Ich wollte schreien, doch kein Laut entkam meinem Mund. Ich konnte mich nicht bewegen, war eingeklemmt zwischen der Decke, dem Steuerknüppel und der Tür.
    Er schob mich ein Stück höher. Das Lenkrad bohrte sich in mein Kreuz, während er meine Scham liebkoste. Ich stöhnte, allerdings weniger aus Leidenschaft als vor Schmerz. Meine Beine waren eingeschlafen. Ameisen krochen auf ihnen hoch. Und meinem verletzten Knie behagten diese akrobatischen Verrenkungen ebenfalls nicht.
    Jan hielt inne, öffnete die Tür auf seiner Seite und hob mich hinaus in den strömenden Regen, stieg danach selber aus und gab mir mit einem sanften Druck seiner Hände zu verstehen, dass ich mich auf den Fahrersitz knien solle. Als ich mich umdrehte, sah ich, wie das Wasser über sein Gesicht lief, seine fast unbehaarte Brust hinunterrann, seinen Bauch entlangperlte und auf sein Glied und seine Schenkel tropfte.
    Ich versuchte, mich dem Rhythmus seiner Bewegungen anzupassen. Seine Stöße waren heftig. Doch ich

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