Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
einem Antiquitätenladen geliehen, und sie sollte nicht benutzt werden.«
    »Erzählen Sie nicht weiter, bevor ich das Abendessen fertig habe!«, bat Beverley. »Roger kommt heute Abend nicht zurück, daher können wir einfach mit einem Teller auf dem Schoß essen, und ich möchte nicht ein Wort verpassen.«
    Perdita nutzte Beverleys Abwesenheit, um ein paar Sekunden die Augen zu schließen und darüber nachzusinnen, warum sie um Rogers willen ein förmliches Essen akzeptierten, das sie doch in Wirklichkeit gar nicht wollten. Es misslang ihr vollkommen, ihre unfreundlichen Gedanken in Bezug auf ihn beiseite zu drängen. Sie glaubte nicht, dass er hinter Kittys Geld her war, aber ein furchtbarer Langweiler war er trotzdem.
    »Also«, sagte Beverley, als sie eine Schale Kabeljau in Soße, grüne Bohnen und neue Kartoffeln auf Kittys Tisch stellte und Perdita eine ähnliche Schale gab, um auf dem Schoß essen zu können. Ihre eigene Portion stellte sie auf einen kleinen Beistelltisch. »Haben sie Sie gezwungen, Make-up zu tragen?«
    »Zuerst ja, mit allem Drum und Dran. Das Make-up-Mädchen, Sukie, war ganz reizend. Und mir gefiel es ausgesprochen gut, wie ich aussah - kein bisschen wie ich selbst natürlich, aber eben wie eine ganz hübsch anzusehende Frau. Dann jedoch musste ich mir alles wieder abwischen. Glücklicherweise war das, was übrig blieb, auch ganz nett. Könnt ihr es denn nicht sehen?« Perdita klimperte mit den Wimpern, und Beverley und Kitty musterten sie mit zusammengekniffenen Augen, konnten aber nichts feststellen.
    Perdita nahm eine Gabel von dem Kabeljau in Soße und sehnte sich einen Augenblick lang nach der Ente, die den ganzen Tag in verschiedenen Stadien der Zubereitung auf dem Herd gestanden hatte, was bedeutete, dass man sie unmöglich noch essen konnte. Am Ende war der arme Vogel mit Glyzerin besprüht worden, um ihm den Glanz zurückzugeben, den er etwa um neun Uhr morgens bereits verloren hatte. Spot an auf die Speisen, Spot aus für Lucas und Perdita.
    »Was war mit Lucas? Er hat doch nicht etwa auch Make-up getragen, oder?« Kitty klang entsetzt.
    »Ich bin mir nicht sicher«, antwortete Perdita, die Kittys Vorstellung eines machohaften Lucas' nicht von solchen Frivolitäten zerstört sehen wollte. »Er hatte zwar kein Make-up, aber dafür jede Menge Frauen, Hauswirtschafterinnen, die das Essen vorbereiten, dann die Produktionsassistentin ...«
    »Was tun denn die Hauswirtschafterinnen?«, wollte Kitty wissen. »Wenn Lucas kochen soll, wozu brauchen sie dann sie?«
    »Um Lucas' kostbare Zeit zu sparen. Wie gesagt, sie bereiten alles vor, hacken die Zwiebeln und geben sie in kleine Schälchen - die solltest du übrigens mal sehen - nichts von diesem Pyrexmüll wie in Blue Peter, sondern kleine Tonschälchen mit winzigen Griffen. Niedlich. Anscheinend sollten irgendwelche Hauswirtschafterinnen auch die Rezepte entwerfen, aber Lucas hat das verhindert. Die Produktionsassistentin, Karen, hat es mir erzählt. Wie auch immer, die Hauswirtschafterinnen kochen alles in jedem unterschiedlichen Stadium vor, sodass man eine Aufnahme von Lucas machen kann, wie er ein Stück von der Ente in eine Pfanne gibt, aber dann bereitet er es nicht weiter zu. Oder man sieht, wie er das Fleisch in ungefähr einen Zentimeter dicke Scheiben schneidet, jedenfalls wirklich dünn und praktisch roh, oder es mit Soße beträufelt oder sonst was macht. Alle scharwenzeln um Lucas herum, weil er der Star ist, und je schlimmer die Leute sind, umso grimmiger wird Lucas, und je grimmiger er wird, umso schlimmer scharwenzeln die anderen.« Sie nahm einen großen Schluck von dem kleinen Whisky, den Beverley ihr eingeschenkt hatte. »Es ist wirklich komisch. Bloß dauern die Vorbereitungen immer so lange, dass mein armes Gemüse unter dem Licht ganz welk wird.«
    »Das klingt nach einem wunderbaren Spaß, Liebes. Hast du all die herrlichen Dinge gegessen, die Lucas gekocht hat?«
    »Nein, weil sie zu lange herumgelegen haben. Die Frauen wollten sie uns nicht essen lassen. Sie fürchteten, es hätten sich darauf wahrscheinlich alle möglichen Bakterien angesammelt.«
    Perdita seufzte. Jetzt, da sie Kitty und Beverley alles erzählt hatte und die Erregung langsam von ihr abfiel, war sie nur noch erschöpft. Sie hatte ihren Appetit verloren, und der Whisky hatte sie sehr müde gemacht. Sie schob ihr Essen auf dem Teller hin und her, bis es so aussah, als hätte sie einen Teil davon gegessen, dann entschuldigte sie sich.
    »Meint

Weitere Kostenlose Bücher