Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
und geschäftsmäßiger.
    »Um Himmels willen, Perdita«, blaffte Lucas, »halt dich an deinen Text! Wir sitzen sonst die ganze Nacht hier fest.«
    »Nun, es ist aber auch eine blöde Frage!«, verteidigte Perdita sich. »Wer könnte denn sonst in meine Küche gekommen und die Linsen zum Keimen gebracht haben?«
    Lucas stöhnte. »Sag einfach, was in deinem Skript steht. Wir werden langsam müde!«
    Perdita öffnete ihre Gartentür, lächelte und sagte schätzungsweise zwanzig Mal »Hi! Lucas!« Jedes Mal stimmte irgendetwas nicht. Ihre Geduld hatte schlimmeren Schaden gelitten als ihr Gemüse. »Aber es ist so künstlich! Lucas fragt mich, ob ich etwas Hübsches für ihn hätte - als wäre es nicht völlig ausgeschlossen, dass ich antwortete: ›Nein, ich wollte das ganze Zeug hier nur gerade auf den Komposthaufen werfen!‹ Das ist doch einfach blöd!«
    »Es scheint tatsächlich irgendwie zwischen euch beiden gewisse Spannungen zu geben«, stellte George fest. »Oder liegt das nur am Skript?«
    »Es liegt nur am Skript«, erwiderte Lucas.
    »Wir hassen einander«, maulte Perdita. »Das haben wir dir vor einer Ewigkeit schon erzählt.«
    »Sieht für mich nicht nach Hass aus. Versuchen wir es noch mal.«
    Ein Mädchen kam herbei und puderte Perdita die Nase. »Da fängt schon die Haut an zu glänzen«, erklärte sie.
    »Das nennt man Schweiß«, sagte Perdita. »So was kann in Küchen schon mal vorkommen.«
    »Eigentlich«, bemerkte George, der Perdita mit schmalen Augen angesehen hatte, »eigentlich finde ich, sie trägt zu viel Make-up. Ich finde, ein natürlicher Dryadenlook würde sich besser machen.«
    Perdita, die in ihrem ganzen Leben noch nie so viel Make-up gleichzeitig getragen hatte, war mit der Wirkung ziemlich zufrieden gewesen. Sie hatte noch nie gemerkt, wie lang und gebogen ihre Wimpern sein konnten oder dass Kajal ihre Augen dermaßen vergrößerte. Sie wollte nicht alles wieder abwaschen - wie ein Schulmädchen, dem man befahl, sich das Gesicht zu schrubben. »Wir haben Stunden darauf verwandt, das Make-up aufzulegen, und mir gefällt es. Können wir es nicht einfach so lassen, wie es ist?«
    »Tu einfach, was man dir sagt, Perdita! Du bist eine Naturschönheit, du brauchst diesen ganzen Mist nicht«, befahl Lucas.
    Der Produzent warf ihm einen schnellen Blick zu. »Er hat Recht, Schätzchen. Lass uns mal sehen, wie du ohne aussiehst.«
    Perdita und Sukie, das Make-up-Mädchen, die viel Zeit gehabt hatten, um sich miteinander anzufreunden, liefen Sturm gegen die Vernunftlosigkeit des männlichen Geschlechtes. Sie waren in Perditas Schlafzimmer, das in ein Umkleidezimmer verwandelt worden war.
    »Also, kennt ihr beide, Lucas und du, euch gut?«, wollte Sukie wissen, während sie Perditas Lippen mit einem Papiertuch abwischte. »Es scheint tatsächlich Spannungen zwischen euch zu geben, ganz wie George sagte.«
    »Oh, die gibt es wahrhaftig. Wir streiten uns dauernd. Aber es ist nichts Romantisches, falls du darauf hinauswillst.«
    »Hmm.« Das Make-up-Mädchen musterte sie mit dem schmaläugigen Blick eines Profis. Ob die Bemerkung sich auf Perditas Beziehung zu Lucas bezog oder auf die Wirkung, die der Make-up-Entferner auf Perditas Gesicht gehabt hatte, ließ sich nicht feststellen. »Weißt du, du siehst wirklich toll aus. Vor allem mit einer winzigen Spur Make-up. Du weißt doch, wie das ist: Make-up sieht immer am besten frühmorgens aus, wenn man am Abend zuvor zu viel getrunken hat oder zu müde war, um es richtig abzunehmen.«
    Perdita seufzte. Sie konnte sich schwach an dieses Phänomen erinnern.
    »Und jede Frau findet Lucas attraktiv, das geht gar nicht anders.«
    »Ich glaube, mir fehlt da ein Hormon«, log Perdita. »Mir sagt er überhaupt nichts.«
    »Wahrhaftig! Was für eine Verschwendung, wo er doch so offensichtlich scharf auf dich ist!«
    »Wie um alles in der Welt willst du das wissen? Ich meine - du irrst dich. Aber wie kommst du darauf, dass es so sein könnte?«
    »Oh, du weißt schon! Die Art, wie er dich pausenlos anfaucht und anfunkelt. Mir gegenüber ist er der Charme in Person. So«, sie ließ einen Pinsel über Perditas Gesicht huschen. »Das sollte den Herren der Schöpfung gefallen, und jetzt gehen wir besser wieder runter, sonst drehen sie am Ende noch durch.«
    »Es hat eine kleine Planänderung gegeben«, erklärte George. »Wir vergessen das Skript. Perdita wird hereinkommen und Lucas ihren Korb zeigen. Lucas wird dann irgendeine spontane Bemerkung machen - wie

Weitere Kostenlose Bücher