Glücksboten
bin!«
David Winter seufzte ekstatisch. »Original - einfach perfekt!«
Perdita geriet langsam in Panik. »Hören Sie, diese Küche ist für eine einzige Person schon zu klein. Es wäre vollkommen unmöglich, hier eine Fernsehsendung zu drehen. Lucas würde es grässlich finden, nicht wahr, Lucas? Und er ist Ihr Star!«
»Genau genommen«, bemerkte das lästige Individuum, das die altertümliche Spüle entdeckt hatte, »könnten wir alle draußen im Flur stehen und trotzdem gute Aufnahmen machen. Wenn die Küche aufgeräumt wäre, wäre sie ideal für unsere Zwecke.«
»Nun, sie wird aber nicht aufgeräumt! Das hier ist mein Zuhause und der Ort, an dem ich arbeite, und ich werde ihn nicht für Sie aufmotzen!« Perdita war zum Heulen zu Mute.
»Immer mit der Ruhe«, meinte Lucas. »Du hast uns schließlich angeboten, uns dein Cottage zu zeigen. Jetzt kannst du nicht sauer sein, weil die Leute es mögen.«
Sie wandte sich wieder zu Lucas um. »Willst du mir ernsthaft erzählen, du wärst bereit, eine Kochsendung in einer Küche zu machen, in der kaum Platz genug ist, um einen Kessel aufzusetzen? Und das schon, ohne dass hier Kameraleute, Tonleute und Gott weiß wer sonst noch umherwuseln?«
»Wenn sie nicht voller Müll wäre, hätten wir Platz genug«, entgegnete Lucas.
Perdita war nicht länger zum Heulen zu Mute; ihr war langsam danach, Lucas umzubringen, langsam und schmerzhaft und vorzugsweise vor den Augen tausender von Zuschauern.
»Und Sie wären natürlich auch mit von der Partie. Sie könnten uns von all den wunderbaren Pflanzen erzählen, die Sie anbauen«, schlug David Winter vor, als stellte er ihr damit einen besonderen Leckerbissen in Aussicht.
»Ich will aber nicht ins Fernsehen. Ich habe einen Job«, erklärte Perdita ungehalten.
»Wir würden für die Benutzung Ihres Cottages bezahlen«, fuhr David fort.
»Und du brauchst wahrhaftig einen neuen Lieferwagen«, bemerkte Lucas.
David runzelte die Stirn, weil er nicht den Eindruck vermitteln wollte, als würden sie gewaltige Summen bezahlen. »Dafür würde das Honorar wohl nicht reichen, aber es wäre eine wunderbare Publicity für Ihr Geschäft«, meinte er.
Perdita holte tief Luft. »Ich habe auch ohne Publicity genug zu tun, und Sie würden wohl erst in einer Ewigkeit mit dem Drehen anfangen. Bis dahin habe ich bereits ohne Ihr Geld einen neuen Wagen gekauft.«
»Also, eigentlich wollen wir so ziemlich sofort anfangen. Die Sendung soll im Frühling ausgestrahlt werden.«
Schließlich und endlich verabschiedeten sich alle bis auf Lucas und fuhren davon. Lucas blieb.
»Hast du nicht irgendwelche unaussprechlich teuren Gourmetspeisen vorzubereiten?«, fragte Perdita, als sie bemerkte, dass er nicht mit den anderen gegangen war.
Er schüttelte den Kopf. »Wir haben diese Woche über Mittag geschlossen.«
»Aber du musst doch bestimmt etwas für heute Abend vorbereiten?«
»Das habe ich Greg und Janey übertragen. Auch wenn sie das sicher gründlich verpfuschen werden.«
»Was bringt dich auf den Gedanken, sie würden es verpfuschen?«
Lucas seufzte. »Erfahrung.«
»Du bist ein absoluter Mistkerl. Ich weiß nicht, warum überhaupt jemand für einen Chef wie dich arbeiten will.«
»Weil die Leute Geld und Erfahrung brauchen.«
»Geld! Die Bezahlung ist schon mal mies, so viel weiß ich jedenfalls.«
»Nun, sie ist immer noch eine Spur besser als das, was die meisten Leute auf Janeys und Gregs Niveau bekommen. Die beiden müssen sich das Geld natürlich verdienen. Aber das ist nur fair.«
Perdita antwortete nicht, sondern erneuerte nur stillschweigend ihren Schwur, für Janey etwas Besseres zu finden als die Arbeit für Lucas.
»Ich nehme an, du möchtest, dass ich dich zurückfahre«, sagte sie und wünschte sich dabei nichts mehr, als ihn in seiner schwarz-weiß karierten Hose, seiner Kochjacke und seinen Arbeitsschuhen zu Fuß zurücklaufen zu lassen.
»Eigentlich wollte ich sehen, was du hier machst.« Er spürte ihren Widerstand. »Es sei denn natürlich, du schämst dich dafür.«
Perdita war zutiefst stolz auf ihren Gartenbaubetrieb, und ein Teil von ihr wünschte sich die Gelegenheit, Lucas zu zeigen, wie gut sie zurechtgekommen war, seit er sie verlassen hatte, aber einer derart arroganten Forderung konnte sie unmöglich nachkommen. »Natürlich schäme ich mich nicht dafür. Aber die Tatsache, dass wir einmal verheiratet waren, gibt dir nicht das Recht, eine Führung zu verlangen.«
»Das tut es sicher nicht. Aber
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