Glücksboten
schmackhaft. Alle, mit Ausnahme von Lucas, ergingen sich in lautstarken Lobeshymnen für Perdita, da sie alle wussten, dass das Kochen nicht ihr Ding war.
»Darling! Das ist himmlisch«, versicherte Kitty. »Ich hätte nicht gedacht, dass ich rohes Lamm mag, aber dies hier ist einfach vorzüglich, absolut zart.«
»Das ist nicht mein Verdienst. Das haben wir dem Biometzger zu verdanken«, erwiderte Perdita.
»Also, das Gemüse ist aber dein Verdienst«, warf Janey ein. »Und es ist genau auf den Punkt gegart.« Sie errötete und schielte zu Lucas hinüber, um festzustellen, ob diese Bemerkung zu kulinarischen Fragen in seinen Augen akzeptabel war.
»Das Gemüse ist in Ordnung«, pflichtete Lucas ihr bei. »Die Präsentation ist ein wenig schlicht, aber es schmeckt jedenfalls frisch.«
»Und was ist mit der Soße?«, fragte Perdita provokativ.
Lucas sah sie an. »Wollen wir eine angenehme Stunde nicht damit verderben, diesen Punkt näher zu erörtern.«
»Ich finde sie wirklich lecker«, meinte William. »Ist noch was davon da?«
»Und was ist das?«, wollte Lucas wissen, als Perdita ihm eine Glasschale reichte.
»Ein Trifle«, antwortete Perdita.
»Das hatte ich schon befürchtet«, sagte Lucas.
»Also wirklich, junger Mann. Kritisieren Sie es nicht, bevor Sie es gekostet haben«, brummte Kitty. »Das ist ein Familienrezept und wurde von Generation zu Generation weitergereicht.«
»Ich dachte, Sie und Perdita wären nicht wirklich miteinander verwandt.«
»Oh, halt einfach den Mund und iss«, murmelte Perdita zu Janeys nicht unbeträchtlicher Überraschung.
»Oh«, machte er nach dem ersten Löffel. »Keine Gelatine? Ich bin fast enttäuscht.«
»Das ist köstlich«, schwärmte Janey. »Kann ich das Rezept haben?«
»Wenn du versprichst, es nicht an Lucas weiterzugeben«, erwiderte Perdita. »Ich möchte nicht, dass unser Trifle als eine seiner Kreationen auf der Speisekarte von Grantly House auftaucht.«
Schließlich näherte sich die Mahlzeit dem Ende. Es wurden Kaffee und verschiedene Sorten Tee gekocht und getrunken, Kittys Pralinen wurden herumgereicht, und Perdita zermarterte sich gerade das Hirn nach irgendeinem neutralen Gesprächsthema, als Kitty sich erhob.
»Also, ich glaube, ich gehe jetzt besser ...«
»Ich bringe dich mit dem Wagen zurück«, erklärte Perdita und sprang auf.
»Unsinn. Es ist nicht nötig, die Gesellschaft aufzuheben. Ich habe nur ein paar Schritte bis nach Hause.«
»Nein.« Perdita wusste, dass ihre alte Freundin sich nach ihrem Mittagsschläfchen sehnte. »Du bist zu Fuß hergekommen und hast all diese Flaschen geschleppt, ich finde, das ist genug Bewegung für einen Tag.«
»Ich nehme Mrs Anson mit zurück«, erklärte Lucas entschieden. »Dann brauchst du deine Gäste nicht allein zu lassen, Perdita.«
Perdita und Kitty musterten ihn beide mit schmalen Augen. »Hast du denn einen anständigen Wagen?«, fragte Perdita.
»Nun, er ist jedenfalls hundert Prozent besser als deiner.«
»Lucas hat ein wunderschönes Auto«, murmelte Janey, und ihre Stimme klang dabei eine Spur träumerisch.
»Also gut«, gab Kitty nach. »Wenn Sie so nett sein wollen, nehme ich Ihr großzügiges Angebot gern an.« Kitty, die zwar nie selbst einen Führerschein besessen hatte, fuhr gern mit schnellen Autos. »Du brauchst mich nicht nach draußen zu begleiten, Perdita, Liebes. Lucas wird sich um mich kümmern.«
Obwohl es ihr widerstrebte, Kitty mit dem Dämonenkönig davonfahren zu lassen, konnte sie wohl kaum Einwände dagegen erheben, wenn Kitty selbst so versessen darauf zu sein schien. Sie küsste ihre Freundin nur auf die Wange und dankte ihr noch einmal für ihre Großzügigkeit, was den Wein und den Sherry betraf.
»Also gut«, sagte Janey. »Dann lasst uns mal den Abwasch erledigen.«
William stand auf. Er brannte offensichtlich darauf, nach Hause zu kommen und sich irgendeine Sportsendung anzusehen, aber er erwiderte nur tapfer: »Na klar.«
»Auf keinen Fall! Ich würde nicht im Traum daran denken, euch abwaschen zu lassen. Aber wenn du gehst, William, könntest du Janey vielleicht im Wagen mitnehmen? Sie ist mit Lucas gekommen, und obwohl ich sie natürlich zurückfahren könnte ...« Sie ließ ihren Satz unvollendet.
»Selbstverständlich kann ich Janey mitnehmen.«
Janey wirkte nicht gerade begeistert. »Wenn wir wirklich nicht beim Abwasch helfen dürfen, lass uns wenigstens ein paar Sachen raustragen.«
Als sie allein in der Küche waren, bemerkte Perdita:
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