Glücksboten
Schlaganfall bekommen, und das ist eine Möglichkeit, die wir in Betracht ziehen müssen, könnten Sie hier bleiben, falls Perdita bei Ihnen lebt und Sie eine entsprechende Pflege hätten.«
»Das Ganze ist doch ein Sturm im Wasserglas«, brummte Kitty. »Darf ich Ihnen noch einen Drink anbieten?«
Perdita führte den Arzt hinaus, nachdem Kitty ihm noch den Garten gezeigt hatte, um ihm zu beweisen, wie fit und gesund sie war. Er nahm mehrere Blumentöpfe mit bewurzelten Ablegern aus Kittys Gewächshaus mit und bekam noch einen Zweig Winterblüte für seine Frau mit auf den Weg.
»Sie ist bemerkenswert fit für ihr Alter«, meinte er, noch bevor Perdita ihrer Besorgnis Ausdruck verleihen konnte. »Und es hat wirklich keinen Sinn, ihr die Dinge im Leben wegzunehmen, die ihr Freude machen. Aber es besteht die sehr reale Gefahr eines Schlaganfalls, der Ihr Leben von einem Tag auf den anderen sehr verändern könnte. Selbst mit dem besten Willen auf der Welt könnten Sie sie niemals ganz allein versorgen, selbst wenn Sie kein Geschäft zu führen hätten. Sie würden Hilfe brauchen, die sehr teuer wäre. Könnte Mrs Anson sich eine Privatpflege leisten, wissen Sie das?«
»Ich fürchte, ich weiß es nicht. Sie versucht immer, mir Geld zu geben, aber das heißt nicht, dass sie vermögend ist. Sie ist nur großzügig.«
»Dann schlage ich vor, Sie versuchen, es herauszufinden. Dann sind Sie beide vorbereitet, falls es zum Schlimmsten kommen sollte. Ich würde mir wünschen, dass Mrs Anson eines Nachts friedlich und schmerzlos einschläft, und ich bin mir sicher, Ihnen geht es ebenso«, fügte er entschieden hinzu, »aber falls das nicht passiert, ist es eine gute Idee, einen Notfallplan zu haben. Es gibt Agenturen, die Krankenpflegerinnen vermitteln.«
Perdita seufzte, und zwar lauter, als ihr bewusst gewesen war.
»Ich nehme nicht an, dass Sie selbst sehr oft zum Arzt gehen, oder?«
»Nein. Aber das ist auch nicht nötig, ich bin niemals krank.«
»Selbst wenn Sie es nicht sind, können Sie immer zu mir kommen, wenn Sie sich einmal um Mrs Anson Sorgen machen oder sonst etwas ist.«
Perdita, die ohnehin sehr aufgewühlt war, spürte, wie ihr die Tränen kamen. »Das ist sehr freundlich von Ihnen«, gab sie heiser zurück.
Als sie zurückkam, war Kitty im Wohnzimmer. Sie trug immer noch ihre Gartenschuhe und sah bei weitem müder aus, als sie es den Arzt hatte merken lassen. Perdita bereitete ihr ein Omelett zu und erklärte, dass sie über Nacht bleiben werde, ganz egal, was der Arzt gesagt hatte.
Kitty akzeptierte das ohne Widerrede, ein Hinweis darauf, dass Dr. Edwards keineswegs unnötig pessimistisch gewesen war. Auch Kitty schien das zu empfinden.
»Um den lieben Winston mal wieder falsch zu zitieren«, meinte sie, »es ist nicht der Anfang vom Ende, aber ich habe das Gefühl, dass es das Ende des Anfangs ist.«
Perdita drückte Kitty sehr fest an sich. »Ich nehme an, du hast Recht. Aber obwohl ich dir nicht versprechen kann, dir eine tödliche Injektion zu verabreichen, verspreche ich dir, dass du nicht in ein Heim gehen wirst, solange noch ein Atemzug in mir steckt.«
Kitty, die normalerweise nicht viel von körperlicher Berührung hielt, erwiderte die Umarmung. »Dafür danke ich dir. Es wäre mir sehr wichtig, hier bleiben zu können. Obwohl ich natürlich in dem Augenblick, in dem ich zur Last würde, lieber ...«
»Sag es nicht!«
»Also gut, wenn du so zimperlich bist ... Aber ich habe hier eine Kleinigkeit für dich.« Kitty ging zu dem Kaminsims in der Küche und holte hinter der Uhr einen Umschlag hervor. »Um dir die Mühe zu ersparen, ihn zu öffnen - es ist das Geld für einen neuen Lieferwagen. Und keine Einwände bitte. Wenn mein ganzes Geld an Privatpflegerinnen geht, und ich versichere dir, ich habe in der Tat eine Menge Geld, möchte ich, dass du auch etwas bekommst. Das spart die Erbschaftssteuer.«
»Nur wenn du noch sieben Jahre lebst.« Perdita weigerte sich, den Umschlag anzunehmen.
»Liebes, das kann ich dir nicht garantieren, aber der Gedanke, den Mann vom Finanzamt zu betrügen, wäre ein Anreiz für mich, auf mich Acht zu geben.«
»Das haben die Leute vom Finanzamt bestimmt nicht verdient. Sie sind wahrscheinlich alle sehr nett.«
»Ich dachte auch, du wärst sehr nett, bis du plötzlich so halsstarrig wurdest. Nimm den Scheck und kauf dir davon einen Wagen! Außerdem ...«, Kitty wusste, wann sie einen Sieg für sich verbuchen konnte, »wenn ich mir einen von diesen
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