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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Wirklich? Ich könnte fast in Versuchung geraten. Aber es gibt wohl kaum etwas, was ich mit dir machen könnte oder du mit mir, das mich dafür entschädigen würde, dass ich meinen Michelin-Stern nicht bekomme.«
    Sie biss sich auf die Unterlippe und schloss die Augen. »Lucas!«, flehte sie.
    »Hm, wir werden sehen, nicht wahr?«, meinte er nach einigen Minuten, die zu Stunden geworden waren. »Wenn du deine Sache gut machst, kann Janey ihren Job behalten. Aber verpfuschst du sie, ist Janey weg vom Fenster. Ist das fair?«
    Die Erleichterung gab Perdita ihre Sprache zurück. »Es ist überhaupt nicht fair, Lucas. Aber so eine große Überraschung ist das nicht, oder? Fairness war nie deine starke Seite!«
    »Dann solltest du besser spuren, Sweetheart. Obwohl Gott allein weiß, was zum Teufel ich dir zu tun geben soll. Wenn du nicht wie üblich vollkommen unmöglich aussehen würdest, würde ich dich draußen im Speisesaal einsetzen, wo du mir nicht im Weg stehen kannst.«
    Perdita hatte sich eine Schürze von Kitty geliehen und trug eine saubere weiße Bluse und ihre neueste Jeans. Verhältnismäßig chic, hatte sie gedacht. »Ich sehe doch absolut ordentlich aus!«
    »Nein, tust du nicht! Eine Kochjacke könnten wir wohl für dich auftreiben, aber es gibt hier keine schlichten schwarzen Röcke.«
    »Ich könnte nach Hause fahren und mir einen holen!«
    »O nein, könntest du nicht. Erstens glaube ich gar nicht, dass du einen besitzt, und zweitens steht dir eine sehr unangenehme Überraschung bevor, wenn du denkst, du würdest dieses Haus verlassen, bevor du genau weißt, wie hart es ist, in einer professionellen Küche zu arbeiten.« Er blickte auf, da sich in diesem Moment die Küchentür öffnete und andere Leute hereinkamen. »Ich brauche einen Beikoch für heute Abend«, erklärte er den beiden Männern und den beiden Frauen, die mit wachsamen Mienen dort standen. »Sie da!« Er zeigte anklagend mit dem Finger auf einen hochgewachsenen Jungen, der in seiner weißen Kochmontur ausgesprochen chic aussah. »Welche Qualifikationen haben Sie?« Der Junge murmelte etwas. »Das dürfte wohl gehen. Wie heißen Sie? Was? Tom? Sie sind Beikoch.«
    »Ja, Chef. Vielen Dank, Chef.«
    »Was die anderen von Ihnen betrifft, machen Sie sich mit der Einrichtung vertraut. Und Perdita, halte bitte dein Haar aus dem Essen.« Er stolzierte aus der Küche zum Kühlschrank und begann, verschiedene Dinge herauszuholen.
    Perdita, die sich furchtbar überflüssig und unqualifiziert fühlte und ihr Haar ohnehin schon zu einem schmerzhaft strammen Pferdeschwanz frisiert hatte, folgte ihm in der Hoffnung, ihre Anweisungen außer Hörweite der anderen zu erhalten. »Was soll ich tun? Könnte ich Kartoffeln schälen?«
    »Die Kartoffeln sind heute Morgen geschält worden, und ich bezweifle stark, dass du irgendetwas tun könntest, das mir auch nur von geringstem Nutzen ist. Was eine Schande ist, denn Janey hat sich wirklich gut gemacht, und ich werde sie vermissen.«
    »Du kannst sie nicht entlassen!«
    »Und ob ich das kann. Dies ist meine Küche, und ich kann darin machen, was ich will, verdammt noch mal. Jetzt geh mir aus dem Weg und warte auf weitere Anweisungen.« Er wandte sich wieder an die anderen: »Also schön! Alle mal herhören. Wir erwarten für acht Uhr eine Gesellschaft von dreißig Personen. Es ist nichts im Voraus bestellt worden. Ich möchte, dass die Gäste so schnell und so effektiv wie nur möglich bedient werden. Es handelt sich um eine Gruppe von Hoteliers. Die Leute sind nicht geschäftlich hier, aber sie verstehen etwas von Essen und von Service, und ich möchte keine Patzer bei ihren Bestellungen. Verstanden?«
    Alle nickten.
    »Außerdem habe ich ein Gerücht gehört, das natürlich völlig unbegründet sein könnte, dass heute Abend ein Michelin-Inspektor zu uns kommt. Sie werden nicht wissen, welcher der Gäste es ist, daher will ich, dass jeder, aber auch jeder einen erstklassigen Service bekommt. Von unserem Personal fehlt heute Abend jemand«, fügte er hinzu und bedachte Perdita mit einem Blick, der sie wissen ließ, dass sie niemals den Status »Personal« erreichen würde, »daher müssen wir uns ranhalten.«
    Neuerliches Nicken.
    »Okay, krempeln wir die Ärmel hoch.«
    Perdita ging zur Spüle, wo ein junger Mann mit blühender Akne und leerem Blick brühheißes Wasser in das Becken ließ. »Kann ich das machen? Ich bin nämlich nicht ausgebildet. Sie könnten vielleicht etwas Anspruchsvolleres tun.«
    Der

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