Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
Junge sah sie ängstlich an.
    Lucas legte ihr eine Hand auf die Schulter und zog sie zur Seite. »Dieser KH - Küchenhelfer für dich - hat Lernprobleme. Er kann den Abwasch absolut effizient erledigen, aber er kann sonst nichts tun. Dir werde ich nicht einmal den Abwasch anvertrauen.«
    »Ich denke, jetzt gehst du wirklich ein bisschen weit, Lucas«, erwiderte sie sehr leise. »Ich bin keine Vollidiotin.«
    »Würdest du mich auf deine Folientunnel loslassen? Nein? Nun, dies hier ist mein Arbeitsraum, und lieber verzichte ich auf ein paar Hände, als ständig jemanden unter den Füßen zu haben, der noch nie in einer Küche war! Und jetzt geh mir aus dem Weg!«
    Perdita zog sich zurück und stellte sich neben einen jungen Mann, der Kartoffelscheiben in einer Pfanne garte. Er beobachtete sie ängstlich und behielt dabei ständig eine Aubergine im Auge, die er in so hauchdünne Scheiben schnitt, dass man beinahe hindurchsehen konnte. »Kann ich Ihnen helfen? Ich könnte die Auberginen unmöglich so dünn schneiden, aber ich könnte die Kartoffeln im Auge behalten.«
    »Okay, aber sie dürfen nicht zu lange kochen. Sie sollen sautiert werden.«
    Perdita stellte sich vor den Herd und stocherte gelegentlich mit einem Messer in den Kartoffeln herum. Dann hörte sie einen leisen Aufschrei in der Ecke und sah, dass ein junges Mädchen ein kaltes pochiertes Ei auf den Boden hatte fallen lassen, und eine ganze Schale dieser Eier stand am Rand der Theke und drohte ebenfalls herunterzufallen. Perdita stürzte hinzu, um die Schüssel zu retten und dem Mädchen beim Saubermachen zu helfen, bevor Lucas etwas bemerkte. Sogar sie wusste, wo sich die große Rolle mit blauem Küchenpapier befand, und binnen weniger Augenblicke war Perdita wieder bei ihren Kartoffeln. Aber nicht vor Lucas.
    »Was soll das sein?«, fragte er scharf.
    Es war offensichtlich eine rhetorische Frage, und Perdita hatte keine Ahnung, was sie darauf antworten sollte.
    Er nahm die Pfanne und ein Sieb und brachte beides zur Spüle hinüber. Dann kippte er die Kartoffeln in das Sieb, ohne den Blick auch nur eine Sekunde von Perdita abzuwenden, und ließ die Kartoffeln auf den Boden klatschen. »Mach das sauber«, befahl er ihr. »Das Zeug ist der reinste Brei. Wir betreiben hier keine Pastetenbude.«
    Dann ging er mit langen Schritten zu dem jungen Mann zurück, dessen Kartoffeln es gewesen waren. »Wenn ich die Zeit für Albereien hätte, würde ich Sie zwingen, diese Kartoffeln vom Fußboden zu essen. Sie haben die Verantwortung dafür getragen, und Sie hatten kein Recht, sie auf diese Frau abzuwälzen, die einen Scheißdreck vom Kochen versteht.«
    »Nein, Chef, tut mir Leid, Chef.«
    Perdita, die die Kartoffeln inzwischen aufgelesen hatte, holte tief Luft und ging zu Lucas, der mit finsterem Blick ein Rinderfilet musterte, als trüge es persönlich die Verantwortung für all seine Probleme.
    »Ich denke, ich gehe am besten einfach«, schlug sie vor. »Hier bin ich ja doch nur im Weg.«
    »Wenn du gehst, geht Janey«, erwiderte er, ohne aufzublicken.
    »Diese Situation ist unerträglich!«
    »Du hast sie selbst herbeigeführt. Wenn es dir nicht gefällt, gib nicht mir die Schuld daran.« Er seufzte und sah auf. »Sieh zu, dass du niemandem in die Quere kommst, verdammt. Geh in die Ecke und hack Petersilie.«
    Es ist doch immer schön, mit einem Freund zusammen zu sein, dachte Perdita und holte ein Bündel Petersilie, die sie selbst angebaut hatte, aus dem Kühlraum. Dann entfernte sie sich damit so weit von Lucas wie nur möglich, suchte sich ein Brett und ein Messer und begann zu hacken.
    Eine besorgt dreinblickende Kellnerin trat herein. »Die Dreißig-Personen-Gesellschaft kommt an. Die Leute nehmen in der Bar Drinks. Soll ich ihnen die Speisekarten jetzt rausbringen oder warten, bis alle hier sind?«
    »Warten Sie besser. Also, sind wir bereit, Leute?«
    Eine jähe Stille senkte sich über den sonst so hektischen Raum. Die Anspannung und die Hitze schienen von Sekunde zu Sekunde zuzunehmen. Der frisch ernannte Beikoch wischte sich über die Stirn, davon abgesehen bewegte sich niemand.
    Perdita verzog sich tiefer in ihre Ecke und beugte sich über ihre Arbeit.

Kapitel 11
    E s kehrte eine tiefe Stille ein, während alle auf ihren Plätzen standen und nur darauf warteten loszulegen.
    Niemand konnte irgendetwas tun, bevor die erste Bestellung hereinkam, aber sobald das geschah, würden sie sich überschlagen, um alles so schnell wie möglich gegart, auf den

Weitere Kostenlose Bücher