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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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ihn noch einmal forschend an. Vielleicht machte ein ordentliches Paket harter Bauchmuskeln ihn aufregender, als er auf den ersten Blick zu sein schien. »Nimm doch etwas Salat. Es ist kein Dressing drauf. Ich gebe es nie über die ganze Schüssel, wenn ich mir nicht sicher sein kann, dass alles aufgegessen wird.«
    Er gab ein Tröpfchen Dressing auf die Salatblätter. »Ich sehe, dass du entweder beim Essen sehr vorsichtig bist oder viel Sport treibst. Was machst du? Joggst du?«
    »Nein, ich grabe«, antwortete Perdita kichernd. »Vergiss nicht, ich bin Gemüsegärtnerin.«
    »Natürlich. Und du gärtnerst hier in der Nähe?«
    »O ja. Eigentlich direkt auf der anderen Seite des Zauns. Du musst nach dem Mittagessen mal rüberkommen und dich umsehen.«
    »Ich muss sagen, ich würde mir auch gern Tante Kittys Garten einmal ansehen. Wie ich höre, war er früher einmal ihr Ein und Alles.«
    »Er ist immer noch ihr Ein und Alles.«
    Roger legte eine Hand auf Perditas. »Natürlich ist er das, und ich hoffe, sie wird noch lange Freude an ihrem Garten haben.«
    Perdita zog die Hand zurück und legte sie auf den Schoß. »Man erliegt leicht dem Irrtum, in der Vergangenheit von ihr zu sprechen, weil sie nicht hier ist. Möchtest du noch etwas Suppe? Es ist noch ein wenig übrig, und es wäre schade, sie umkommen zu lassen.«
    »Ich glaube, ich habe genug gehabt, vielen Dank. Also ...«, er stand energisch auf, »wollen wir den Abwasch in Angriff nehmen?«
    »Oh, nein. Lass uns den schönen Nachmittag nicht vergeuden. Gehen wir uns lieber den Garten ansehen.«
    Roger musterte mit schmalen Augen den Obstgarten am unteren Teil des Grundstücks, und Perdita hatte das Gefühl, dass Kittys Ruf als Gärtnerin auf dem Spiel stand. »Er sieht heute nicht mehr so gut aus wie vor Jahren, als Kitty noch wirklich kräftig war, aber in Anbetracht der Umstände ist er immer noch ziemlich ordentlich.«
    »Oh, nein, er ist wunderschön. Und natürlich ein Paradies für die Tiere. Was meinst du, wie groß ist er?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Etwa zwei Morgen, schätze ich. Er war noch größer, bevor sie mir einen Teil geschenkt hat. Das da drüben sind meine Folientunnel.«
    »Verstehe. Ich nehme an, sie hat das Unterholz wachsen lassen, um sie zu verdecken.«
    »Ja, jetzt, wo du es sagst, sehe ich es auch; sie sind wirklich kein schöner Anblick. Ich komme nicht oft in diesen Teil des Gartens.«
    »Tante Kitty hat sicher nichts dagegen, dass sie dort stehen. Schließlich hat sie dir das Land geschenkt, oder? Oder hat sie es dir nur zur Nutzung überlassen?«
    Perdita biss sich auf die Unterlippe. »Ich weiß nicht. Besteht da ein Unterschied?«
    »Nur technisch. Du wirst möglicherweise die Grenzen vermessen lassen müssen. Später.« Er lächelte. »Ich weiß, wir sind übereingekommen, nicht so zu reden, als wäre Tante Kitty bereits tot, aber wenn die Zeit kommt und du Hilfe bei solchen Problemen brauchst, kannst du dich auf mich verlassen.«
    Perdita öffnete den Mund, um zu versichern, dass die Grenzfrage kein Problem darstellen dürfte, weil sie wahrscheinlich ohnehin das ganze Land erben würde, aber dann biss sie sich auf die Zunge. Sie hatte im Grunde kein Recht, solche voreiligen Schlüsse zu ziehen. »Vielen Dank, das ist sehr freundlich von dir.«
    »Manchmal ist es nützlich, jemanden zu haben, der sich auf diese praktischen Dinge versteht. Ich meine, jemanden, der einen versteht.« Sein Blick verweilte eine Sekunde auf ihrem Gesicht, bevor er hastig weitersprach: »Und jetzt zeig mir doch, wo du deine Salate anbaust.«
    »Natürlich.« Perdita hatte ihn fragen wollen, womit er seinen Lebensunterhalt verdiente, aber jetzt war ihre Chance dahin.
    »Tante Kitty hat mir erzählt, du seiest einmal mit Lucas Gillespie verheiratet gewesen«, sagte er, als sie durch die Lücke im Zaun gingen. »Es muss schwierig für dich sein, da er doch dauernd bei Tante Kitty rumhängt.« Er öffnete das Tor für sie.
    »Oh, nein, gar nicht. Die beiden verstehen sich ausgezeichnet.«
    »Dann ist ja alles gut.« Er ließ sie vorgehen, bevor er das Tor vorsichtig hinter sich zuzog. »Ich war mir nicht sicher, ob - du weißt schon - ob da immer noch etwas zwischen euch ist«, fügte er zaghaft hinzu.
    »Oh, nein.« Sie überkreuzte in ihrer Manteltasche die Finger, quasi um die Erinnerung an einen gewissen Abend auf dem Fußboden seines Restaurants auszulöschen. »Er ist ein Koch hier aus der Gegend, den ich mit Salat beliefere, und er und Kitty

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