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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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hatte. Sie würde ihren eigenen Fernseher rüberbringen müssen. Wenn sie Kitty um Geld für einen Fernsehapparat für die Pflegerin anging, würde ihre Freundin nur abwinken, und Schwester Stritch würde sie womöglich dafür hassen.
    Glücklicherweise arbeitete William noch, als Perdita in einen der Folientunnel gestürzt kam, um ihn um seine sofortige Hilfe zu bitten.
    »Könntest du wohl ein Schatz sein und meinen Fernseher in das Zimmer der Pflegerin drüben bei Kitty tragen? Ich hätte wirklich daran denken müssen, aber ich hab es vergessen, und was Antennen und dergleichen angeht, bin ich ein hoffnungsloser Fall.«
    William war glücklicherweise ein echtes Genie auf diesem Gebiet. Er trug den Fernseher nicht nur zu Kitty hinüber, sondern schaffte es, dessen Antenne an die von Kittys Apparat anzuschließen, sodass das Bild gut war.
    »Was wirst du ohne Fernseher machen?«, fragte er Perdita, als sie zusammen zurückgingen, sodass Perdita ihn für die Überstunden bezahlen konnte. Er wusste, dass sie ihre Pflanzen oft im Wohnzimmer pikierte, vor den nachmittäglichen Talkshows, und dabei den Kompost auf den orientalischen Teppich streute.
    »Oh, ich komme schon zurecht. Ich pikiere die Pflanzen einfach im Schuppen wie jeder normale Mensch und höre dabei Radio.«
    »Ich treffe mich heute Abend mit Janey.«
    »Ach, wirklich?« Seit Kittys Schlaganfall hatte Perdita fast vergessen, dass sie sich bei Janey und William als Kupplerin betätigt hatte. »Ich habe sie in letzter Zeit nicht oft zu Gesicht bekommen. Sag ihr, wenn Kitty sich wieder gut eingelebt hat, müssen wir unbedingt mal einen zusammen trinken.«
    »Mach ich. Sie hat nach dir gefragt. Und ihr Boss übrigens auch«, fügte er mit wachsamem Tonfall hinzu.
    »Ach ja? Ich nehme an, er möchte wissen, wie es mit Kitty weitergeht. Sie hat mir erzählt, er habe sie in letzter Zeit nicht mehr besucht. Ich frage mich, warum nicht.«
    »Er sagt, er hätte zu viel zu tun gehabt.«
    »Oh.« Perdita fand einen Zehnpfundschein in einer Teekanne, den sie für einen Notfall dort deponiert hatte, und gab ihn William. »Ich bin dir ja so dankbar, dass du das mit dem Fernseher geregelt hast.«
    »Mir fällt gerade was ein. Wir haben einen alten tragbaren Apparat in der Garage stehen. Den schließe ich dir an. Er ist nicht gerade das Gelbe vom Ei, aber immer noch besser als gar nichts.«
    Schwester Stritch spähte gerade in den Kühlschrank, als Perdita zu ihr zurückkehrte, entschlossen, sich nach Kräften zu bemühen, nett zu sein.
    »Soll ich uns etwas Gutes zum Abendessen machen?«, fragte Perdita und überlegte, warum sie von etwas »Gutem« gesprochen hatte, wo sie doch schon kaum etwas »Essbares« zu Stande brachte.
    »Ich weiß nicht, was Sie hier finden wollen, um damit zu kochen«, erwiderte Schwester Stritch. »Der Kühlschrank ist voll mit allen möglichen Dingen, die dringend weggeworfen werden müssten. Haben Sie sie gekocht?«
    Ihr anklagender Tonfall verleitete Perdita, alles Wissen um diese Dinge zu leugnen. »Oh, nein. Kitty - Mrs Anson - hat einen Freund, der hier in der Nähe Koch ist. Er bringt ihr Mahlzeiten aus dem Restaurant ins Krankenhaus. Alles, was noch hier ist, muss von ihm stammen.« Ach herrje, wenn Lucas Kitty in letzter Zeit nicht besucht hatte, mussten die Reste im Kühlschrank wirklich ziemlich alt sein.
    »Nichts von alledem ist auch nur im Entferntesten geeignet für einen Invaliden, alles viel zu schwer verdaulich.«
    »Aber sie kommt sehr gut damit zurecht. Im Krankenhaus hat man gesagt: ›Ein wenig von den Speisen, die Sie gern mögen, wird Ihnen gut tun.‹« Kitty war wütend über dieses Klischee gewesen, hatte das Essen aber in vollen Zügen genossen.
    »Gesunde Zutaten schlicht zubereitet, das ist es, was Invalide brauchen.«
    »Oh, hm, ich bin sicher, der Koch würde Ihnen, was die Zutaten betrifft, vollkommen Recht geben.« Sie zögerte. »Wie wäre es denn mit Rührei auf Toast?«
    »Das wäre angemessen, aber ich würde es vorziehen, das Essen selbst zuzubereiten. Abgesehen von allem anderen gibt es keinen Platz, wo ich mich hinsetzen könnte.«
    Perdita hätte ein paar sehr bildliche Vorschläge machen können, aber im Interesse der Harmonie äußerte sie sie nicht laut. Stattdessen räumte sie das eine Ende des Küchentischs frei und holte eine Flasche Wein hervor. Schwester Stritch würde den Wein sicher missbilligen, aber Perdita hatte das Gefühl, keine Sekunde mehr ohne Alkohol auszuhalten. Es hieß entweder

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