Glücksgriff
Florence gesprochen«, verkündete Danny nüchtern. »Und sie hat mir alles erzählt. Jetzt bin ich also hier, und wir werden das klären.« Während er sprach, löste er Mirandas Hand vom Türrahmen und nahm sie fest in seine. »Keine Widerrede mehr, ja? Ich kümmere mich jetzt. Ich führe dich aus«, er schoss ihr einen warnenden Blick zu, »und werde dich aufheitern.«
Miranda fügte sich schließlich, weil es tatsächlich nichts Anständiges im Fernsehen gab und auszugehen sie vielleicht davon abhalten würde, ständig an Miles zu denken … nun, zur Hölle, es war leichter, sich mit Danny zu versöhnen, als ihm den Rest ihres Lebens böse zu sein.
Und wirklich, nun, da die Sache mit Miles sie beschäftigte – der vernünftige Teil ihres Gehirns sagte ihr, dass daraus nie etwas werden würde –, schien die peinliche Episode mit Danny nicht mehr so wichtig.
Oben zog Miranda ihr Nachthemd und die Pantoffeln aus und ein blassgraues Hemd und alte schwarze Jeans an. Indem sie sich so wenig Mühe gab wie möglich, hoffte sie Danny dahingehend zu beruhigen, dass er vor ihr ganz sicher war und dass sie sich nicht auf ihn stürzen und »Nimm mich, nimm mich!« schreien würde.
Kein Make-up, auch kein Parfum. Da sie nur noch ein paar kostbare Tropfen Eau d’Issey in der Flasche hatte, hob sie die für eine bedeutsamere Gelegenheit auf.
Falls Danny bemerkte, wie wenig Mühe sie für ihn aufbrachte, behielt er das für sich.
Sie fuhren in einen Pub in Shepherd’s Bush und fanden einen freien Tisch im Garten.
»Weißwein?«, fragte Danny.
»Orangensaft.« Miranda wollte ihn wissen lassen, dass sie allem Anschein zum Trotz keine Schnapsdrossel war.
Es war eher ein Pub für Familien. Während Danny die Getränke holte, beobachtete sie eine Gruppe Kinder, die nacheinander die Rutsche herunterglitten. Als eines von ihnen am Ende herunterfiel und die trockene Rinde aufwirbelte, die man ausgestreut hatte, um Bruchlandungen abzufedern, flog Staub in Mirandas Augen, und sie wischte sie sich mit dem Ärmel ab. Gut, dass sie nicht an Mascara gedacht hatte.
»Hier.« Danny, der gerade von der Bar zurückkam, reichte ihr ein sauberes Taschentuch und drückte kurz ihren Arm. »Du denkst, es wird dir nie passieren, oder?«
Verwirrt fragte Miranda: »Was?«
»Aber es wird. Eines Tages.« Er nickte in Richtung der Kinder, die kreischten und hüpften.
Wollte er andeuten, dass sie eines Tages Kinder haben würde?
»Ich habe nur Staub ins Auge bekommen«, protestierte Miranda.
Danny nickte.
»Okay, aber hör mir trotzdem zu. Die Sache mit Greg … er war ein Schwein. Es muss wehtun. Aber eines Tages wirst du jemand anderen treffen, jemanden, dem du vertrauen kannst. Du hast eine Menge Vorzüge, ernsthaft. Du bist tapfer und hast ein gutes Herz, du bist schön, witzig …«
»Für manche Leute nicht schön und witzig genug.«
Miranda, die der Spitze nicht hatte widerstehen können, bereute die Worte, sobald sie sie ausgesprochen hatte.
Danny warf ihr einen verletzten Blick zu.
»Lass es mich erklären. Als du und ich im Auto vor eurem Haus waren, hattest du einen höllischen Tag hinter dir. Du warst sturzbetrunken und unglücklich. Deshalb habe ich dein … äh, Angebot nicht angenommen, und das ist der einzige Grund, das versichere ich dir.« Er beugte sich näher, seine dunklen Augen waren ernst. »Wenn die Umstände anders gewesen wären, hätte ich mit Freuden mitgemacht.«
Mitgemacht?
»Nun, danke, das ist sehr großzügig von dir.« Miranda krümmte sich. Wieder hatte ihr Versuch, sarkastisch zu sein, jämmerlich versagt. Stattdessen klang sie weinerlich und selbstsüchtig.
Danny sagte freundlich: »Du hast die falschen Schlüsse gezogen.«
O ja, dachte Miranda, das sollte wohl heißen, »Ich würde dich nicht mit der Kneifzange anfassen, aber nimm’s nicht persönlich«, oder? Nun, das war ja tröstlich.
»Ich meine es so«, fuhr Danny fort. »Jederzeit sonst. Du bist von Greg verletzt worden. Du bist immer noch verletzt.« Er zuckte die Achseln, um zu zeigen, dass er Verständnis hatte. »Diese Dinge brauchen ihre Zeit. Aber sagen wir, in der Zukunft, wenn du über ihn hinweg bist … nun«, diesmal lächelte er, »wenn du mich nochmal fragtest, würde ich nicht nein sagen.«
He, Mr. Romantic! Höre ich das da wirklich?
Miranda sah ihn ausdruckslos an und versuchte herauszufinden, wie sie sich fühlte. Dann fiel es ihr ein. Wie eine Sechsjährige, die ihre Eltern ständig wegen eines Welpen nervte und
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